SOPHIE VON HELLERMANN IM SCHLOSS FREIENWALDE: MÄRCHENHAFTES GEMÄUER

SOPHIE VON HELLERMANN IM SCHLOSS FREIENWALDE: MÄRCHENHAFTES GEMÄUER

Was gibt es Besseres, als einen Ausflug ins Berliner Umland – zum Beispiel zum Gamensee – mit einer Ausstellung zu verbinden? Das neuste Kunstziel, das wir uns vorgemerkt haben, liegt rund eine Autostunde von Mitte entfernt im Schloss Freienwalde nahe der polnischen Grenze. Der ehemalige Landsitz von Walther Rathenau, Deutschlands erstem und bislang einzigem jüdischen Außenminister, widmet sich dem Leben und Wirken des Politikers, der 1922 von Rechtsradikalen ermordet wurde. In Erinnerung an den visionären Denker und bekennenden Europäer hat die Malerin Sophie von Hellermann hier eine besondere Hommage geschaffen. Angelehnt an die leider nicht mehr erhaltenen Tapeten und Einrichtung des Schlosses hat sie die Wände des prächtigen Anwesens unmittelbar als Leinwand genutzt: In einem Saal wächst ein Wald unter kristallenen Lüstern, im nächsten ranken sich Röschen zur Decke hoch. Initiiert wurde die spektakuläre Intervention als Kooperation zwischen dem Jewish Country Houses Project der Universität Oxford und der Kuratorin Ruth Ur, die Berlin mit ihren Projekten im öffentlichen Raum bereichert.

Text: Laura Storfner / Fotos: Matthias Kolb, Courtesy Sophie von Hellermann und Wentrup, Berlin; Walther-Rathenau-Stift gGmbH Bad Freienwalde

Sophie von Hellermann im Schloss Freienwalde, Rathenaustr.3, 16259 Bad Freienwalde; Stadtplan
Do–So 11–17h

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