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BRASSERIE DANDELION — JAPANISCH INSPIRIERTE KÜCHE MIT INTERNATIONALEN EINFLÜSSEN AN DER WARSCHAUER STRASSE 

BRASSERIE DANDELION — JAPANISCH INSPIRIERTE KÜCHE MIT INTERNATIONALEN EINFLÜSSEN AN DER WARSCHAUER STRASSE 

Zugegebenermaßen versuche ich eher, diese Ecke zu vermeiden – und wenn ich mich doch mal dorthin verirre, dann nur, um schnellstmöglich den nächstgelegenen Kiez zu erreichen. Seit Februar 2024 gibt es aber einen guten Grund, hier wieder etwas länger zu verweilen: Die Brasserie Dandelion. Das helle, offene Restaurant bietet Dir einen Rückzugsort inmitten der hektischen Warschauer Straße – hohe Decken, reichlich Pflanzen und helles Holz sind die perfekte Grundlage dafür. Qingqing Hu, Besitzerin des Dandelions, hat Architektur studiert und sich bereits während ihres Studiums auf Gastronomie-Design spezialisiert. Ziemlich selbsterklärend also, dass sie beim Interieur selbst Hand angelegt hat. Simplizität in Form, Funktionalität und besonders viel Aufmerksamkeit für Details ziehen sich nicht nur durch die Einrichtung der Brasserie, sondern sind auch grundlegende Prinzipien für die Gerichte, die sie gemeinsam mit Küchenchef Troy Lopez auf die Karte bringt. Die Speisen im Dandelion sind von der japanischen Küche inspiriert, es dürfen aber auch eigene und neue Einflüsse mitspielen – wie zum Beispiel die des Küchenchefs. Troy ist gebürtiger Jamaikaner und lebt seit 25 Jahren in Berlin. Nach seinem Literaturstudium in New York zog es ihn nach Paris, wo seine Küchenkarriere offiziell ihren Anfang nahm. Seither kocht er „leidenschaftlich, romantisch und mit einer extra Portion Pragmatismus“. Einen kleinen Vorgeschmack darauf hast Du vielleicht schon im Rosa Caleta bekommen, denn das kleine Restaurant mit jamaikanisch-europäischer Fusionsküche in der Muskauer Straße hat er mitbegründet – lange Zeit war er dort auch Küchenchef.

Angefangen haben Qing und Troy in der Warschauer Straße mit Sandos – inzwischen gibt’s hier ein umfangreiches Menü von Startern und teilbaren Gerichten bis hin zu warmen wie kalten Hauptgerichten und Desserts. Die Karte ist und bleibt durchmischt: So kannst Du für traditionelle Gerichte vorbeikommen, wie Tantan Ramen, Gemüse-Tempura oder kalte Soba-Nudeln (die Dir wie in Japan mit Eiswürfeln serviert werden) – oder aber für die Fusion Gerichte, die zwar immer noch auf traditionellen Speisen basieren, jedoch experimentell mit weiteren Einflüssen interpretiert sind. Einer der Klassiker ist die Miso-Carbonara: Udon-Nudeln, ummantelt von einer cremigen Sauce aus Parmesan, Eigelb und Miso – serviert mit knusprig gebratenem Speck und Shimeji-Pilzen. Neue Gerichte sind bereits in Planung – besonders freue ich mich auf Gerichte aus der Nikkei-Küche, die peruanische und japanische Einflüsse kombiniert. Wenn Du schon einmal im Dandelion warst, und Qing und Troy persönlich kennengelernt hast, dann bin ich mir bei einem sicher: Die Warschauer wird nicht mehr nur lästiger Zwischenstopp sein, sondern auch ab und an zu Deiner Endstation werden.

Text & Fotos: Robyn Steffen

Brasserie Dandelion, Warschauer Str.36, 10243 Berlin–Friedrichshain; Stadtplan

@brasserie_dandelion

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STRANDURLAUB AM MEHRINGDAMM: MEXIKANISCHES STREETFOOD IN DER TAQUERIA MAMA ROSAS

STRANDURLAUB AM MEHRINGDAMM: MEXIKANISCHES STREETFOOD IN DER TAQUERIA MAMA ROSAS

Von den Decken baumeln Strohleuchten, geflochtene Holzstühle und rosa Akzente füllen den Raum – das Highlight: die Bartheke aus gelben Fliesen, hinter der ebenso gekocht wird. Wer Sehnsucht nach dem letzten Sommerurlaub verspürt und sich gedanklich schon mit Margarita an der Strandbar niedergelassen hat, sollte am Mehringdamm vorbeischauen. Inspiriert von dem mexikanischen Architekten Luis Barragán und dem amerikanischen Fotograf Slim Aarons, haben Maike und Marian, mithilfe ihrer Architektin Anja Ziehmann, Mitte Mai 2024 die Taqueria Mama Rosas eröffnet. Bei Mama Rosas wird die Barriere zwischen Gast und Gastgeber:in aufgebrochen, denn die Taqueria entstand aus dem Wunsch, Maikes und Marians Taco-Abende mit Freund:innen nun auch für andere zugänglich zu machen. Maike wurde in Peru geboren und ist mit der mexikanischen Küche in Mexico City aufgewachsen; Marian bringt den gastronomischen Background mit, denn seit 18 Jahren betreibt er mit seinen beiden Partnern das Weilands am Potsdamer Platz. Das Konzept im Mama Rosas ist simpel: mexikanisches Streetfood, mit Tacos und Quesadillas, Cocktailklassiker und bald auch Bowls und Sandwiches.

Die Karte bleibt klein und fein, das Angebot authentisch und einfach. Meine Empfehlung: Die Tacos solltest Du Dir nicht entgehen lassen, denn die sind und bleiben das Kernangebot, für die Maike alle Zutaten täglich frisch zubereitet: Maistortillas, Guacamole, Pico de Gallo und Pulled Pork oder Chicken – eine vegane Option mit Champignons und Kartoffeln gibt’s auch. Kollaborationen mit Freund:innen stehen schon in der Planung, und auch Fisch-Tacos schaffen es wohl bald auf die Karte! Für wen der ein oder andere Cocktail beim Strandurlaub nicht fehlen darf, kann zwischen Margaritas, Palomas und Mezcal Mules entscheiden, von denen es jeweils auch eine alkoholfreie Variante gibt. Nun, würde ich sagen, dass Du nach Deinem Besuch bei Maike und Marian auf Deinen nächsten Urlaub verzichten kannst? Nein, denn der Mehringdamm bleibt nunmal der Mehringdamm und mexikanische Strände bleiben nunmal mexikanische Strände. Wer allerdings einen kleinen Vorgeschmack auf eine Strandbar sucht, ist in der Taqueria Mama Rosas bestens bedient.

Text: Robyn Steffen / Fotos: Savannah van der Niet

Mama Rosas Taqueria, Mehringdamm 72, 10961 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan

@taqueria.mama.rosas

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SANDOS MIT HAUSGEMACHTEM SHOKUPAN, PARFAITS UND MELON CREAM SODA — YUME BRINGT JAPANISCHE KLASSIKER NACH FRIEDRICHSHAIN

SANDOS MIT HAUSGEMACHTEM SHOKUPAN, PARFAITS UND MELON CREAM SODA — YUME BRINGT JAPANISCHE KLASSIKER NACH FRIEDRICHSHAIN

Sie sind fluffig und weich, mal cremig und süß, mal knusprig und würzig. Sie entzücken in unterschiedlichsten Variationen, sind der perfekte Snack für jede Tageszeit und Stimmung und machen zugegebenermaßen ziemlich schnell süchtig – die Rede ist von Sandos. Sandos findest Du in Japan an jeder Ecke, denn neben Onigiris und Fried Chicken gehören die Sandwiches zu den absoluten Konbini-Klassikern. Seit Anfang Mai 2024 bekommst Du sie nun auch in dem neuen Café und Diner Yume in Friedrichshain. Besonders stolz ist Xiaofen Fan, Besitzerin des Cafés, auf das hausgemachte Shokupan – das japanische Milchbrot wird hier nämlich selbst hergestellt und für alle Sandos auf der Karte benutzt. Ob mit Früchten und Sahne, knusprigem Hähnchen oder mit cremigem Eiersalat: Sie transportieren mich sofort nach Japan zurück. Aber nicht nur die lassen mich bei Yume in Erinnerung schwelgen: Neben Sandos stehen weitere japanische Klassiker auf der Karte: Karaage, Korokke, Katsu, Onigiris – manche Gerichte aus dem Wochenmenü werden zukünftig abwechselnd angeboten oder ersetzt. Eins ist aber klar: Falls Du Sehnsucht verspürst, bist Du hier am richtigen Ort.

Momentan lohnt es sich besonders, zum Lunch vorbeizukommen, denn nur dann gibt’s Omurice – ein mit Reis gefülltes Omelett, das meist mit Ketchup oder einer Demiglace serviert wird. Und wer es sich während den warmen Sommertagen lieber im Park gemütlich macht, kann sich die meisten Gerichte auch einfach To-Go bestellen. Zum süßen Abschluss gibt es Parfaits (für die solltest Du auf jeden Fall etwas Hunger übrig lassen!) mit Matcha, Matcha-Eis und hausgemachtem Shiratama-Dango, oder alternativ mit Hojicha. Und falls Du Lust auf etwas Ausgefallenes hast, solltest Du unbedingt das „Melon Cream Soda“ Getränk bestellen – eine giftgrüne Melonenlimonade, in der eine Vanilleeis-Kugel schwimmt. Ich würde sagen: Die Sandwich-Saison ist somit offiziell eröffnet!

Text & Fotos: Robyn Steffen

Yume, Gabriel-Max-Str.2, 10245 Berlin–Friedrichshain; Stadtplan

@yume_berlin

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BERTIE — DAS NEUE BISTRO IM NYC-STYLE MIT BARKONZEPT UND SHARING PLATES

BERTIE — DAS NEUE BISTRO IM NYC-STYLE MIT BARKONZEPT UND SHARING PLATES

Wer sich in seiner freien Zeit mit Freund:innen regelmäßig für einen ausgiebigen Brunch trifft, ist bestimmt schon das ein oder andere Mal im Annelies oder Distrikt Coffee gelandet. Das Konzept im Annelies ist simpel: Gekocht wird mit saisonalen und regionalen Zutaten und neben Klassikern gibt es auf der Karte immer wieder ausgefallene Gerichte, die Du in der Kombination wohl an kaum einem anderen Spot findest. Mit ihrer neuen, und somit dritten Location, setzen Sophie Hardy, Hannes Haake und Matthew Maue auf das bewährte Küchenkonzept – nur eben als Abendvariante: Seit dem Soft Opening Anfang Mai 2024 kannst Du Dich dank des Bertie nun quasi zu jeder Tagesstunde durch die Gerichte von Koch und Mitbegründer Matthew probieren. Mit den großen, bodentiefen Fenstertüren bekommst Du schon beim Vorbeilaufen einen ersten Vorgeschmack auf das, was Dich drinnen erwartet: Die Holzbänke erinnern an klassisch amerikanische Diner Booths, der Bartresen am Eingang mit den Bistrohockern aus Stahl versetzt Dich direkt nach NYC – das Bertie spielt allerdings nicht nur mit der Inneneinrichtung auf die nordamerikanische Metropole an, sondern auch in der Karte spiegelt sie sich wieder. Kein Wunder, denn Matthew ist in den großen Städten der Vereinigten Staaten aufgewachsen und hat sich einmal quer durch New York, Chicago, Brooklyn, San Francisco & Co probiert. Seine Interpretationen kommen im Bertie zum größten Teil als Sharing Plates und Bar-Snacks auf die Teller und eignen sich so auch besonders gut für einen kurzen Abstecher an die Bar.

Deviled Eggs mit geräuchertem Eigelb und Schnittlauch, marinierte Champignons, Fladenbrot mit Bouillabaisse, Muscheln und Safran-Aioli oder ein Caesar Schnitzel mit Salat, Parmesan und Bratensauce – die Karte macht Spaß und lässt mit den unterschiedlichen Portionsgrößen und dem vielseitigen Angebot eigentlich kaum Wünsche übrig. Die frittierten Kartoffeln mit Bouillon Gewürz und Zitronenaioli und die Buffalo Wings mit Ranch und Sellerie haben sich bei mir übrigens schon als feste Lieblingsgerichte im Bertie manifestiert. Wer einen süßen Gaumen hat, kommt bei dem Banana Pudding mit gesalzenen Erdnüssen und Karamellsauce auf seine Kosten (versprochen!). Dazu gibt es Cocktail-Klassiker wie Negronis, Margaritas oder Pisco Sours, selbstverständlich Draft Beer und Naturweine, sowie ein feines Angebot an alkoholfreien Getränken. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei – das beweisen Sophie, Hannes und Matthew mit ihrem Bistro Bertie aufs Neue. Reservierungen sind übrigens nicht möglich – das soll zukünftig auch so bleiben – also komm vorbei!

Text & Fotos: Robyn Steffen

Bertie, Schwedter Str.13, 10119 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan

@bertieberlin

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„EAT THE SEA“ IM MAI BEI UUU: HOLZMAKRELEN-DUMPLINGS, RHABARBERTARTE & CHINESISCHE COLD BREW TEES

„EAT THE SEA“ IM MAI BEI UUU: HOLZMAKRELEN-DUMPLINGS, RHABARBERTARTE & CHINESISCHE COLD BREW TEES

Am ersten Maiabend verschlug es mich gen Wedding, genauer gesagt ins UUU. Yuhang Wu und Jonas Borchers begrüßen ein Stammgäst:innen-Paar und mich an der Tür – hinter einem langen Vorhang scheinen Wand- und Bodenfliesen hervor, ein weiterer Raum mit gedeckter Tischtafel in U-Form öffnet sich, sobald Du einen ersten Blick um die Ecke wagst. Das UUU ist ein besonderer Ort: modern, elegant, zurückhaltend und intim. Acht Gäst:innen an einem Tisch, ein festes Acht-Gänge-Menü und Teebegleitung erwarten Dich hier seit September 2020, doch der Mai macht, wie wir wissen, alles neu – auch bei UUU. Allerdings nur temporär – nur im Mai! „Wer in den Bergen lebt, isst die Berge; wer am Meer lebt, isst das Meer“, sagt man in China. Gebündelt in dem neuen Menü „Eat the Sea“, möchte Dir Köchin Yuhang für einen Monat die kulinarische Vielfalt der 14.000 Kilometer langen chinesischen Meeresküste näher bringen. Das übliche Menü legt eine Pause ein, dafür darfst Du frei von der Karte wählen – diese wechselt je nach verfügbarem Fang und eignet sich besonders zum Teilen. Gedämpfte Austern mit Shenyang Dip, Jakobsmuscheln auf Glasnudeln mit fermentiertem Chili und Knoblauch, Holzmakrelen-Dumplings, Röstkartoffeln mit Minze und grünem Spargel: Wie gewohnt bietet die Karte den perfekten Mix aus neu interpretierten Klassikern und besonderen Kombinationen, die nirgendwo besser zueinander finden als bei Yuhangs Gerichten.

Comfort Food wie Dumplings und Glasnudeln werden elegant verfeinert, ohne prätentiös zu wirken und wenn Du mit asiatischer Küche aufgewachsen bist, möchtest Du genau das: Gerichte, die simpel und ehrlich schmecken. Das Ehrliche und Simple zieht sich hier übrigens durch den ganzen Abend: Trotz intimer Atmosphäre (die – sind wir ehrlich – manchmal eher abschreckend als einladend sein kann) fühle ich mich wohl, die Stammgäst:innen lachen herzlich über meine endlose Begeisterung und Jonas, der mir mit so viel Ruhe die Karte erklärt, Empfehlungen ausspricht und dabei alles andere als aufdringlich ist. Während des Pop-ups schenkt Jonas wie gewohnt chinesische Tees als Cold Brews aus, ausnahmsweise stehen im Mai aber auch Longdrinks mit oder ohne Alkohol auf der Karte. Und dann gibt es noch die Wowi-Desserts, die sich sehr, sehr tief in meinem Herzen eingefunden haben: Wenn Du das erste Mal in das Süßkartoffel Mille-Feuille und die Rhabarbertarte mit Zitronengras-Crème und einem weichen Soja-Baiser beißt, wirst Du Dich fragen, warum Du nicht früher auf diesen Geschmack gekommen bist.

Text: Robyn Steffen / Fotos: Robyn Steffen & UUU

UUU, Sprengelstr.15, 13353 Berlin–Wedding; Stadtplan

@uuuberlin

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