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HAUSGEMACHTES KIMCHI TRIFFT SPANISCHEN KÄSE: IM KOCHU KARU DELI TREFFEN SICH SEOUL UND ANDALUSIEN

HAUSGEMACHTES KIMCHI TRIFFT SPANISCHEN KÄSE: IM KOCHU KARU DELI TREFFEN SICH SEOUL UND ANDALUSIEN

Angefangen hat alles vor elf Jahren: Damals haben Bini Lee und José Morillo das Restaurant Kochu Karu in der Eberswalder Straße eröffnet. Kochu Karu hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einer bekannten und beliebten Adresse für innovative Küche in Berlin entwickelt. Dabei lassen die beiden viel aus ihrer jeweiligen Heimat in ihre Kochkunst einfließen: Bini stammt aus Südkorea und stand früher als Opernsängerin auf der Bühne. Auch das auffällige Interieur von Kochu Karu wurde von ihrer Vergangenheit inspiriert. Ihre Freund:innen aus dem Theater haben fleißig an der Gestaltung und Inneneinrichtung mitgewirkt und das auffällige Wandbild stammt von dem Berliner Illustrator Ulrich Scheel. José stammt aus Andalusien und war der Küchenchef während Binis Praktikum, das ihr den Einstieg in die Gastronomie ermöglichen sollte. Beiden sind ihre Wurzeln sehr wichtig. Ihre Küche soll weder koreanisch noch spanisch sein, sondern eine Fusion aus Erinnerungen, Familienrezepten und traditionellen Herstellungsweisen. Als Restaurant-Inhaber:innen mussten auch Bini und José sich während der Pandemie-Zeiten etwas einfallen lassen und nach ihrem erfolgreichen „Nimm Mahl! – To Go Service“ haben die beiden festgestellt, dass sich viele der leckeren Kochu Karu-Produkte auch sehr gut im Glas einpacken lassen. Als dann im vergangenen Jahr ein kleiner Laden direkt gegenüber von ihrem Restaurant frei wurde, haben die zwei nicht lange gezögert: Das Kochu Karu Deli wurde geboren!

Hier finden Feinschmecker:innen neben hausgemachtem Kimchi, Apfel-Wasabi-Dressing oder Sojasoße aus Eigenproduktion und einer liebevoll kuratierte Auswahl und Naturweinen, spanischem Käse und Schinken auch wechselnde warme Gerichte wie das herzhafte Tempel Bibimbap und die bestimmt leckersten Roastbeef-Sandwiches am Prenzlauer Berg. Alle Gerichte kann man vor Ort genießen oder sich zum Mitnehmen einpacken lassen. Und da Bini und José nie so ganz still sitzen können, teilen sie nun auch im Rahmen ihrer neuen Tasty Sunday-Reihe ihr Wissen und ihre Wertschätzung für gutes Essen mit interessierten Teilnehmer:innen. Zum Beispiel: Was ist eigentlich Kimchi, was macht es so richtig gut und was kann ich sonst noch damit anstellen? Hier kann man in gemütlicher Runde seinen kulinarischen Horizont erweitern, fachsimpeln, philosophieren, schlemmen — und auf einen gelungenen Abend anstoßen.

Text & Fotos: Natascha Hamel

Kochu Karu Deli, Eberswalder Str.16, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mi–Sa 12–19h & So 12–16h

Kochu Karu Restaurant, Eberswalder Str.35, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mi–Sa 18–23h30

@kochukaruberlin

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FRANZÖSISCHE BISTRONOMIE MITTEN IN KREUZBERG — DAS MASTAN VERBINDET TRADITION UND MODERNE

FRANZÖSISCHE BISTRONOMIE MITTEN IN KREUZBERG — DAS MASTAN VERBINDET TRADITION UND MODERNE

Würfelt man gehobene Küche und lockeren Bistro Charakter zusammen, so entsteht das „Bistronomie“ Konzept – etepetete Atmosphäre und teure Preise sollen hier nicht mehr zwingend für gute Küche stehen. Yann Mastantuono öffnet im April seine kleine Bistronomie Mastan zwischen Mehringdamm und Südstern ganz nach dem Motto: Feines Essen, ungezwungene Abende und zwangloses Beisammensein, gefolgt von niedrigen Preisen – was will man mehr! Aufgewachsen in Marseille ist Yann mit der Küche Südfrankreichs groß geworden. Später verzog es ihn nach Paris, wo er erste Einblicke in die erstklassige Bistro-Küche bekam und als Küchenchef des „Le Verre Volé sur Mer“ und später „Aux Lyonnais – Alain Ducasse“ seine technischen Fertigkeiten verfeinerte. Nun hat es Yann aber nach Berlin verschlagen – Grund für den Ortswechsel: Die Offenheit und Genussfreudigkeit der Menschen hier – „sie durchschauen Chi-Chi und wünschen sich Ehrlichkeit“.

Beim Betreten wirst Du herzlich begrüßt und schnell erkennst Du auch im Interieur das Konzept wieder: Eine einladende Holztheke gleich am Eingang, so wie in französischen Bistros üblich – an den Fenstern kleine Sitzecken gedeckt mit weißen Tischdecken. Am Tresen kannst Du ganz entspannt zum Glas Wein (eine Auswahl an Bio- und Naturweinen aus Frankreich, Deutschland und Österreich) typische Käse- und Wurstspezialitäten entdecken und, falls der Hunger doch größer ist, à la Carte bestellen. Hier findest Du zum Beispiel eine Crèmesuppe aus geeisten Erbsen mit frischem Ziegenkäse und Pimenton de la Vera oder Kalbstatar mit knackigem Granny Smith Apfel, Estragon und Cedri-Zitronen-Gel – darin versteckt kleinen Stückchen wilder Austern. Als Hauptgang vielleicht das Bauernperlhuhn mit Bärlauch, weißem Spargel und Bauernspeck? Oder doch lieber eine mediterrane Fischsuppe mit Knurrhahn, Fenchel und Rouille? Empfehlenswert ist alles! Als Nachtisch darf natürlich die Käseplatte nicht fehlen, diese besorgt Yann gleich nebenan in der Marheineke Markthalle bei Les Epicuriens. Ihm ist der direkte Kontakt zu den Hersteller:innen wichtig, um so mehr über die regionalen Produkte und dessen Qualität zu erfahren. Auch der Kontakt zu seinen Gäst:innen lässt Yann sich ungern entgehen – ab und zu verlässt er am Abend die Küche und begrüßt freundlich, lässt sich auf Gespräche ein und trinkt ein Gläschen Wein mit. Im Mastan kannst Du Stunden verweilen, ohne auf den Putz hauen zu müssen. Es wird vielleicht laut und vielleicht auch mal eng, aber genau das ist der Charme eines französischen Bistros – gepaart mit leckeren, unprätentiösen Gerichten trotz Fine-Dining-Kochtechniken bleibt am Ende des Abends nur noch eins zu sagen: Merci et à très bientôt!

Text: Robyn Steffen / Fotos: Robyn Steffen & Florian Kroll

Mastan, Gneisenaustr.67, 10961 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Di–Do 18–22h30, Fr & Sa 18–23h

@restaurantmastan_berlin

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KURZURLAUB AM HELMHOLTZPLATZ: MIESMUSCHELN AUF DREIERLEI ART, POUTINE UND SELLERIE SPRITZ

KURZURLAUB AM HELMHOLTZPLATZ: MIESMUSCHELN AUF DREIERLEI ART, POUTINE UND SELLERIE SPRITZ

Zwei Dinge, die für mich vor Kurzem noch nicht zusammenpassten: Blauschimmelkäse und Muscheln oder Sellerie und Spritz. Jetzt weiß ich es besser – und will mehr davon. Am Helmholtzplatz gibt’s seit Januar 2023 die Muschel Bar. Und der Name ist Programm: Es gibt Muscheln – genauer gesagt Miesmuscheln! Und sonst (fast) nichts. Sehr konsequent und auf den Punkt. Macher Martin, ist ein erfahrener Gastronom und betrieb vorher u.a. das Gasthaus Figl in der Urbanstraße. Danach schwebte ihm ein anderes Konzept vor – klein und reduziert auf ein Produkt: Moules Frites! Serviert werden die Muscheln auf schlichten Emaille-Tellern, gegessen wird an hölzernen Hochtischen – Bar-Feeling eben. Draußen darf man es sich an einem der Bistrotischchen gemütlich machen. Eigentlich wollte Inhaber Martin zusammen mit einem Freund hier ein Bistro mit levantinischer Küche eröffnen, aber das Leben kam dazwischen und stattdessen gibt’s nun die Muschelbar in Eigenregie.

Kleine Deko-Objekte hinter dem Tresen und in den Regalen sind Zeug:innen des vorherigen Konzepts – nebst gusseisernen Töpfen, in den Muscheln typischerweise zubereitet werden. Zusammen mit dem gekachelten Boden und dem eklektisch matten-erdigen Farbspiel wirkt die Muschel Bar, als wäre sie schon immer hier gewesen: authentisch gewachsen. Am besten triffst Du Dich hier mit Freund:innen – aber nicht zu vielen, denn der Platz ist begrenzt! – oder besser gesagt befreundeten Moules Frites Fans! Denn so ist es ja: Man liebt sie oder nicht. Wir haben uns durch alle drei Miesmuschel-Optionen probiert – es ist dennoch schwer zu sagen, welche der Favorit war. Die leichte Weisswein-Vermouth-Variante oder die klassisch provenzalische Version mit Tomate, Fenchel, Sellerie und Safran. Am Ende begeisterte uns auch die Blauschimmel-Option, die – wie wir dort lernten – keine Neuerfindung, sondern ebenfalls ein Klassiker ist. Wir waren wohl einfach lange nicht mehr an der französischen Küste. Alle drei Teller machen Spaß und sind eine eigene Haus-Variante der klassischen Rezepte, wie man sie kennt. Nichts daran ist ausgefallen, neu oder wild – im Gegenteil: Das Menü der Muschel Bar ist unprätentiös, auf authentische Art rustikal, lässig und lecker. Wir haben dazu (natürlich) nicht einfach die (Pommes) Frites bestellt, sondern auch die Poutine, von denen eine Portion glatt mehr als eine Person satt macht. Im Zweifel wird damit auch ein:e Vegetarier:in glücklich. Statt Bratensauce gibt es auf diesem franco-kanadischen Comfort Food einen hausgemachten Blauschimmelkäse. Food-Koma danach? Nicht ausgeschlossen! Aber Barmann Sven serviert Dir gerne das säuerlich-herbe Sellerie-Kombucha (auch als Sellerie-Spritz mit Sekt) – für uns schon jetzt der Apero-Trend 2023! Wenn’s klassischer sein soll: von frisch gezapften Bier (wahlweise mit Kräuterlikör) bis zum lässigen Weisswein (nein, kein Naturweine) gibt’s die passende Wahl je nach Tageszeit und Temperatur. Und falls Du jetzt denkst: „ja, aber…“ – die Muschelmonate sind jetzt nicht mehr nur mit R – dieses Credo ist längst überholt. Fazit? Ab jetzt gehen diese Dinge für mich immer zusammen: Muscheln mit Blauschimmelkäse, Sellerie mit Spritz und Helmholzplatz mit Meeresbrise – auf dem Teller.

Text: Nina Trippel / Fotos: Savannah van der Niet

Muschel Bar, Dunckerstr.10, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mi–So 17–22h

@muschelbar

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FRISCH GEFISCHT: SAISONALER FISCH & MEERESFRÜCHTE FÜR ZUHAUSE ODER VOR ORT

FRISCH GEFISCHT: SAISONALER FISCH & MEERESFRÜCHTE FÜR ZUHAUSE ODER VOR ORT

Seit Dezember 2022 kannst Du in der Markthalle Neun Frisch Gefischt ansteuern – hier findest Du so ziemlich jede hochwertige Leckerei aus dem Meer: Bei Andreas und Lars wird auf nachhaltige Fangmethoden und kurze Lieferwege geachtet: Angeboten werden nur Fisch und Meeresfrüchte aus regionalen Fanggebieten, die nicht durch Überfischung bedroht sind. Entsprechend abwechslungsreich ist das Angebot in der Theke: von Wildfisch, Krustentieren, Muscheln und Algen bis hin zu Kaviar. Wenn Dir mal wieder die Ideen für das Abendessen ausgehen, solltest Du vorbeikommen und Dich beraten lassen. Das Schöne an der Markthalle ist natürlich, dass Du auch alle anderen Zutaten an den Ständen finden kannst. Falls Du keine Lust hast, selbst zu kochen und trotzdem nicht auf saisonalen Fisch verzichten magst, dann komm zwischen Donnerstag und Samstag vorbei: An diesen Tagen gibt’s bei Frisch Gefischt Gerichte mit Seafood, die Du direkt vor Ort genießen kannst – wie etwa die hauseigene „Seafoodpladde“, Fischspieße mit Spargel und Berglinsen oder Fischbrötchen mit Graved Lachs, gegrillter Zucchini und Tahin-Senf. Und falls Du für den Ostertisch noch nach dem passenden Fisch suchst: Wie wäre es mit Zander und dazu Bärlauch, der jetzt wieder draußen wächst? Oder doch lieber eine Portion Streifenbarsch, angerichtet als Ceviche? Falls Du Scheu vor Gräten hast, gäbe es auch noch Kaiserhummer im Angebot! Aber egal, wann, wie und wo, ob Du Leidenschaft fürs Selberkochen mitbringst oder eher Streetfood-Flaneur:in bist: Bei Frisch Gefischt kannst Du mit gutem Gewissen das ganze Jahr lang die Frischetheke stürmen.

Text: Robyn Steffen / Fotos: Luna Schaffron & Uta Gleiser

Frisch Gefischt in der Markthalle Neun, Eisenbahnstr.42/43, 10997 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Di–Mi 12–18h, Do 12–22h, Fr 11–18h (Karfreitag geschlossen) & Sa 10–18h

@frischgefischt

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TRIO — DAS WIRTSHAUS MIT CHARME UND BESTEN ZUTATEN

TRIO — DAS WIRTSHAUS MIT CHARME UND BESTEN ZUTATEN

In Berlin steht neuerdings ein Wirtshaus. Natürlich ein modernes, das nicht auf Klischees einzahlt und deswegen direkt zum Lieblingsort geworden ist. Es hört auf den Namen Trio und hat – passenderweise – drei Betreiber:innen. Eva Alken, Clemens Roesch und Vadim Otto Ursus – bekannt vom Restaurant Otto im Prenzlauer Berg – bespielen das Ladenlokal mit den großen Fenstern „hinter der Volksbühne“. In den dezent-gemütlich gestalteten Räumen mit dunkelroten Tischen, Holzstühlen und einem großen Tresen im Herzen fühlt man sich sofort aufgehoben. Der Name spielt vielleicht nicht nur auf das Inhaber:innen-Trio und den netten Nachbarn, die Bar Drei, an. Hier gibt’s keine Viele-Gänge-Menüs, sondern à la carte Küche quasi den Dreiklang auf dem Teller: Vorspeise, Hauptspeise, Dessert. Beginnen könntest Du Dein Mahl mit einem Klassiker wie Wurstsalat, der in keinem Wirtshaus fehlen darf. Aber auch der erfrischende Chicorée-Salat mit feiner Vinaigrette und Walnüssen hat uns begeistert. Alleine der Geschmack der kleinen Walnüsse beweist, dass die Macher:innen viel Wert auf beste Zutaten legen und auf Chichi verzichten. Als Hauptspeise stehen Klassiker der süddeutschen und alpenländischen Küche auf der Karte wie Pilz- oder Wildgulasch nebst Backhendl.

Zum Schluss gibt’s den allseits beliebten Apfelstrudel, wie man es sich erträumt, aber zu selten eintritt. Aber auch wenn der ganz große Hunger nicht da ist, hat Trio das perfekte Plätzchen: Am schönen Tresen im Zentrum des Lokals könntest Du beispielsweise den Feierabend mit einem Teller Frittatensuppe einläuten. Dazu ein Bier oder ein Glas leichten Rotwein – apropos Wein: die slowenischen Weine auf der Karte machen Spaß und gehen mit ihrem frischen Charakter eine moderne Partnerschaft mit den Speisen ein. Alles in allem ein Ort für Leib und Seele, wo herzhaft und herzlich bestens zusammenkommen. Und der Name Trio ist wohl auch einfach als explizite Erinnerung daran zu verstehen, dass man hier immer in guter Gesellschaft ist: Denn „three“ ist bekanntlich „a party“.

Text: Laura Storfner & Nina Trippel / Fotos: Robert Rieger

Trio, Linienstr.13, 10178 Berlin–Mitte; Stadtplan
Fr–Mo 18–23h

@trio.berlin

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