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MICHELBERGER FARM — EIN AUSFLUG IN DEN SPREEWALD

MICHELBERGER FARM — EIN AUSFLUG IN DEN SPREEWALD

Meinen ersten Kontakt mit der Michelberger Farm hatte ich nicht im Spreewald, sondern in Friedrichshain: Im Restaurant des Michelberger Hotels wurde vor dem Dinner ein üppiger Korb mit frischer Ernte aus der eigenen Gärtnerei herumgereicht – liebevoll angebaut, später kunstvoll auf dem Teller wiederzufinden. Ein Sommer später führte mich der Weg dann selbst auf die Farm. Die Anreise ist überraschend einfach: Erst mit der Regionalbahn, dann die letzten Kilometer mit dem Fahrrad – vorbei an alten Obstbäumen, Kuhweiden und kleinen Kanälen. Proviant? Kaum nötig. Denn das Team der Michelberger Farm versteht es wie kaum ein anderes, Gäst:innen zu empfangen – und die Küche nährt Körper und Seele gleichermaßen. Seit 2018 wächst hier auf einem alten Vierseitenhof mit anderthalb Hektar Land ein ganzheitliches Ökosystem – basierend auf Permakultur und Prinzipien der syntropischen Landwirtschaft. Für mich persönlich war der liebevoll angelegte Waldgarten ein kleines Wunder. Beerensträucher wuchsen neben Wurzelgemüse, Kräutern und Kohl. Schafwolle schützte den Boden vor dem Austrocknen – und vor ungebetenen Gästen. Es duftete herrlich, und überall flatterten Schmetterlinge und zwitscherten Vögel.

Die Michelberger Farm arbeitet eng mit umliegenden Höfen und der Gemeinschaft zusammen – deren Produkte finden sich ebenfalls auf der Speisekarte. „Es wird das neue alte Normale zelebriert“, so einer der Leitsätze der Farm. Und tatsächlich spürt man dieses Miteinander nicht nur in der Produktwahl, sondern auch im Konzept selbst. In der von Architekt Sigurd Larsen entworfenen Scheune wird abends in Schalen an einer langen Tafel serviert. Das minimalistisch ausgebaute Gebäude bietet Platz für bis zu 25 Personen – mit neun Zimmern, von Cosy bis Loft. Zu Ostern lädt die Farm zu besonderen Menüs: Frischer Fisch am Karfreitag, regionales Lamm an Ostersonntag. Und wer diese Schlemmerei mit einer Radtour oder kleinen Wanderung verbinden möchte, sollte gleich ein ganzes Wochenende auf dem Vierseitenhof einplanen. Frühling und Feiertage lassen sich hier in vollen Zügen genießen.

Text: Laura Iriondo / Fotos: Tobias König

Michelberger Farm

@michelbergerfarm

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YUMI TANAKA: PRIVATE CHEF FÜR TEAMS, EVENTS & BESONDERE ANLÄSSE

YUMI TANAKA: PRIVATE CHEF FÜR TEAMS, EVENTS & BESONDERE ANLÄSSE

Wie wäre es mit dekonstruiertem Veggie-Sushi zum Mittagessen? Klingt gar nicht so schlecht, finde ich. Und wie wäre es, wenn Dein Lunch bei der Arbeit von einer privaten Köchin zubereitet wird? Klingt ein bisschen fancy – und ja, es fühlt sich definitiv wie ein kleiner Luxus zur Wochenmitte an. Aber in einem kleinen Unternehmen wie unserem bedeutet Mittagspause oft: voller Kalender, viele Meetings, wenig Zeit. Ohne eigene Kantine und mit nur ein paar Gastro-Optionen um die Ecke wird das Mittagessen schnell zum pragmatischen Moment. Und ich glaube, das geht nicht nur mir so. Deshalb haben wir bei Cee Cee schon vor ein paar Jahren den gemeinsamen, mittwöchlichen Team-Lunch eingeführt – und als wir 2023 in unser neues Cee Cee Studio gezogen sind, wurde daraus der Studio Lunch: eine offene Einladung an alle, die in unserem Shared Space arbeiten. Anfangs haben wir als Team den Lunch selbst organisiert – aber mit bis zu 20 Leuten wurde schnell klar: Jetzt ist es ein echter Job. Also brauchten wir professionelle Unterstützung. Und jetzt haben wir sie: unsere eigene Private Chef – zumindest mittwochs: Yumi! Ihre Wurzeln liegen in Japan, und einige Jahre in Italien bringt sie auch mit. Sie hat nicht klassisch den Beruf der Köchin gelernt – ihre Lehrerinnen waren ihre Mutter und Großmutter, beide Hauswirtschaftslehrerinnen. Dieses Gefühl von Zuhause, von Achtsamkeit, vom Sich-Zeit-Nehmen und Dinge von Grund auf selbst machen – das schmeckt man in ihren Gerichten.

Für Yumi ist Kochen die Grundlage des Lebens. Wenn sie am Mittwochmorgen zu uns kommt, bringt sie ausschließlich frische, unverarbeitete Zutaten mit – keine Shortcuts, keine Fertigprodukte. Ihr Stil ist intuitiv, gesundheitsbewusst und basiert auf einer Küche, die gut tut – und gut schmeckt. Ihre Gerichte sollen nähren, nicht überfordern. Was sie kocht ist immer eine Überraschung – nichts, was wir uns mal eben zu Hause zubereiten würden oder schnell in der Mittagspause um die Ecke finden. Genau das macht Spaß: die Routine loslassen und etwas Neues entdecken. Dass sie bei uns vor Ort kocht, bringt nicht nur neue Aromen auf den Tisch – diese Lunches sind für uns zu einem festen Rhythmus in der Woche geworden. Ein kleiner Höhepunkt. Und ein Moment echter Gemeinschaft. Neben unseren Studio-Lunches kocht Yumi übrigens auch für die Japanische Botschaft – und für viele andere, die gutes Essen schätzen. Wenn Du Teil eines kleinen Teams oder Studios in Berlin bist – besonders, wenn es keine Kantine oder gute Lunch-Spots in der Nähe gibt – könnte jemand wie Yumi genau die Richtige sein, um den Teamspirit zu stärken und Dein Team auf einfache Weise wieder zusammenzubringen. Du kannst ihr auf Instagram folgen und sie dort direkt kontaktieren. Sie bietet vor Ort Catering und private Events an – und bringt nicht nur gutes Essen mit, sondern auch ein Setting für guten Austausch.

Text: Nina Trippel / Fotos: Robyn Steffen & Daniel Pecsi

@yumi_s_tanaka

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VINYL, VIBES, AND VISION: BERLINS NEUE LISTENING VENUE „PASTICHE“ — EMPFOHLEN VON MICHAEL KUGLER

VINYL, VIBES, AND VISION: BERLINS NEUE LISTENING VENUE „PASTICHE“ — EMPFOHLEN VON MICHAEL KUGLER

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht der einzige Musikliebhaber in Berlin bin, der sehnsüchtig auf die Eröffnung von Pastiche gewartet hat. Der neue, gemeinschaftsorientierte Veranstaltungsort bringt frischen Wind in die Hi-Fi-Listening-Szene der Stadt. Pastiche sieht sich als einen hybriden Kulturraum, in dem Musik im Mittelpunkt steht – aber eben nie ohne die Community gedacht wird. Die lichtdurchfluteten Räume vereinen Café, kleinen Plattenladen und Event Space unter einem Dach. Außerdem betreibt Pastiche ein genreoffenes Plattenlabel, das den Sound der Stadt einfängt: von Jazz und Ambient über World Music bis hin zu experimentellen Klängen. Die Inspiration kommt unter anderem von Orten wie Public Records in New York und Leaving Records in Los Angeles – mit einem internationalen Blick, aber immer mit Fokus auf die lokale Community. Gründer Billy Caso begrüßt Nachbar:innen mit einem Lächeln, plaudert mit Passant:innen, die neugierig einen Blick hineinwerfen. „Wir wollen, dass hier jede:r mit Vornamen angesprochen wird“, sagt er. Und nur wenige Tage nach dem Opening scheint genau das bereits Wirklichkeit zu sein.

Ganz im Sinne dieses Community-Gedankens ist Pastiche so gestaltet, dass Begegnungen wie von selbst passieren: Tagsüber fließt das Café mit seinen besonderen Drinks, dem Gebäck von Le Brot und Kaffee von Passenger nahtlos in den Plattenladen über – ein offener Raum zum Stöbern, Verweilen und für inspirierende Gespräche. Nachts verwandelt sich der Ort: Die Regale werden weggerollt, Tatami-Matten und Kissen im Raum ausgelegt, das Licht wird gedimmt. Das Herzstück? Die außergewöhnliche Hörumgebung – ein maßgeschneidertes Soundsystem, entwickelt gemeinsam mit den Berliner Boutique-Audiofirmen H.A.N.D. HiFi und Resor. Bei der Eröffnungsveranstaltung war ich völlig hingerissen: Den ersten Teil der eineinhalbstündigen musikalischen Reise beendete Cannonball Adderleys Version von Autumn Leaves – ein Stück, das ich unzählige Male gehört habe, aber noch nie auf diese Weise. Der Klang war so klar, so reichhaltig, dass ich mich fühlte, als säße ich direkt bei der Aufnahmesession 1958. Im Mai geht’s weiter – mit regelmäßigen Performances, Workshops und Filmvorführungen. Und ich kann’s kaum erwarten zu sehen, was Pastiche als Nächstes plant.

Text: Michael Kugler / Fotos: Mayra Wallruff, Robyn Steffen

Michael Kugler ist ein Musiker aus New York und der Gründer von Intuit Music, einem unabhängigen Studio, das Musik für visuelles Storytelling produziert.

Pastiche, Weserstr.46, 12045 Berlin–Neukölln; Stadtplan

@pasticheinternational
@maknike

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ZUWACHS BEIM GUTSHAUS FRIEDENFELDE: DAS BERGBAUERHAUS FREUT SICH AUF UCKERMARK-REISENDE

ZUWACHS BEIM GUTSHAUS FRIEDENFELDE: DAS BERGBAUERHAUS FREUT SICH AUF UCKERMARK-REISENDE

Urig und modern – klingt erstmal widersprüchlich, aber genau so fühlt sich das Bergbauerhaus an. Aus einem ehemaligen Stall wurde ein gemütliches Ferienhaus – und das kann nun bis zu vier Gäste willkommen heißen. Das Steinhäuschen ist Teil des Ensembles Gutshaus Friedenfelde im gleichnamigen Ort, unweit von Gerswalde, mitten in der Uckermark. Über das Gutshaus Friedenfelde hatten wir bereits Ende 2023 berichtet (siehe hier). Das Bergbauerhaus, das neben dem großen Gutshaus liegt, benötigte seine eigene Zeit zur Fertigstellung, doch das Warten hat sich gelohnt. Im offenen Wohnküchenbereich mit moderner Küchenzeile und großem Holztisch kann man gemeinsam kochen und Zeit verbringen. Im Obergeschoss schläft man in zwei Zimmern unter Dachschrägen mit Holzbalken und hat durch die Fenster den besten Blick auf den brandenburgischen Sternenhimmel. Die Ausstattung schlägt, wie schon im Gutshaus, die Brücke zwischen retro, rustikal und zeitgenössisch, farbenfroh: Die Räume sind mit antiken Kommoden vor sanft abgetönten Wänden eingerichtet, moderne Stühle stehen neben einfachen Holzbänken.

Mein persönliches Highlight ist der offene Bullerofen für kühle Tage und die Terrasse mit Blick ins Grüne. Falls Du nach einer Auszeit für bis zu vier Personen suchst, dann ist das charmante Bergbauerhaus ein wunderbares Domizil. Und wenn es ein paar Gäst:innen mehr sein dürfen, gibt es noch das Kavaliershaus in moderner Holzbauweise – inklusive Sauna. Oder Du feierst gleich mit weiteren 22 Gäst:innen und mietest das ganze Gutshaus dazu. Tipps für Aktivitäten in der Umgebung gibt’s auch auf der Website. Fehlt also nur noch die passende Reisebegleitung.

Text: Nina Trippel / Fotos: Franz Grünewald

Gutshaus Friedenfelde, Ort Friedenfelde 6, 17268 Gerswalde; Stadtplan

@friedenfelde

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SCHREIB DEINEN FREUND:INNEN LIEBESBRIEFE — LOVELETTERS, BUT AS A FEMINIST ACT VON LAURA MARKERT

SCHREIB DEINEN FREUND:INNEN LIEBESBRIEFE — LOVELETTERS, BUT AS A FEMINIST ACT VON LAURA MARKERT

Vor einiger Zeit habe ich mir vorgenommen, meine Freund:innenschaften wie romantische Beziehungen zu behandeln. Damit meine ich vor allem, dass ich ihnen in meiner Freizeitgestaltung den gleichen Raum geben will wie Partner:innen – Dates für alle quasi. Denn wenn ich ehrlich bin: meine Freund:innen sind meine wichtigsten Berater:innen. Im Beruf, in Beziehungen, in Lebenskrisen jeglicher Art. Das Netzwerk an klugen, lieben und lustigen Frauen bzw. FLINTA* in meinem Umfeld trägt mich. Es fängt mich auf, wenn ich falle, es ist gemeinsam mit mir wütend, wenn Unrecht geschieht, und es erdet mich, wenn es mal sein muss. Vor allem aber bekräftigt es mich, wenn ich zweifle. Eine der Frauen in diesem Netzwerk ist Laura Markert. Sie ist Fotografin und Grafikdesignerin und setzt sich in ihrer Arbeit, seitdem ich sie kenne, mit intersektionalem Feminismus auseinander. Und hat sich den feministischen Kampftag (08.03.) an diesem Wochenende zum Anlass für ein Projekt genommen: Mit „Loveletters, but as a feminist act“ lädt sie mit Postkarten dazu ein, Liebesbriefe zu schreiben. Die verwendete Schrift basiert auf einem Entwurf von Elisabeth Friedländer – einer der ersten weiblichen Schriftgestalter:innen in Berlin und überhaupt. Laura hat sie weiterentwickelt und damit Karten bedruckt: A5, dunkelgrüner Siebdruck auf buntem Restpapier aus eigenen Projekten und einer Druckerei. Man kauft zwei Stück pro Set, eine für sich selbst, und eine für die den FLINTA* des Vertrauens. Der schreibt man dann, warum man sie eigentlich mag. Warum man dankbar ist, sie zu haben. Und alles, was man sonst so in einen Liebesbrief schreiben will. Den Briefumschlag gibt’s im Set dazu. „Loveletters, but as a feminist act“ hat nicht die immerwährende Wut im Kampf gegen das Patriarchat zum Thema, sondern vielmehr das Gefühl von Wertschätzung, Empowerment und Liebe zwischen FLINTA*. Das tut wahnsinnig gut. Und wird meinem Vorsatz (s.o.) gerecht. Also: Be right back, ich habe Liebesbriefe zu schreiben.

Text: Inga Krumme / Fotos: Laura Markert (büro bungalow)

„Loveletters, but as a feminist act“ kannst du per DM bei Instagram oder E-Mail an Laura bestellen.

@buero_bungalow
@laura.ma___

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