
Georgien, das Land zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer, noch nicht ganz Asien, aber irgendwie immer noch Europa, steht für Gastfreundlichkeit, reichlich Wein und vor allem: gutes Essen. Das gibt es in Berlin nirgendwo in so gekonnt authentisch-inszenierter Atmosphäre wie im Genazvale am Hohenzollerndamm. Beim Betreten überwältigen die verzierten Decken und hohen Wände, geschmückt mit georgischer Landschaftsmalerei, die vielen Weinflaschen, traditionellen Püppchen und Gewänder. Ein von Kronleuchtern beschienener, prachtvoller Kitsch, dessen Betrachtung die Wartezeit auf das Essen angenehm verkürzt. Satt gesehen, aber hungrig geht es an die Vorspeisen. Hier spielt die Walnuss als wichtige Zutat der georgischen Küche eine zentrale Rolle: so ist die Pchali-Vorspeisenplatte ein Muss; Pchali sind mit Walnuss durchsetzte Bällchen, die aus Spinat, Rote Bete und Aubergine bestehen. Dazu schmecken die Khinkali, traditionell gedrehte Nudelteigtaschen mit Käse oder Fleisch. Bei der Hauptspeise kann beispielsweise zwischen Kalbfleisch mit Kräutern und Trockenpflaumen oder Hähnchen in Knoblauchmilchsoße gewählt werden. Dass georgisch nichts für Vegetarier sei, kann aber widerlegt werden. Und zu allem natürlich Wein! Didi madloba (vielen Dank)! (Text: Nele Kröger / Fotos: Pamina Aichhorn)
Autorin und Redakteurin Nele Kröger lebt seit 2016 in Berlin und ist nach vielen Umzügen in Friedrichshain angekommen.