
Wo einst wichtige Mitteilungen im Telegramm-Stil im Akkord in alle Welt verschickt wurden, geht es heute eher um kulinarische Botschaften. Im Restaurant Root wird in der Küche sicher auch in schneller Präzision gearbeitet, aber davon bekommst Du zum Glück nichts mit, denn in diesem großzügigen Restaurant herrscht höchstens willkommene Geselligkeit. Das liegt an der Größe des offenen Raumes, der durch sein beeindruckendes Glasdach besticht – und der Tatsache, dass das Root Teil des Hotels Telegraphenamt ist. Falls Du für Dein nächstes Dinner also nach einer beeindruckenden Location und Atmosphäre suchst, bist Du hier im historischen Innenhof genau richtig. Dank erwähntem Glasdach kannst Du tagsüber in Gewächshaus-Atmosphäre in hellem natürlichen Licht und zwischen ganz viel Grün die Kreationen von Steve Großmann und Team genießen. Die Möbeldetails erinnern an die historische Rohrpostanlage des Gebäudes, die Farbgebung der Textilien unterstreicht die Gewächshaus-Stimmung. Passend zur internationalen Ausrichtung des Hotels und der Historie des Ortes ist die Karte eklektisch – aber bedient sich eines Leitmotifs. Hergeleitet vom Restaurantnamen, möchte Großmann zurück zu seinen Wurzeln – und gleichzeitig zu neuen Verbindungen, und das unter anderem mit Sushi-Kreationen, die auf Einflüsse aus aller Welt treffen. Beim Sushi-Konzept wird viel Wert auf das Handwerk und die Qualität gelegt – gemeinsam mit Sushi-Meister Ryota Terashima. Einige Highlights der Karte sind u.a. Vorspeisen wie die frittierten Baby Calamaretti mit Wasabi-Mayo oder Tataki Rind mit Ponzu-Vinaigrette, Yuzu Karamell und frittierten Schalotten.
Besonders die „Root Specials“ haben es mir angetan: Lobster Poutine und Pommes in drei Variationen – mit Trüffel, à la Cacio e pepe oder plain; als Hauptspeisen findest Du u.a. das „Root Orange Chicken“ oder geschmortes Wagyu mit Trüffeln, und falls noch Platz für Nachspeisen ist, kannst Du wieder wählen: klassisch-französisch mit Crème Brûlée oder japanisch mit dreierlei Mochis. Aber das muss nicht das Ende sein, denn wer wie ich oft mehr „verkostet“ als dem Bauch zuzumuten ist, und einen kleinen Verdauungsschlaf gut gebrauchen könnte, kann noch etwas dazu bestellen: das Hotelzimmer à la Carte – dieses besondere Angebot findest Du gleich unter den Dessertoptionen auf der Speisekarte. Am Folgetag könntest Du dann direkt weitermachen mit einem ausgiebigen Lunch im Bistro, das bereits zur Mittagszeit öffnet. Also, ob mit Date, Business-Partner:innen, der Familie oder den 20 besten Freund:innen – im Root findest Du Platz – und vielleicht auch neue anregende Gesellschaft, denn hier kommen Berliner:innen und Reisende zusammen, Gespräche entstehen und Geschichten werden weitererzählt. Und das alles mit freiem Blick in den Berliner Nachthimmel.
Text: Robyn Steffen / Fotos: Root
Root, Monbijoustr.11, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
@restaurant_root