THE FUTURE IS FUNGI: DIE MYZEL-MÖBEL VON RUND

THE FUTURE IS FUNGI: DIE MYZEL-MÖBEL VON RUND

Halb Berlin steckte die letzten Wochenenden in den Pilzen. Wem der Goldrausch der Pilzsuche noch nicht genug war, hat Glück: Neben Tintling, Marone und Parasol fürs Abendessen gibt es auch Pilze fürs Eigenheim. Denn das Berliner Label Rund macht Möbel – aus Myzel, dem Wurzelgeflecht des Pilzes. Wie das geht? Statt sie zu kleben, schrauben oder gießen, lässt man sie einfach wachsen. Gründer Andy und Max haben Architektur studiert und sind von einer Sache überzeugt: Pilze sind die Zukunft des Designs. Für Rund haben sie ein Material entwickelt, aus dem mitunter modulare Möbel aus Myzel wachsen können. Der Prozess ist einfach: Eine Mischung aus Industrieabfällen wie Hanf, vorzugsweise regional bezogen, wird mit Myzel versetzt. Die Mischung wird in Formen in einer kontrollierten Umgebung inkubiert. Sobald das Myzel das Substrat komplett besiedelt hat, können die Möbel ausgeschalt werden. Letzter Schritt: die Trocknung. Das stoppt das Wachstum und tötet alle verbleibenden Pilzsporen ab. Fertig ist das Rund Möbel: Mit Oberflächen, die zwischen Keramik, Auster und älterem Camembert anmuten. Cremefarben und skulptural, und das beinahe unabhängig von der Form.

Besonders schön: Der Pflanztopf, der auch ein lange witterungs-ausgesetztes Eternit-Möbel sein könnte, so schön ist die Pilz-Patina. Oder der Organic Stool oder Coffee Table, bei dem das Portfolio der vergleichbaren Texturen schnell aufhört. Rund bringt was Neues in die Designwelt, und man kann sich kaum daran sattsehen. Und wenn das Myzel-Möbel doch irgendwann zu viel wird? Dann kann man es einfach auf den Kompost geben. The Circle of Furniture Life.

Text: Inga Krumme / Fotos: Linda Deutsch, Rund, Tim Sonntag

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