
Das Netz ist – neben vielen erfreulichen Dingen – leider oft auch Schauplatz für Abgründiges: für Hass, Cybermobbing, sexuelle Gewalt, Diskriminierung und sogar Morddrohungen. So sind, laut Aussagen der Berliner Hilfsorganisation HateAid, 73 Prozent der 18- bis 24-Jährigen in Deutschland schon mal mit Hasskommentaren konfrontiert gewesen, 40 Prozent über alle Altersklassen hinweg. Jedes Prozent ist dabei natürlich eines zu viel. Die meisten Opfer haben mit langfristigen Auswirkungen zu kämpfen, empfinden etwa emotionalen Stress, Angst und leiden massiv unter der Rufschädigung – HateAid berät und unterstützt Betroffene persönlich und kostenlos. In manchen Fällen werden sogar Prozesskosten übernommen, sollte es zu einem Verfahren kommen.
Da dem Hass im Netz ein strukturelles Problem zugrunde liegt und uns übrigens alle potenziell treffen kann, macht sich die Organisation auf EU-Ebene politisch stark und versucht, die sozialen Medien nachhaltig zu verändern. Aktuell wird im Europäischen Parlament der sogenannte „Digital Services Act“ (DSA), also das Gesetz über digitale Dienste, verhandelt. Es soll die Meinungsfreiheit schützen, die Rechte der Nutzer:innen stärken und für mehr Transparenz sorgen. Gekoppelt ist das es an Einschränkungen für die großen Online-Plattformen und an deren Verpflichtung, Hass oder Hetze schneller zu löschen. Auch die Übertragung von Terroranschlägen soll so unterbunden werden. Viel zu tun. Danke, HateAid für euren Einsatz!
Text: Nike Wilhelms / Fotos: Andrea Heinsohn & Teona Swift
HateAid
Du bist selbst vom Hass im Netz betroffen, oder Du hast ein Online-Straftat (z.B. einen diskriminierenden Post) beobachtet? Dann suche Dir kostenlos Unterstützung. HateAid kannst Du hier mit einer Spende unterstützen.
@hateaidorg