Bereits im letzten Sommer hat uns die Rundwanderung bei Zossen mit der üppigen Seenlandschaft, den knisternd heißen, aber herrlich duftenden Pinienwäldern und dem wolkenlosen Himmel überzeugt. Mit dem RE5 geht es vom Südkreuz aus direkt nach Neuhof bei Zossen – das sind sechs Stationen und gerade einmal 42 Minuten Fahrtzeit. Wem das wie eine weite Reise erscheint – sie ist es wert: Neben der herrlichen Natur gestaltet auch ein wunderbar authentisches kleines Eiscafé mit wilden Eisbechervariationen auf Hälfte der Strecke die Wanderung angenehm. Nun aber erstmal von „Neuhof bei Zossen“ in den Wald. Der schattige Weg kommt uns gelegen, weniger dafür die hungrigen Moskitos – und das ohne Anti-Mücken-Spray (kleiner Tipp am Rande: der Saft vom wild blühenden Spitzwegerich hilft akut gegen Juckreiz und Schwellungen). Nach etwa fünf Kilometern durch einen warmen Kiefernwald erreichen wir den ersten See – den großen Möggelinsee – bedeckt mit Seerosen und alten Holzpfählen am Ufer, vermutlich von früheren Anlegestellen. Im Gegensatz zur Großstadt Berlin triffst Du hier eher selten andere Menschen – lediglich ein Kuckuck ist an diesem Tag mit seinen Rufen unser stetiger Begleiter.  

Nach kurzem Verweilen geht es auf zum nächsten See – durch den Wald, vorbei an dickem Farn, der den Boden komplett bedeckt, durchbrochen von jungen Birken. Hier, am Kleinen Zeschsee mit frischem, klarem Wasser, legen wir unseren ersten Badestopp ein. Die Badebuchten im Schatten der Erlenbäume reichen gerade für ein Handtuch – für uns aber absolut ausreichend. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung zum kleinen Ort namens Zesch am See, wo das bereits angekündigte Eiscafé wartet. Hier stopfen wir kurz unsere Bäuche mit Windbeuteln, Beeren, Sahne und Eiskaffee voll. Gut gefüllt und gestärkt geht es weiter, raus aus der Zivilisation zurück in die grüne Einsamkeit. Ähnlich wie am Kleinen, finden sich auch am Großen Zeschsee Badebuchten für eine Abkühlung. Sehr zu empfehlen, denn der letzte Teil des Weges führt entlang schöner, aber heißer, goldener Feldwege. Der Süden Brandenburg fühlt sich wie ein Kurzurlaub an: Man trifft wenig Menschen im Wald, an den Seen liegen kleine Ferienhäuser, die den optischen Charme aus einem vergangenen Jahrzehnt mit sich bringen, der Jasmin und Holunder duftet und der Kuckuck wird einfach nicht müde, in den Wald zu schreien.

Text & Fotos: Laura Iriondo

Die Wanderung findest Du auf Komoot.

@fortunaforest