Gasometer-Pförtner Sascha Maikowski und sein Team sind selbsterklärte Fanatiker: Bereits um 5 Uhr morgens beginnt die Erstbegehung der 78 Meter hohen Anlage – auch Gasspeicher genannt – damit Besucher von hier aus den Panorama-Sonnenaufgang erleben können. Der Gasometer versorgte einst Schöneberg und Umgebung mit Gas, wurde aber mit der Nutzung von Erdgas Mitte der 1990er Jahre brach gelegt. Nun können alle, die sich trauen, die sieben eisernen Ringe erklimmen. Mir wurde bei meinem Aufstieg bei Sonnenuntergang versichert, dass das 1910 fertiggestellte Gebäude regelmäßig überprüft wird. Trotzdem kann ich die Höhe nicht ausblenden, als ich die schmale, verrostete Treppe hinaufsteige. Zur Ablenkung erzählen die Tourguides Geschichten über die geografische und soziale Vergangenheit Berlins, die sich in dieser jahrhundertealten Struktur verstecken. Oben erwartet uns dann die große Belohnung: ein 360-Grad-Blick auf Berlin – von den weißen Radarkuppeln des Teufelsberges bis hin zu den grünen Bäumen der Müggelberge. (Text & Fotos: Benji Haughton)
Schöneberg Gasometer, EUREF–Campus, Torgauer Str.12–15, 10829 Berlin–Schöneberg; Stadtplan
Sascha und sein Team bieten regelmäßig Touren an, einige davon auf Englisch. Für genaue Zeiten schreib an gasometertour@gmail.com
@gasometertour