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BELYZIUM — KAKAOMANUFAKTUR MIT EIGENER PLANTAGE IN BELIZE

BELYZIUM — KAKAOMANUFAKTUR MIT EIGENER PLANTAGE IN BELIZE

Schokolade ist gut für die Seele. Und die aus der Kakao-Manufaktur Belyzium ist sogar gut für das Seelenheil. Die beiden Betreiber Florian Schülke und Klaus Boesl sind Geschmacksgurus, die es sich nicht nehmen lassen, jedem Kunden liebevoll die Unterschiede ihrer Schokoladen zu erklären: von 78 bis 98 Prozent Kakaoanteil, mit Salz oder Pfeffer, Kirsche oder Kaffee – das schwarze Gold zerschmilzt auf der Zunge und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck davon, wie Schokolade eigentlich schmecken muss. Wertschöpfung ist den beiden sehr wichtig. Vom Mahlen der Bohne, die vom firmeneigenen Feld in Belize stammt, bis zum Formen der Tafel wird im Belyzium alles selbst gemacht – bio und vegan, „from tree to bar“. Dieser Prozess dauert bis zu 20 Stunden. Jedes Produkt ist einzigartig, auch im Geschmack. Für die Kakaobohnenschalen haben die beiden ebenfalls Verwendung, daraus wird Tee gemacht. In Workshops geben Schülke und Boesl ihr Wissen weiter (auf Anfrage). Und demnächst soll es Kakao-Whiskey, -Rum und -Gin geben. Profit sei ihnen nicht wichtig. Es geht hier um Entschleunigung und ein Geschmackserlebnis für alle, die Schokolade lieben. (Text: Olga Blumhardt / Fotos: Rachel Israela)

Belyzium, Lottumstr.15, Berlin-Mitte
Mo-Sa 10-19h; Offene Verkostung: freitags 17-19h

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UTA GROSENICK EMPFIEHLT: SPÄTZLE UND KNÖDEL

UTA GROSENICK EMPFIEHLT: SPÄTZLE UND KNÖDEL

Seit einem Jahr wohne ich in Friedrichshain und genieße – außer der Berliner Currywurst – die vielen exotischen Gerichte, welche die kleinen Restaurants aus aller Welt hier anbieten. Nun stammt mein bester Freund aber aus dem Allgäu, und wenn wir uns nicht gegenseitig bekochen, dann gehen wir ins Spätzle und Knödel, damit sein kulinarisches Heimweh nicht zu groß wird. Sobald man das Lokal betritt, hat man den ganzen Friedrichshainer Hipster-Alarm hinter sich gelassen. Der Gastraum kommt bis auf den Kopf eines Keilers aus Plüsch ohne jede Deko aus. Ebenso einfach ist die Karte gehalten, wobei die meisten Speisen sowieso auf einer großen Schiefertafel angeschrieben sind. Neben Zwiebelrost-, Sauer- und Schweinekrustenbraten sowie Gulasch gibt es Schnitzel und jetzt im Herbst auch Hirsch, Reh und Wildschwein. Dazu bestellt man Bayrischkraut oder Rotkohl und Spätzle oder Knödel in diversen Varianten: Semmel-, Brezen- und Serviettenknödel stehen zur Auswahl. Ein zünftiges naturtrübes Bier aus Süddeutschland rundet die Mahlzeit ab. Und wenn wir ganz übermütig sind, teilen wir uns hinterher noch eine Portion Kaiserschmarrn oder Marillenknödel. (Fotos: Benjamin Lindenkreuz)

Spätzle und Knödel, Wühlischstr.20, 10245 Berlin-Friedrichshain
Mo-Fr ab 17h, Sa/So ab 15h

Uta Grosenick ist Kölnerin und lebt nach mehreren Jahren des Hin und Her seit 2012 ganz in Berlin. Das Herz der Verlegerin des Distanz Verlags schlägt für Bücher und zeitgenössische Kunst.

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SARAH MIE NASS EMPFIEHLT: SOBA

SARAH MIE NASS EMPFIEHLT: SOBA

Ein kleines feines Geheimnis wurde im Sommer 2014 am Arkonaplatz gelüftet. Das Café Soba hat eröffnet und sich inzwischen etabliert – ein Kiezcafé, das einen entspannten Rückzugsort zwischen dem Trubel von Mauerpark und Kastanienallee bietet. Auf maßgezimmerten Sitzbänken und bunten Stühlen können täglich wechselnde Leckereien wie der selbstgemachte Lemon-Meringue-Pie oder die Ziegenkäse-Panini mit Feigensenf und Walnüssen, geschlemmt werden. Gleichgesinnten Kaffeefanatikern sei vor allem der Bio-Kaffee aus Friedrichshain empfohlen. Der Name Soba deutet also nicht – um hier jedweder Verwirrung vorzubeugen – auf das Angebot japanischer Buchweizennudeln hin. Stattdessen lässt er sich auf die serbokroatischen Wurzeln von Pero zurückführen, der das Café zusammen mit Christin eröffnet hat. Soba bedeutet in seiner Muttersprache schlichtweg „Zimmer“. Die Namenswahl trifft es genau: Anwohner und Besucher fühlen sich so wohl wie bei Freunden zu Hause. (Fotos: Benjamin Lindenkreuz)

Soba, Fürstenberger Str.14, 10435 Berlin-Mitte; Stadtplan

Fr 9-18h, Sa-So 10-18h

Sarah Mie Nass kam 2007 nach Berlin und wohnt in Mitte. Sie arbeitet in der politischen Kommunikation und hat Cee Cee mit englischen Übersetzungen für unser Buch unterstützt.

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ECHO BÜCHER: ALLES ÜBER MUSIK UND GERÄUSCHE DES ALLTAGS

ECHO BÜCHER: ALLES ÜBER MUSIK UND GERÄUSCHE DES ALLTAGS

Das vorderste Stück der Grüntaler Straße hat – für den Wedding bzw. das Gesundbrunnen-Viertel – eine extrem hohe Dichte an Dingen, die hier eher rar sind: zwei Bars (Studio 8 und F-Bar), ein Raum für Performance (Grüntaler9) und die Buchhandlung Echo Bücher reihen sich aneinander. Da kann es schon mal vorkommen, dass man etwas übersieht. So ist es mir über ein Jahr lang mit Echo Bücher gegangen. David Armengou, der Betreiber, hat sich mit dem Laden einen Traum verwirklicht und sich auf Bücher zum weitgefassten Thema Musik spezialisiert. In dem lichtdurchfluteten Raum, gestaltet von Petra Trefzger gibt es außerdem Soundobjekte, Zines und Platten zu entdecken. Im Moment, sagt Armengou, sei das Buch von Ezekiel Honig sein persönliches Highlight: „Bumping Into A Chair While Humming. Sounds of the Everyday, Listening, and the Potential of the Personal“. Es passe auch besonders gut zur Philosophie des Ladens, aus dem ich jeweils mit einer kleinen persönlichen Neuentdeckung herauskomme. (Text: Lorena Simmel)

Echo Bücher, Grüntaler Str.9, 13357 Berlin-Wedding; Stadtplan
Di-Sa 15-19h

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LESLIE KUO EMPFIEHLT: BRIEFMARKEN WEINE

LESLIE KUO EMPFIEHLT: BRIEFMARKEN WEINE

Als Nicola und Alessando das verlassene Briefmarken-Geschäft auf der Karl-Marx-Allee entdeckten, war klar, dass sie ihren Spot gefunden hatten. Ein Jahr lang hatten die beiden Freunde nach einem Ort für ihre gemütliche Weinbar gesucht, um den Berlinern ihre Lieblingsdinge aus Italien, kleine Teller und handverlesene Flaschen traditioneller Winzer, zu servieren. Das Geschäft mit seinem Original-DDR-Neonschild, den Tapeten und Möbeln, strahlt ein wenig Nostalgie aus – und Nicolas Liebe zu Briefmarken. Eröffnet im Frühjahr 2014, verbindet Briefmarken Weine die Philatelie-Vergangenheit mit Flohmarktschätzen. Das Motto ist „Grandi Vini, Piccola Cucina“ (Große Weine, kleine Küche). Ein wunderbarer Ort, um sich auf dieser großen, Linden gesäumten Allee zu verstecken. Bestell einen Wein aus der handgeschriebenen Karte – die dick wie ein Buch ist – in dem Du einem Ort, den Du gerne mal besuchen würdest, wählst. Ligurien? Sizilien? Dazu gibt es frischen Mozzarella oder die Pasta des Tages. Die Zeit scheint fast still zu stehen, wenn die Besitzer Dir Wein nachschenken und dabei anmerken, dass dieser eine ganze Saison italienischer Sonne intus hat und man diese Wärme im Glas fühlt, während das Licht zwischen den Stalinbauten langsam entschwindet.

Briefmarken Weine, Karl-Marx-Allee 99, 10243 Berlin-Friedrichshain; Stadtplan
Mo-Sa 19-24h

Leslie Kuo ist Designerin, die sich mit Essen, Kultur und urbaner Natur beschäftigt. Sie lebt in Honolulu und Berlin, wo sie seit 2007 das Geschehen auf der Karl-Marx-Allee dokumentiert.

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