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KICK IT LIKE „VICKY“: FC VIKTORIA BERLIN

KICK IT LIKE „VICKY“: FC VIKTORIA BERLIN

Auf der Website des Vereins FC Viktoria 1889 Berlin gibt es im Menü einen kleinen Reiter auf dem „Frauen“ steht. Der Aufbau dieser Website ist eine Analogie zu den realen Strukturen des Frauenfußballs. „Wir sind unabhängig und nicht das B-Team der Männer.“ lautet die Antwort des 1. Frauenteams. Dabei erreicht man ihre Website auch ohne Umweg über den männlichen Teil des Vereins. Ihre Präsenz dort und auf Social Media, die lautstark „Here to change the Game“ verkündet, erzählt von ihrem Kampf um Anerkennung, ihrem Engagement für Gleichberechtigung und von ihrem Willen, den gesellschaftlichen Blick auf den Frauensport zu verändern. Vor allem aber wollen sie, wie alle Teams, in die Bundesliga aufsteigen. Im nächsten Schritt nehmen sie sich erst mal die Zweite Liga vor. Um den „Game Changer Club“ dabei zu unterstützen, kannst Du sie bei ihrem nächsten Spiel am Samstag (16.11) gegen Hertha BSC vom Spielfeldrand aus anfeuern. Die „Himmelblauen“ treten in ihrem Heimstadion Lichterfelde gegen die „Blau-Weißen“ an – in der Regionalliga wie immer ein spannendes Derby! Tickets kannst Du über diesen Link kaufen. Nimm Deine Schwestern, Brüder und Freund:innen mit, das Stadion muss voll werden!

Text: Emma Zylla / Fotos: Kai Heuser

FC Viktoria Berlin, Krahmerstr.15, 12207 Berlin–Lichterfelde; Stadtplan
FC Viktoria Berlin gegen Hertha BSC 16.11.2024 14h

@fcviktoriaberlin
@viktoriaberlin

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DREI SEEN AUF EINEM STREICH — RUNDWANDERUNG IM NORDEN BRANDENBURGS

DREI SEEN AUF EINEM STREICH — RUNDWANDERUNG IM NORDEN BRANDENBURGS

Nördlich von Berlin liegt die beschauliche Kleinstadt Gransee. Persönlich kannte ich diese nur als Zwischenhaltestelle auf dem Weg nach Fürstenberg oder Neustrelitz, meine Highlights, wenn es um Wanderrouten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geht. Der Bahnhof hält sich mit Atmosphäre und Charme zurück und daher kam mir lange dieser Ort für eine Wanderroute nicht in Frage. Wie schön, nach all den Jahren wieder überrascht zu werden. Gransee ist ein beeindruckendes und durchaus malerisches Altstädtchen, welches an historischen Gebäuden nur so trotzt. Eine wahre Wonne durch die kleinen Gassen zu laufen, bevor es in den Wald und die Natur geht. Mit Kaffee in der Hand aus der traditionellen Bäckerei bestaunen wir: den Pulverturm und das Ruppiner Tor, die Sankt Spiritus Kapelle, die Marienkirche aus dem 14. Jahrhundert, den Granseer Wartturm, ein Denkmal für die Königin Luise auf dem Stadtplatz, eine historische Stadtmauer sowie ein Franziskaner Kloster. Und dazwischen alte malerische Häuschen und Ladengeschäfte. Trotz der Idylle und Beschaulichkeit, irgendwann darf es dann auch endlich in die Wildnis gehen und diese wartete in Form eines hügeligen Mischwaldes direkt hinter den letzten Siedlungshäusern auf uns. Und wie sollte es nicht anders sein: Wir werden direkt reich beschenkt mit Parasolen, die wir diesmal verschmähten, jedoch unsere Körbe mit einer Menge Steinpilzen füllen.

Nach Wald und dann etwas Wiese kamen wir an den Huwenowsee, mit einer großen und zu dieser Jahreszeit leeren Badestelle, der perfekte Ort für eine erste Rast. Der Huwenowsee führt dich auf einen kleinen Trampelpfad entlang des Ufers direkt zu See nummer Zwei, den „Dölchsee“ und von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum See Nummer Drei, den wie soll es anders sein, „großen Dölchsee“. Nach dem Seen-Dreierlei führt die Tour wieder in den Wald und das letzte Drittel des Weges zurück nach Gransee. Für mich bringt die Wanderung alle wichtigen Faktoren einer guten Tour mit sich: eine abwechslungsreiche Landschaft, wenig bis keine Menschen, Pilze im Wald und natürlich Kaffee to go am Start einer Wanderung. Im Herbst lohnt es sich, früh zu starten wegen der frühen Dunkelheit, denn die Tour ist 18 Kilometer lang. Mein Highlight von Gransee war im Übrigen eine alte und mittlerweile geschlossene Tankstelle aus den 1950ern. Persönliche Internetrecherchen haben mich zu dieser Seite gebracht, in der die „Grand See“-Tankstelle den Preis für die schönste Tankstelle Brandenburgs gewonnen hatte.

Text & Fotos: Laura Iriondo

Wanderung

@fortuna.forest

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SCHACHMATT MIT STIL: ENTDECKE DIE COMMUNITY DES WORLD CHESS CLUB BERLIN

SCHACHMATT MIT STIL: ENTDECKE DIE COMMUNITY DES WORLD CHESS CLUB BERLIN

Der World Chess Club Berlin ist kein typischer Ort zum Schachspielen: In einem restaurierten historischen Gebäude untergebracht, direkt ums Eck vom Highsnobiety Store und dem Château Royal, lädt der Club zum Miteinander ein – sei es am Schachbrett, bei einem Kaffee oder in einem Gespräch. Hier ist Schach mehr als nur ein Spiel – es ist eine geteilte Erfahrung, die Menschen zusammenbringt, von erfahrenen Spielenden bis hin zu neugierigen Anfänger:innen. Der Club dient mit Workshops, Turnieren und Aktivitäten für Kinder als ein Treffpunkt für Schachbegeisterte jeden Alters und Levels. Mit 800 Quadratmetern schafft das Design eine Balance zwischen Intimität und Größe und verbindet moderne Ästhetik mit historischem Charme. Direkt beim Eintreten empfängt die Bar die Gäste, die mit Signature-Cocktails begeistert, inspiriert von der Welt des Schachs. Drinks wie der „Endgame“ – eine Kombination aus Bacardi Carta Blanca, Portwein, Zitrone und Lakritze – bieten kreative Interpretationen klassischer Favoriten. Auf der Speisekarte: Krabbenrollen mit Wasabi-Mayo, Bao-Buns mit gegrillten Pilzen und Rindertartar mit Miso-Mayo – eine kulinarische Note, die das Angebot des Clubs abrundet. Ob Du Deine Schachskills verbessern, Gleichgesinnte treffen möchtest oder einfach nur entspannt einen Drink genießen willst – ein Besuch im World Chess Club Berlin ist ein kluger Zug.

Text & Fotos: Dave Alcantara

World Chess Club Berlin, Unter den Linden 26-30, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

@worldchessclub.berlin

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AUF DIE PILZE, FERTIG, LOS! EINE KLEINE HERBSTWANDERUNG ENTLANG DES ODERINER SEES 

AUF DIE PILZE, FERTIG, LOS! EINE KLEINE HERBSTWANDERUNG ENTLANG DES ODERINER SEES 

Für mich persönlich ist der Herbst die beste Wanderjahreszeit. Das liegt einzig und allein an dieser Pilz-Obsession, in die Du sehr leicht gerätst, wenn Du Dich erst einmal ein kleines bisschen mit der Thematik befasst hast. Es gibt wenig, das befriedigender ist, als einen frischen, festen „Steini“ (so nennen Pilzfreund:innen den heißbegehrten Boletus/Steinpilz) auf dem moosbewachsenen Waldboden zu finden. Hier ein kleiner Crashkurs für alle Anfänger:innen und Pilzinteressierte: 1. Besorge Dir ein Pilzbuch, in dem alle Erkennungsmerkmale gut beschrieben sind. Es gibt zwar Apps, aber im Wald fehlt oft das Internet. 2. Körbe erlauben den Pilzen zu atmen und sie bleiben bis zu Deiner Heimreise frisch. Plastiktüten passen zwar gut in Deinen Rucksack, sind aber ein absolutes Tabu. 3. Nimm nur so viel mit, wie Du auch wirklich verzehren kannst, und beschränke Dich auf die Sorten, bei denen Du Dir wirklich sicher bist. Wir haben uns bei unserer Pilzwanderung für das südliche Umland Brandenburgs entschieden. Die Anbindung mit der Bahn ist recht gut, und ab Königs Wusterhausen lässt die Population deutlich nach – sprich, es gibt weniger Einheimische mit lokalem Zeitvorteil, die eventuell schon früh am Morgen auf die Suche gegangen sind. Als Tipp Nummer vier möchte ich gerne noch ergänzen, dass natürlich alles kann, aber nichts muss. Dies gilt auch beim Pilzefinden. Unsere Tour belohnt uns daher mit einem wunderbaren Panorama entlang des südlichen Seeufers, alten Eichen und einem Meer an Heuballen.

Wir starten in dem kleinen Örtchen Halbe. Mit dem RE7 benötigst Du weniger als eine Stunde hierher. Von dort aus geht es direkt in einen Kiefernwald, der sich durch seine sauren, moosbewachsenen Böden wunderbar als potenzieller Pilz-Hotspot eignet. In Teurow angekommen, ist die Hälfte der Tour geschafft. Nach wenigen Minuten erreichst Du den Oderiner See: Hier gibt es etliche kleine Buchten, die sich hervorragend für ein Picknick oder, für die Mutigen, ein kurzes Bad anbieten. Entlang des Oderiner Sees gibt es auf der linken Seite reichlich Trampelpfade, die in den Wald führen – ebenfalls die besten Voraussetzungen für Maronen und Steinpilze. Parasole gibt es am Ende des Sees auf den Feldern und an den Wegrändern zu entdecken. Diese machen sich besonders gut als köstliche vegetarische Schnitzel. Bei meinen Wanderungen halte ich mich normalerweise an 15–25 Kilometer. Diesmal ist die Tour etwas kürzer – das erlaubt Dir allerdings, Dich im Wald ein bisschen zu verlieren und ausreichend Zeit fürs Sammeln zu haben. Mit dem Herbst werden die Tage wieder deutlich kürzer und ja, Pilzfieber führt zum Verlust von Zeitgefühl – daher lieber eine Begleitung zum Händchenhalten einplanen! Pilzesammeln macht so oder so mehr Spaß mit Begleitung. Das wäre dann auch mein fünfter und damit letzter Tipp.

Text & Fotos: Laura Iriondo

Die gesamte Tour findest Du hier

@fortuna.forest

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SPURENSUCHE MIT KUNSTSINNIGEN: AUF WANDERUNG MIT DEM KW

SPURENSUCHE MIT KUNSTSINNIGEN: AUF WANDERUNG MIT DEM KW

Berlin in den 90ern – das waren nach dem Fall der Mauer (1989), Aufbruchstimmung und Verlustängste, einzigartige kreative Räume, aufblühende Technoszene und der Geruch der heizenden Kohleöfen. Ich erinnere mich ganz genau. Eine Stadt im Transitzustand. Eine Stadt voller Möglichkeiten – jene Möglichkeiten, die Berlins Gesicht bis heute prägen. Diese Potenziale im Stadtraum erkannten Klaus Biesenbach, Alexandra Binswanger, Clemens Homburger, Philipp von Doering und Alfonso Rutigliano und gründeten Anfang der 1990er in einer geschlossenen und baufälligen Margarinefabrik in Berlin-Mitte die KW Institute for Contemporary Art. Mittlerweile ist das KW mit seinem Café Bravo (konzipiert vom amerikanischen Künstler Dan Graham), der Ausstellungshalle von Hans Düttmann und meinem Lieblingsinnenhof (gestaltet von den Berliner Landschaftsarchitekten Le Balto) eine feste Institution für zeitgenössische Kunst in Berlin. Die Geschichte des Hauses ist untrennbar mit der Umgebung verwebt – mit dem Kiez und der Architektur. Und genau um diese historischen Zusammenhänge zu verstehen, begebe ich mich auf eine städtische Wanderung mit Raoul Zöllner (Direktor Boros Collection, Ass. Mediator KW), der selbst im Zentrum von Ost-Berlin aufgewachsen ist. Ein Flaneur, der die Transformation Berlins zur neuen Hauptstadt hautnah miterlebt hat. Unsere Tour durch die Nachbarschaft der KW bringt uns zu vernagelten Gebäuden, unauffälligen Tiefgaragen, fernen Kuppeln über Grabkammern, kommunistischen Klubhäusern und in den Innenhof einer Sammlerin. Der Blick auf ein entferntes Hochhaus, das die Relikte der Sowjet-Ära auf dem Alexanderplatz überschattet, markiert das Ende unserer Tour. Die Erinnerungen bleiben am Leben — ich werde mich dieser Tour noch öfter anschließen und kann hier allen, die in Berlin aufgewachsen sind und immer noch Neues entdecken wollen und über die Berliner Kunst-Welt lernen möchten, die Tour empfehlen.

Text: Milena Kalojanov / Fotos: Frank Sperling, KW 

KW Innenhof, Auguststr.69, Berlin–Mitte; Stadtplan
Nächste Termine findest Du hier.

@kwinstitutefcontemporaryart

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