
Vor einiger Zeit habe ich mir vorgenommen, meine Freund:innenschaften wie romantische Beziehungen zu behandeln. Damit meine ich vor allem, dass ich ihnen in meiner Freizeitgestaltung den gleichen Raum geben will wie Partner:innen – Dates für alle quasi. Denn wenn ich ehrlich bin: meine Freund:innen sind meine wichtigsten Berater:innen. Im Beruf, in Beziehungen, in Lebenskrisen jeglicher Art. Das Netzwerk an klugen, lieben und lustigen Frauen bzw. FLINTA* in meinem Umfeld trägt mich. Es fängt mich auf, wenn ich falle, es ist gemeinsam mit mir wütend, wenn Unrecht geschieht, und es erdet mich, wenn es mal sein muss. Vor allem aber bekräftigt es mich, wenn ich zweifle. Eine der Frauen in diesem Netzwerk ist Laura Markert. Sie ist Fotografin und Grafikdesignerin und setzt sich in ihrer Arbeit, seitdem ich sie kenne, mit intersektionalem Feminismus auseinander. Und hat sich den feministischen Kampftag (08.03.) an diesem Wochenende zum Anlass für ein Projekt genommen: Mit „Loveletters, but as a feminist act“ lädt sie mit Postkarten dazu ein, Liebesbriefe zu schreiben. Die verwendete Schrift basiert auf einem Entwurf von Elisabeth Friedländer – einer der ersten weiblichen Schriftgestalter:innen in Berlin und überhaupt. Laura hat sie weiterentwickelt und damit Karten bedruckt: A5, dunkelgrüner Siebdruck auf buntem Restpapier aus eigenen Projekten und einer Druckerei. Man kauft zwei Stück pro Set, eine für sich selbst, und eine für die den FLINTA* des Vertrauens. Der schreibt man dann, warum man sie eigentlich mag. Warum man dankbar ist, sie zu haben. Und alles, was man sonst so in einen Liebesbrief schreiben will. Den Briefumschlag gibt’s im Set dazu. „Loveletters, but as a feminist act“ hat nicht die immerwährende Wut im Kampf gegen das Patriarchat zum Thema, sondern vielmehr das Gefühl von Wertschätzung, Empowerment und Liebe zwischen FLINTA*. Das tut wahnsinnig gut. Und wird meinem Vorsatz (s.o.) gerecht. Also: Be right back, ich habe Liebesbriefe zu schreiben.
Text: Inga Krumme / Fotos: Laura Markert (büro bungalow)
„Loveletters, but as a feminist act“ kannst du per DM bei Instagram oder E-Mail an Laura bestellen.
@buero_bungalow
@laura.ma___