Töpfern? Ja, tatsächlich: töpfern. Und zwar japanisch reduziert – ohne Esoterik und Klimbim. Das zeigt schon der erste Blick in den geflochtenen Korb, der vor dem Laden Bender Keramik steht: Vasen, Schalen und Teller aus der Manufaktur mit winzigen und wunderschönen Unregelmäßigkeiten – und deshalb zu reduzierten Preisen. Anemone Bender hat gleich neben dem Sasarsteig, strategisch günstig zwischen Schiller- und Reuterkiez, ihren Laden. Hier verkauft die gelernte Keramikerin Handgefertigtes, hat ihre Werkstatt und gibt vor allem Kurse an der Drehscheibe. In kleiner Runde mit maximal vier Teilnehmern unterrichtet Anemone etwa Menschen, die ihrem digitalen Alltag etwas Greifbares entgegensetzen wollen und Lust haben, mit den Händen zu arbeiten. Wer den Einsteigerkurs von vier Events à zwei Stunden absolviert hat, kann sich stundenweise die Drehscheibe mieten. Für Kinder, die noch zu klein sind für einen Kurs, stehen Tonfiguren zum Bemalen bereit. Auf Wunsch entwickelt Anemone auch Sonderanfertigen in filigraner Handarbeit, zum Beispiel hängende Blumentöpfe, Aufbewahrungsgefäße für den Kühlschrank oder Schälchen für ein Berliner Start-up. Ein Besuch lohnt sich – nicht nur wegen der Schätze im Korb … (Text: Christina J. Hoffmann / Fotos: Janar Siniloo)
Bender Keramik, Reuterstr.90, 12053 Berlin-Neukölln; Stadtplan
Mo-Fr 14-18h
Christina Hoffmann wohnt seit acht Jahren in Berlin, seit 2010 im Schillerkiez. Sie arbeitet im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und als freie Autorin.
