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PRISM: LEVANTINISCHE HAUTE CUISINE

PRISM: LEVANTINISCHE HAUTE CUISINE

Seit sein Restaurant „Glass“ Anfang 2018 geschlossen wurde, haben Gastrokritiker gespannt auf den nächsten Schritt des israelischen Gault Millau-Küchenchefs Gal Ben Moshe gewartet. Das hat nun ein Ende: Im Prism liefert er nun die gleiche herausragende Qualität und Kreativität — und das sogar noch etwas zugänglicher als zuvor. Lass Dich beim Betreten nicht von der extrem dunklen Inneneinrichtung und Bühnenbeleuchtung täuschen — die Stimmung ist nicht förmlich und das Personal sehr freundlich. Insbesondere Sommelière Jacqueline Lorenz, die deutschlandweit zu den besten 50 gehört, ist so umgänglich wie kompetent. Besonders hat uns ihre Weinauswahl aus dem Nahen Osten beeindruckt. Ihre Empfehlung, ein rauchiger Château Ksara Chardonnay Cuvée du Pape 2015 aus dem libanesischen Bekaa Valley, harmonierte ausgezeichnet mit dem Auftakt zum „Prism Social“ Menü: Alle acht Gerichte, die in drei Etappen serviert werden, sind zum Teilen. Armenische Gurke mit Sesam, Labane und Sumac, gehackte Leber mit Foie Gras, dazu Apfel und Zwiebel, Gelbflossen-Thunfisch mit Okraschoten, Portulak und Jameed (eine Art jordanischen Käses aus getrocknetem Joghurt). Das Dessert „Olivenöl, Mandarine, Mandel“ spiegelt die Leidenschaft und Philosophie des jungen Küchengenies wider. (Text: Anna Dorothea Ker / Fotos: Ben Fuchs)

Prism, Fritschestr.48, 10627 Berlin-Charlottenburg; Stadtplan
Do-Mo 18-24h

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SERGE ROMPZA EMPFIEHLT: NANUM

SERGE ROMPZA EMPFIEHLT: NANUM

Kaum vorstellbar, dass die koreanische Küche vor einigen Jahren in Berlin noch recht unbekannt war. Jetzt hat die Szene wieder Zuwachs bekommen: Das im Sommer eröffnete NaNumlohnt definitiv einen Abstecher in die Gegend um das Jüdischen Museum, wo sich in der nahen Zukunft einige neue Lokale ansiedeln werden. Nach ihrer erfolgreichen Karriere als Altistin hat die leidenschaftliche Köchin Jinok mit ihrem tollen Team im frisch gekachelten Baugruppenneubau am ehemaligen Blumengroßmarkt einen Ort mit familiärer Atmosphäre geschaffen, der südkoreanische Küche auf hohem Niveau bietet. An den Wochenenden begeistern die originalgetreuen, saisonal wechselnden Gerichte (kalte Buchweizennudeln, raffinierte Suppen, traditionelles Bibimbap) genauso wie die überraschend experimentellen und schön anzusehenden Desserts „FlowerPop“ und „Man Dzu.“ Hier ist alles hausgemacht und wird in eigens für das Restaurant hergestellter Keramik serviert, die vor Ort angefertigt, gebrannt und ausgestellt wird. Es lohnt sich, regelmäßig vorbeizuschauen und etwas Zeit mitzubringen, um nach und nach etwas mehr über Jinok’s drei Leidenschaften zu erfahren: Kochen, Keramik und Gesang. (Text: Serge Rompza / Photos: Pamina Aichhorn)

NaNum
, Lindenstr.90, 10969 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan

Café und Keramik Galerie: Mo-Fr 12h-19h, Sa 15-18h
Restaurant: Fr 12-22.30h, Sa 15-22.30h

Serge Rompza lebt seit 2003 in Berlin. Er ist Mitbegründer des Design Studios Node Berlin Oslo.

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DINGSDUMS DUMPLINGS — TEIGTASCHEN AUS GERETTETEN LEBENSMITTELN

DINGSDUMS DUMPLINGS — TEIGTASCHEN AUS GERETTETEN LEBENSMITTELN

Das Potenzial zum Zungenbrecher hat das im Sommer 2018 eröffnete Lokal auf jeden Fall: DingsDums Dumplings heißt es und wird von Ann-Kathrin Wohlrab, Mauritz Schröder und Jilianne Schröder betrieben. Neugierig macht jedoch nicht nur der Name, sondern das originelle Konzept. Die Teigtaschen bestehen nämlich aus geretteten Lebensmitteln — allesamt haltbar — die wegen kleiner Makel oder aufgrund eines Überangebots ansonsten auf dem Müll landen würden. Für das Zusammenstellen des Menüs braucht es daher vor allem: Spontanität und Kreativität. Welche Lebensmittel in welchen Mengen übrig bleiben variiert schließlich von Mal zu Mal. Dadurch entstehen dann so ungewöhnliche und leckere Kreationen wie Feta-Kimchi, Perlhuhn-Curry oder auch süße Variationen mit Kokosmilchreis und Apfelmus. Konkret bedeutet das: Ein stets wechselndes Menü, keine Garantie auf bestimmte Variationen, dafür aber: Ein wunderbares Konzept, das Nachhaltigkeit mit Genuss verbindet – und das Vergnügen, sich bei jedem Besuch aufs Neue überraschen zu lassen. (Text: Lisa Staub / Fotos: Pamina Aichhorn)

DingsDums Dumplings, Wiener Str.34, 10999-Kreuzberg; Stadtplan
Do-Sa 12-24h

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GAZZO: SAUERTEIG-PIZZA & DAZU EIN GLAS PROSECCO VOM FASS

GAZZO: SAUERTEIG-PIZZA & DAZU EIN GLAS PROSECCO VOM FASS

Das nach Gazzo, dem Kredithai aus dem Filmreihe „Rocky“, benannte Neuköllner Restaurant war bereits am ersten Tag nach der Eröffnung im September 2018 gut besucht. Liegt es am pinkfarbenen Neonschild über dem Eingang der auffallenden, kürbisfarbenen Häuserfassade, vor der oft eine Vespa parkt und dank der man problemlos her findet? Oder an der gemütlichen Atmosphäre im Inneren? Am Prosecco, der vom Fass kommt, und der reichhaltigen Auswahl klassischer italienischer Spritz-Variationen auf jeden Fall. Der neapolitanischer Ofen, vor dem der Pizzateig kunstvoll durch die Luft geschleudert und in die richtige Form gebracht wird, tut sein übriges. Und, nicht zuletzt, wären da noch die Büffelmilchprodukte und der wunderbar knusprige Pizzaboden aus Bio-Sauerteig. Der Teig unterscheidet sich von der neapolitanischen Variante übrigens darin, dass er bei geringerer Temperatur gebacken wird. Als Vorspeise empfiehlt sich also der Büffelmozzarella und dann eine der neun Pizzen: Mit Püree aus gebratenen Auberginen, karamellisiertem Knoblauch und Zwiebeln, Mozzarella und Pecorino zum Beispiel. Die wechselnden Specials, wie jetzt im Herbst als Variation mit pikant geschmortem Grünkohl, geräuchtertem Provolone, karamellisierten Zwiebeln, Bio-Bergparmesan und einem Spritzer Zitrone, erschweren die Auswahl allerdings. Platz fürs Dessert musst Du aber in jedem Fall lassen: Für das himmlische Softeis aus Brandenburger Büffelmilch mit Olivenöl und Meersalz. Was will man mehr: Ein inspirierendes Geschmackserlebnis in einem Ambiente zum Wohlfühlen – hierher kommt man gerne wieder. (Text: Anna Dorothea Ker / Fotos: Augusta Leigh)

Gazzo, Hobrechtstr.57, 12047 Berlin-Neukölln; Stadtplan
Di-So 17-22h

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TAIWANESISCHE KÖSTLICHKEITEN IM SPRENGELKIEZ — COZYMAZU

TAIWANESISCHE KÖSTLICHKEITEN IM SPRENGELKIEZ — COZYMAZU

Eines der wohl bestgehüteten Geheimnisse der winzigen taiwanesischen Foodszene Berlins befindet sich im Sprengelkiez. Das lichtdurchflutete, nach Räucherstäbchen duftende Interieur von Cozymazu mit vergitterten Holzlaternen, traditioneller Kunst aus Taiwan und Korbstühlen lockt Dich mit sinnlich-kulinarischen Erlebnissen. Die sympathische Besitzerin und Küchenchefin Wei-En Chan schöpfte für das Konzept des Restaurants aus ihrer Liebe zur abwechslungsreichen taiwanesischen Esskultur und der Kochkunst ihrer Großeltern. Mit ziemlich überzeugendem Ergebnis – und nebenbei gesagt: Viel ist bio und natürlich ohne Glutamat. Das Menü ist ein Hochgenuss für Vegetarier und besteht aus kleinen Gerichten, die Streetfood und taiwanesische Klassiker neu interpretieren. Zum Beispiel Taro-Tapioka-Dumplings, die mit gerösteten Shiitakepilzen, Koriander, knusprigen Zwiebeln und dunkler Essig-Knoblauch-Glasur serviert werden. Falls Du es herzhaft magst, bestell doch „Cha Pao Fan“: Gedämpfter Reis in Brühe mit Matcha, Lachsfilet, Edamame und Lotuswurzel. Am Wochenende kannst Du den wunderbaren Brunch genießen. Das Highlight sind die hausgemachte Erdnussmilch, würzige Tee-Eier und gedämpfter Kuchen. Alle Speisen sind liebevoll zubereitet und angerichtet. Sorgfalt und vollste Aufmerksamkeit stehen hier im Mittelpunkt. Am besten schmeckt der Brunch natürlich in Kombination mit einem Oolong- oder Pu’er-Tee dazu. Als kulinarische Botschafterin macht Wei-En ihrem Heimatland alle Ehre. (Text: Anna Dorothea Ker / Fotos: Mina Aichhorn)

Cozymazu, Sprengelstr.39, 13353 Berlin-Wedding; Stadtplan
Di-Fr 12-22h, Sa-So 10-22h

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