
Weimar, 1919. Kurz nach Ende des Ersten Weltkrieges gründet der Architekt Walter Gropius eine Hochschule, deren ästhetisches Konzept bis heute nachwirkt: Das Bauhaus. Was als Bildungsstätte beginnt, wird bald zum Inbegriff eines Stils, der mit der damaligen Formensprache bricht und eine neue, auf Funktionalität bedachte Ästhetik schafft. Auch heute – knapp 100 Jahre später – leben die Ideen von damals weiter, nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Eine eindrucksvolle Übersicht dieses Phänomens versammelt der Berliner Fotograf Jean Molitor in dem Bildband „Bau1haus. Die Moderne in der Welt“ (Hantje Cantz Verlag). Seit 2009 bereist Molitor Länder weltweit, um an das Bauhaus angelehnte Architektur zu dokumentieren. Die findet sich nämlich nicht nur in Berlin oder Dessau, sondern auch an so fernen, unvermuteten Orten wie Havanna, Casablanca und Tel Aviv. Der Band vermittelt auf diese Weise nicht nur den weitreichenden Einfluss der Bauhaus-Ideen, sondern auch ein Gefühl für die schlichte und zeitlose Ästhetik jener Institution, die nun bald 100 Jahre alt wird. (Text: Lisa Staub / Fotos: Pamina Aichhorn)
Jean Molitor: Bau1haus — Die Moderne in der Welt (Hatje Cantz, 2018) gibt es hier.