THE GREAT REPAIR — EINE AUSSTELLUNG ZUM THEMA RESSOURCEN & REPARATUR IN UNSERER GESELLSCHAFT

THE GREAT REPAIR — EINE AUSSTELLUNG ZUM THEMA RESSOURCEN & REPARATUR IN UNSERER GESELLSCHAFT

Wir müssen umdenken – und das schnell! Vor dem Hintergrund ökologischer, sozialer und politischer Krisen ist das allgegenwärtige Thema „Grenzen des Wachstums / Bauen in Bestand“ keine Aufgabe für die Zukunft, sondern beginnt sofort. Die Auswirkungen betreffen uns alle. Unser Umgang mit unseren Ressourcen (vor allem in Architektur und Städtebau) erfordert vor allem Kreativität und Respekt. Das zeigt die aktuelle Ausstellung The Great Repair: über 40 Positionen aus Architektur und Kunst, in denen Instandhaltung und Reparatur als die Gestaltungsparadigmen unserer Zeit erfahrbar werden. „The Great Repair“ ist nicht nur Ideengeber:in und Vermittler:in zum Thema Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltkrise. Die Ausstellung von Arch+ und der Akademie der Künste widmet sich intelligenten Konzepten, die graue Energie nutzen, die Neubau mit Bestand verzahnen und die Stadt und deren Bestand und Strukturen wahr- und ernst nehmen. Kernfragen sind: Wie geht man mit der voranschreitenden Umweltzerstörung und Ressourcenverschwendung um? Wie behandelt man den andauernden Konflikt zwischen Wachstum und Klimaschutz – zugunsten der marktwirtschaftlich orientierten Politik?

Das markanteste Beispiel ist der geplante Neubau von rund 400.000 Wohnungen – obwohl 40 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen dem Bausektor zugeschrieben wird. Im Zentrum der Ausstellung steht die Erkenntnis, dass das gegenwärtige Wirtschaftssystem mit seiner Betonung auf Innovation, Wachstum und Fortschritt, seinem auf Verbrauch und Verschwendung basierenden Logik zu einer rücksichtslosen Ausbeutung von Mensch und Natur geführt hat. Die Ausstellung untersucht, inwieweit eine Politik und Ästhetik der Reparatur aus postkolonialer und feministischer Perspektive eine sinnvolle Alternative sein kann. Langlebigkeit und Wiederaneignung werden dabei als Politiken einer Reparaturgesellschaft erkundet. Ein umfangreiches Programm, zahlreiche Talks und Diskussionen, Workshops und Führungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene erweitert die Ausstellung. Los geht es am Eröffnungswochenende: im Rahmen der „School of Repair“ findet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zur Vertiefung der Themen der Ausstellung und die Positionen von Assemble, Atelier Bow-Wow, Center for Spatial Technologies, Anna Heringer, Universität Luxemburg, Folke Köbberling & Martin Kaltwasser, Lacaton & Vassal, Charlotte Malterre-Barthes, Mapping Ukraine ETH Zürich, Zara Pfeifer, Bas Princen, Basel Nasr, Natasha Aruri, Sahar Qawasmi, Milica Topalović / Architecture of Territory ETH Zürich u.v.a.

Text: Milena Kalojanov / Credit: Bas Princen & Holger Herschel

The Great Repair, Akademie der Künste, Hanseatenweg, Berlin–Tiergarten; Stadtplan
14.10.2023–14.01.2024 Di–Fr 14–19h, Sa & So 11–19h. Vernissage 13.10.2023 19h.

@archplusnet

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