ÖSTERELLI: ÖSTERREICHISCHE KLASSIKER OHNE KLISCHEES

ÖSTERELLI: ÖSTERREICHISCHE KLASSIKER OHNE KLISCHEES

Gemeinsam mit meiner guten Freundin Katharina bin ich seit einiger Zeit auf der Suche nach dem besten Schnitzel Berlins: Als gebürtige Österreicherin kennt sie sich aus – diese Restaurantentdeckung verdanke ich daher ihr. Ohne Katharinas Empfehlung hätte ich das kleine Österelli in der Nähe des Ernst-Reuther-Platzes vermutlich erst viel später besucht. Hier ist nicht nur das Schnitzel serviert mit Kartoffel-Gurken-Salat, hervorragend und ich komme mittlerweile regelmäßig vorbei: Zum Mittagessen für eine Portion Spinatknödel mit frischem Salat, abends auf einen Teller Käsespätzle und – egal zu welcher Uhrzeit – für den herrlichen Germknödel mit Vanillesoße. Was das Österelli neben der saisonal wechselnden Karte, auf der sich auch viele vegetarische Gerichte finden, zu einem zweiten Esszimmer macht, sind die herzlichen Gastgeber:innen Julia und Andi: Die beiden verstehen nicht nur was von anspruchsvoller Küche, sie zeigen auch, dass man Alpenspezialitäten stilvoll ohne Landhausklischees servieren kann. In ihrem Gastraum stehen die Wishbone-Stühle von Carl Hansen, auf den Tischen roséfarbene Lampen von Verner Panton.

Bei so viel Geschmack in Einrichtungsfragen überrascht es nicht, dass Julia und Andi ihre Wurzeln eigentlich in der Modewelt haben. Kennengelernt hat sich das Paar in Berlin – eine „Tinder-Erfolgsstory“, wie Julia sagt. Bevor sie ihr Restaurant im Herbst 2020 eröffneten, war Julia als Managing Director bei Marcel Ostertag, während Andi in der Berliner Gastroszene vom Borchardt über das Grosz bis zum Mutzenbacher arbeitete. Wie gut ihr Konzept aufgeht, zeigt sich nicht nur an den vielen Stammgästen. Das Duo hat bereits einen zweiten Standort eingeweiht: Seit diesem Sommer findet man sie auch im Potsdamer Palais am Stadthaus, wo sie in der Remise mit Garten auch Platz für große Gruppen haben. Auf die Frage, was sie als persönliche Lieblingsgerichte von ihrer eigenen Karte empfehlen würden, meint Julia: „Das ist schwer zu sagen und ändert sich oft. Bei mir sind es aktuell das Amalfischnitzel, ein Wiener Schnitzel mit einer Relish aus Amalfi-Zitronen, Kapern und roten Zwiebeln, die Rote-Beete-Knödel und definitiv der Germknödel mit Vanillesoße. Andi liebt die Spinatknödel und das Trüffel-Cordon Bleu.“ Es bleibt also noch viel zu probieren!

Text: Laura Storfner / Fotos: Stephany & Philipp Groß

Österelli, Bismarckstr.6, 10625 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
Di–Fr 12–21h, Sa–So 13–21h

@oesterelli
@oesterelli_potsdam

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