MEINE GEDANKEN SIND WALD: CHARLY HALLS PILGERREISE VON MÜNCHEN NACH PARIS IM KUNSTWILD PROJEKTRAUM

MEINE GEDANKEN SIND WALD: CHARLY HALLS PILGERREISE VON MÜNCHEN NACH PARIS IM KUNSTWILD PROJEKTRAUM

Der Berliner Künstler Charly Hall hat sich im Winter 2020 auf den Weg von München nach Paris gemacht – zu Fuß! Seine Reise hat er dokumentiert: mit Kamera, Papier und Stift. Die dabei entstandenen Bilder und Notizen kannst Du ab dem 15. April in der Ausstellung „Meine Gedanken sind Wald“ im Projektraum Kunstwild in Berlin-Friedenau ansehen. Charly Hall begann seine Odyssee am selben Tag wie Werner Herzog im Jahr 1974: Der bekannte Filmemacher unternahm damals eine Pilgerreise, um die Mutter des Neuen Deutschen Films, Lotte Eisner, vor dem Sterben zu bewahren. Halls Reise lässt sich als Reflexion über das Wesentliche des Lebens lesen – über die Frage, wie die Natur zum Spiegel der Befindlichkeit wird, und zugleich ein Porträt über den Zustand der Pandemie. Die Winterlandschaften im Süden Deutschlands, die Hall auf seiner Reise passierte, verkörpern in Nebel gehüllt eine besondere Stimmung. Gleichzeitig erzählen seine Notizen von Einsamkeit und einer geradezu existenziellen Erfahrung an der Grenze zur Selbstqual. Der Wald, der den Künstler immer weiter absorbiert, scheint zwischenzeitlich die Grenzen zwischen dem Menschen und der Natur aufzulösen – die Gedanken werden zu Wald. Im ehemaligen Eckladen nahe des S-Bahnhofs Bundesplatz bietet der Projektraum Kunstwild eine offene Plattform für freie Künstler:innen und Projekte. Charly Halls „Meine Gedanken sind Wald“ ist eine eindrucksvolle und poetische Reflexion über das Wesentliche des Lebens und eine Reise in die inneren Landschaften – und ein Besuch der Ausstellung weckt definitiv Reiselust.

Text: Alison Musch / Credit: Charly Hall Kunstwild

Kunstwild, Eschenstr.4, 12161 Berlin–Friedenau; Stadtplan
Fr 18–20h, Sa & So 14–18h, Vernissage Sa 15.04.2023 19–21h

@kunstwild_berlin

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