AUSWEITUNG DER KUNSTZONE: ROGER EBERHARD FOTOGRAFIERT EHEMALIGE GRENZGEBIETE

AUSWEITUNG DER KUNSTZONE: ROGER EBERHARD FOTOGRAFIERT EHEMALIGE GRENZGEBIETE

In einer Zeit, in der Nationalismus und Abschottung wieder auf dem Vormarsch sind, widmet sich der Schweizer Fotograf Roger Eberhard dem Konstrukt, das sozialen Ausschluss bedingt: den Grenzen. Mit dem Bildband „Human Territoriality“ führt er vor, dass Landesgrenzen nichts weiter sind als menschengemachte Hilfslinien. Jede Grenze – egal wie mächtig sie nach außen erscheinen mag – ist flüchtig, sie kann mit den Jahren, durch Kriege, Annexionen oder Naturkatastrophen ihren Lauf ändern oder ganz verschwinden. Eberhard hat Orte auf der ganzen Welt bereist, die schon lange keine Trennung mehr markieren. Er fuhr zur Chinesischen Mauer und zum Hadrianswall, fotografierte an der Walvis Bay in Namibia und im schwedischen Rydöbruk, wo einst ein Findling als Grenzstein diente. Bisweilen weisen Relikte die ehemaligen Grenzgebiete aus, andernorts erinnert nichts mehr an die Demarkationslinien von früher. Nach und nach erobert sich die Natur ihr Territorium zurück und beweist, dass Grenzen nur Fiktion sind. (Text: Laura Storfner / Fotos: Roger Eberhard „Human Territoriality“ Edition Patrick Frey 2020)

Human Territoriality“ von Roger Eberhard (Edition Patrick Frey, 2020, 116 Seiten)
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