
Es war die Ära des All-You-Can-Eat-Sushi. Da gab es plötzlich einen kleinen japanischen Imbiss auf der Kantstraße, der so ganz anders war. Dessen Namen ich nicht wusste, weil nur ein paar Zeichen auf einem Holzschild auf seine Existenz hinwiesen. Ich aß mein erstes Onsen-Ei. Ich zog weg und irgendwann war auch der Laden verschwunden. Vor ein paar Monaten lief ich durch die Wielandstraße und stand auf einmal nichtsahnend vor dem alten Holzschild: Heno Henowar wieder da. Aus dem Imbiss ist zumindest räumlich ein kleines Restaurant geworden, die Karte und die Preise haben sich mit dem Ortswechsel aber kaum verändert: Udon- und Soba-Nudelsuppen, Donburi mit Gemüse oder Rindfleisch und japanisches Curry in unterschiedlichen Portionsgrößen. Dazu Nukazuke, japanische Pickles, und selbst eingelegter Ingwer. Was Du unbedingt probieren solltest, ist das kastige Oshi-Sushi mit Hering und die Onigiri mit Umeboshi oder Lachs. Am Ende bezahle ich unter dem kleinen, dunkelblauen Baldachin die Rechnung und mich umgibt eine tiefe Zufriedenheit, Ruhe und Wärme. Wein gibt es nicht, aber das ist nicht schlimm, denn die Weinbar Thal ist direkt nebenan. (Text: Anna Küfner / Fotos: Daniel Farò)
Heno Heno, Wielandstr.37, 10629 Berlin-Charlottenburg; Stadtplan
Mo-Sa 12-22h
Anna Küfner ist in Charlottenburg geboren und aufgewachsen. Seit 2015 arbeitet sie beim Contemporary Food Lab und wünscht sich, dass Menschen besser essen.