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YES STUDIO BERLIN: DER LOKALE CONCEPT STORE IN KREUZKÖLLN — EMPFOHLEN VON KERSTIN FINGER

YES STUDIO BERLIN: DER LOKALE CONCEPT STORE IN KREUZKÖLLN — EMPFOHLEN VON KERSTIN FINGER

Solltest Du mal wieder nach Kreuzkölln kommen, um am Maybachufer zum Markt zu gehen oder am Landwehrkanal zu spazieren, musst Du unbedingt bei Nadia im neu eröffneten Yes Studio vorbeischauen. In ihrem Concept-Store findest Du ein sorgfältig kuratiertes Sortiment mit Produkten wie Schmuck, Textilien, Büchern, Düften, Papier und schönen Dingen fürs Zuhause. Darunter sind Brands wie New Tendency (einer meiner All-Time-Favs), Atelier HaussmannChristian Metzner Glasobjekte sowie Designstücke von llot llov. Bei der Auswahl legt Nadia, die früher als Online-Salesmanagerin arbeitete und sich nun den Traum eines stationären Ladens erfüllte, besonderen Wert darauf, Designer:innen, Künstler:innen und Hersteller:innen aus dem deutschsprachigen Raum eine Plattform zu bieten. Beim ersten Besuch sind mir sofort die wunderschönen Papierblumen von Nana Neukölln ins Auge gestochen. Würde sie nicht mit artifiziellen Farben arbeiten, hätte ich sie nicht als Fake identifiziert. Außerdem war ich direkt großer Fan der bunten Acryl-Armreifen von Zhuo Zhao aus Berlin, deren Kanten wundervolle Lichteffekte erzeugen. Wenn Du also mal auf der Suche nach einem Geschenk für Dich selbst bist oder liebe Freund:innen beschenken möchtest, wirst Du in diesem Ästhetik-Schlaraffenland sicher fündig.

Kerstin Finger kam 2007 als Grafikerin nach Berlin und führt seit 2015 einen italienischen Laden namens Amore Store in Berlin-Neukölln. Sie ist eine leidenschaftliche Sammlerin von Alltagsgegenständen, woraus sie ihre Inspiration für neue Projekte zieht.

Text: Kerstin Finger / Fotos: Yes Studio

Yes Studio Berlin, Bürknerstr 26, 12047 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Mo–Sa 12–18h

@yes_studio_berlin

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INS NEUE LITERATURJAHR STARTEN MIT DEM NEUJAHRS-CASINO IM LITERARISCHEN COLLOQUIUM BERLIN — EMPFOHLEN VON GLORIA REMÉNYI

INS NEUE LITERATURJAHR STARTEN MIT DEM NEUJAHRS-CASINO IM LITERARISCHEN COLLOQUIUM BERLIN — EMPFOHLEN VON GLORIA REMÉNYI

Neues Kalenderjahr heißt auch neues Literaturjahr. Für viele Kulturinteressierte ist diese eine Zeit der Rück- und Ausblicke: Welche waren die literarischen Höhepunkte von 2022 und was erwartet uns 2023? Wenn Du auch das Gefühl hast, noch zwischen den Literaturjahren zu schweben, solltest Du Dir „Das Neujahrs-Casino mit Inokai & Sielmann“ im Literarischen Colloquium Berlin auf keinen Fall entgehen lassen. Am kommenden Dienstag (17.01.2023) laden die Autorin Yael Inokai und die Kulturjournalistin Lara Sielmann zu einem einzigartigen Abend, an dem sie noch einmal in die Titelflut aus dem vergangenen Jahr eintauchen und außerdem orakeln, was das neue Literaturjahr mit sich bringen wird. Die Kuratorinnen haben nämlich die Verlagsvorschauen ganz genau für uns durchgekämmt und sind bereit, ihr hellseherisches Literaturgespür auf die Probe zu stellen. Auch versprechen sie nichts Geringeres, als die Geister verstorbener LCB-Autor:innen wieder aufleben zu lassen.

Das Event findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Stoffe“ statt. Diese geht der Frage nach, was deutschsprachige Gegenwartsliteratur ausmacht. So haben Inokai und Sielmann zahlreiche Protagonist:innen der Literaturszene als Kompliz:innen gewonnen, um die Gründerzeitvilla am Wannsee in ein regelrechtes Kaleidoskop aus Stimmen, Themen und Perspektiven zu verwandeln. Slata Roschal lässt das Publikum noch einmal in ihren 2022 für den Deutschen Buchpreis nominierten Debütroman „153 Formen des Nichtseins“ eintauchen. Die Autorin Raphaëlle Red, die Literaturkritikerin Miriam Zeh und der Dichter Felix Schiller debattieren darüber, was „gute Literatur“ überhaupt ausmacht. Die Anthologie „Gedichte aus Guantánamo“ steht im Fokus des Gesprächs zwischen Herausgeber Sebastian Köthe und Übersetzerin Sandra Hetzl. Die Autor:innen Biba Nass und Caca Savic widmen sich hingegen ganz den Prophezeiungen: Wie wird das neue Literaturjahr aller Anwesenden aussehen?

Gloria Reményi ist freie Journalistin und beschäftigt sich mit Kultur- und Gesellschaftsthemen für deutsche und italienische Medien. Sie liebt Sprachen, kleine Kinos und das „Pendeln“ zwischen ihrer Wahlheimat Berlin und ihrem Herkunftsort in Norditalien.

Text: Gloria Reményi / Fotos: Annika Fußwinkel, Raphaëlle Red & Ladina Bischof

Literarisches Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, 14109 Berlin–Wansee; Stadtplan
Wow: Das Neujahrs-Casino mit Inokai & Sielmann 17.01.2023 19h. Tickets gibt’s online und an der Abendkasse.

@lcb.berlin

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NEUE SZENE, NEUE MÖBEL, NEUER STORE: FOUL PLAY ERÖFFNET MIT ERSTER EDITION — EMPFOHLEN VON YOSA PEIT

NEUE SZENE, NEUE MÖBEL, NEUER STORE: FOUL PLAY ERÖFFNET MIT ERSTER EDITION — EMPFOHLEN VON YOSA PEIT

Still und heimlich ist Berlin in den letzten Jahren zu einer beliebten Adresse für junges Möbeldesign geworden: Unendlich viele kleine Unternehmen und Solo-Designer:innen haben sich angesiedelt. Doch die Möbelgalerien sind noch karg gestreut. Ab morgen ändert sich das – zumindest temporär und ein bisschen. Um 19 Uhr geht’s nämlich los mit der ersten Ausgabe von Foul Play – der Auftakt für eine Veranstaltungsreihe irgendwo zwischen Galerie und Concept Store, die ab jetzt halbjährlich stattfindet. Unter Leitung von Frank Wang und entwickelt von FluxGeist und Plusminus Studio, versammelt Foul Play fünf Positionen zwischen Gebrauch und Skulptur, Spekulation und Performance. Alle befragen Material- und Formensprache neu, lassen Begriffe und Entwurfskategorien wie „klassisch“ ohne Sentimentalität hinter sich. Passend zur Drinnen-Jahreszeit kann man hier Neues entdecken, sich nach Hause holen oder eben zumindest davon träumen. Wie das transparente Regalkonzept „Megapašcale“ des Duos Cainelliklaska in Zusammenarbeit mit Grafiker und Künstler Mark Bohle, das Leichtigkeit und Masse ungewöhnlich wie exzellent verbindet. Oder der außerirdisch-futuristische Loungesessel topo-4 von Studio Kern, eindeutig inspiriert von Luft-, Raumfahrt- und Computertechnologie. Weitere Positionen der FW22 Show kommen von Aleksandr DelevFrederik Fialin und Nazara Lázaro. Trotz ihrer künstlerischen Ausführung sind alle Objekte nicht nur zur Betrachtung, sondern vielmehr zum Bewohnen, Berühren und Diskutieren gedacht – eben dazu, neue Wege des Lebens zu formulieren.

Text: Yosa Peit / Credit: Studio Kern, Fausto Paz & Fanette Guilloud

Yosa Peit ist Produzentin, Sängerin und Gründerin des experimentellen Sound x Tech edu-Formats „Error Music – don’t delete!“ für Mädchen und nicht-binäre Kinder in Berlin. Ihr Debütalbum „Phyton“ wurde soeben bei Fire Records veröffentlicht.

Foul Play, FW22 im Funckraum, Pflügerstr. 70/71, 12047 Berlin–Neukölln; Stadtplan

02.–11.12.2022 Mo–Sa 13–18h, Eröffnung 02.12.2022 19–22h

@foulplay.eu
@yosapeit

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FETISCH, FLEISCH UND FALSCHES GEFLECHT: ANNA UDDENBERG IM SCHINKEL PAVILLON — EMPFOHLEN VON IRENE SZANKOWSKY

FETISCH, FLEISCH UND FALSCHES GEFLECHT: ANNA UDDENBERG IM SCHINKEL PAVILLON — EMPFOHLEN VON IRENE SZANKOWSKY

Das Jahr ist nicht mehr lang: höchste Zeit, noch einen Besuch im Schinkel Pavillon einzuplanen, am besten an den Wochenenden zwischen 15 und 18 Uhr. Denn da werden Anna Uddenbergs techno-futuristische Alien-Skulpturen zum Leben erweckt. Wie eine Mischung aus Fitness- und Foltergerät, ergonomischem Kindersitz, Rollkoffer, Rattan-Gartenmöbeln und gynäkologischem Stuhl mit Sicherheitsbügel muten die „Fake-Estate“ Arbeiten der schwedischen Künstlerin an, deren Schaffen hier zum ersten Mal in einer institutionellen Einzelausstellung gewürdigt wird. Dabei grenzen sie sich von den monströsen Frauenfiguren in absurder Aktion, für die Uddenberg bekannt ist, klar ab: Die Objekte sind gemacht, um benutzt zu werden – von athletischen Körpern in weißen Socken, Crocs und Windeln.

Wer allerdings wen benutzt, bleibt offen: Die Körper werden von den Möbelstücken aus 3-D-gedrucktem Geflecht, imitierendem Kunststoff und Edelstahl in unbequeme Positionen gebracht, gehalten und zuweilen gefangen. Was als prothetische Erweiterung des Körpers funktionieren könnte, blockiert ihn letztlich und entbehrt sich jeder Funktion. Außer vielleicht der eines Lustgewinns: der Lust am Kontrollverlust, am Unwohlsein, an körperlicher Entfremdung, Unterwerfung und Modifikation. Hier kommen Objekt- und Oberflächenfetisch, Balenciaga-Kontemporarität und Bruno Latour auf so intelligente Weise zusammen, dass unbeantwortbare Fragen ein angenehm-unangenehmes Gefühl im Mund hinterlassen.

Text: Irene Szankowsky / Fotos: Frank Sperling/ Credit: Courtesy of the artist, Schinkel Pavillon & Kraupa-Tuskany Zeidler

Irene Szankowsky gestaltet am liebsten mit Farben, Bildern und Wörtern. Die gebürtige Wienerin liebt Bubble Tea, Reality TV und Theorie und empfiehlt Bücher im Buchbund in Neukölln.

Schinkel Pavillon, Oberwallstr.32, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

Anna Uddenberg, bis 31.12.2022, Do & Fr 14–19h, Sa & So 11–19h

@schinkelpavillon

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ANKOMMEN IM WINSVIERTEL: UNPRÄTENTIÖSE KÜCHE UND AUTHENTISCHE WEINE IM KONTRÄR GENIESSEN — EMPFOHLEN VON MICHAELA WÖLFEL

ANKOMMEN IM WINSVIERTEL: UNPRÄTENTIÖSE KÜCHE UND AUTHENTISCHE WEINE IM KONTRÄR GENIESSEN — EMPFOHLEN VON MICHAELA WÖLFEL

Sobald man den Raum des Konträrs betritt, fühlt man eine ungezwungene Entschleunigung. Denn hier wird vor allem auf eines wert gelegt: den Spirit für die gemeinsame Sache. So ist es nicht verwunderlich, dass der Charlottenburger Taran Schiffer mit Küchenchef Pablo Gomez wieder im Winsviertel gelandet ist, um uns eine hervorragende Kombination aus charakterstarken Naturweinen und geerdeter Fusion-Cuisine zu servieren. Der Name „Konträr“ ist dabei übrigens eine Anspielung auf Tarans Hintergrund: Neben seiner Ausbildung am New Yorker Culinary Institute arbeitete er dort im Contra and Wildair – unter Jeremiah Stone und Fabiàn von Hauske Valtierra. Die Inspiration für das Konzept ist nach gemeinsamen Reisen der beiden die lateinamerikanische Küche. So verwenden die Jungs intuitiv genau die Zutaten, auf die sie gerade Lust haben – wenn es das Klima denn zulässt.

Mit lässiger Bestimmtheit wählt Taran je nach Besuch genau den richtigen Wein für den perfekten Abend aus. Und das mit einer ebenso großen Präzision und Liebe zum Detail, wie es die Teller zum Teilen von Pablo erahnen lassen. Wir bestellten die Schwertmuscheln Rockefeller, den Radicchio, weißen Spargel mit Beurre Blanc und unser Highlight die gerösteten Kartoffeln mit Chipotle Jam, Aioli und Oktopus. Die zwischenzeitliche Weinempfehlung und Cuvée der 700er Reihe Jacquesson überraschten dabei so sehr, dass wir gerne noch etwas verweilt hätten. Denn genau in dieser Spontanität und Leichtigkeit liegt doch das Geheimnis des perfekten „Hangouts“ oder nicht? Bleibt nur noch zu sagen: Á la table und frohes Abhängen!

Text: Michaela Wölfel / Fotos: Konträr & Henry Laatzig

Nach Stationen in New York und Berlin im Verlagswesen und der Architekturkommunikation war Michaela 2015 Teil unseres Cee Cee Teams. Im Rahmen ihres derzeitigen Masterstudiums beschäftigt sie sich mit den Themen Architektur, Mobilität und kreativer Stadtentwicklung. Ihr Herz schlägt für gesündere und inklusivere Städte.

Konträr, Winsstr.53, 10405 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
So–Fr ab 19h. Hier kannst Du reservieren.

@kontraer.berlin

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