DOPPELT BEEINDRUCKEND: JULIA STOSCHEK FOUNDATION ERÖFFNET MIT „UNBOUND: PERFORMANCE AS RUPTURE“ UND „DOUBLE FEATURE: YOUNG-JUN TAK“

DOPPELT BEEINDRUCKEND: JULIA STOSCHEK FOUNDATION ERÖFFNET MIT „UNBOUND: PERFORMANCE AS RUPTURE“ UND „DOUBLE FEATURE: YOUNG-JUN TAK“

Der Kunst-Herbst geht los – und er wird rasant! Bester Startpunkt: die Julia Stoschek Foundation – hier erwarten Dich gleich zwei neue Ausstellungen. „Unbound: Performance as Rupture“ untersucht, wie Künstler:innen im Laufe der Zeit den Körper immer wieder in Verbindung zur Kamera brachten, Ideologien der Unterdrückung hinterfragten, historische Erzählungen durchbrachen und Vorstellungen von Identität erschütterten. Im Gegensatz zu der traditionellen Vorstellung von Performance als flüchtige Kunstform legt „Unbound“ den Fokus auf die Verwendung der Kamera als zentrales Element des künstlerischen Ausdrucks. Künstler:innen wie Eleanor Antin, Peter Campus, Akeem Smith und P. Staff erkunden die Schnittstelle zwischen Präsenz und Virtualität. Das ist jedoch nur der Auftakt zu einem vielseitigen Video-Kunstprogramm, das die Julia Stoschek Foundation Dir aktuell bietet. Auch die Ausstellung „Double Feature“ mit Young-jun Tak ist Teil einer neuen Reihe von Einzelpräsentationen junger Künstler:innen, die sowohl in Berlin als auch in Düsseldorf gezeigt werden.

„Wish You a Lovely Sunday“ (2021) und „Wohin?“ (2022) sind zwei aktuelle Arbeiten von Young-jun Tak, die in Berlin entstanden sind und sich mit Fragen zur Gemeinschaft und Queerness auseinandersetzen. „Wish You a Lovely Sunday“ kontrastiert die Kirche am Südstern mit dem queeren Club SchwuZ. Und in „Wohin?“ richtet die Kamera den Blick auf die Rückspiegel von Autos, die auf den Autobahnen rund um Berlin fahren. Die Objekte, die in den Spiegeln auftauchen und die Szenen auf den Rücksitzen erzählen eine Geschichte über die deutsche Autobahn als ideologisches Projekt, aber auch als Ort für Projektionen von Identität und Begehren. Das legendäre Stück „Autobahn“ von Kraftwerk liefert den passenden Soundtrack. Und falls Du bei dem einen oder anderen Werk noch mal genauer hinschauen willst: Du musst keinen Autobahn-Speed hinlegen und darfst ruhig in Etappen denken, denn Dein Ticket gilt während der gesamten Laufzeit der Ausstellungen! Du kannst also so oft wiederkommen wie Du möchtest und Dir alle Werke in Ruhe anschauen.

Text: Alison Musch / Fotos: Howardina Pindell, Pipilotti Rist & Robert Haumacher

Julia Stoschek Foundation, Leipziger Str.60, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

Unbound: Performance as Rupture 14.09.2023–28.07.2024 & Eröffnung 13.09.2023 18–22h

Double Feature: Young-jun Tak 14.09.2023–17.12.2023

Tickets für das Ausstellungshaus gibt’s für 5€ (ermäßigt kostenlos).

@juliastoschekfoundation

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