
Da, wo eigentlich schon alles verloren ist, im Bermudadreieck zwischen Rotem Rathaus, Fernsehturm und Alexa, liegt die Klosterruine – einer der eindrucksvollsten Kunstorte der Stadt. Ende des 13. Jahrhunderts ließen Franziskanermönche hier eine imposante Backsteinkirche errichten, später nutzte man die Anlage als Elitegymnasium, bevor sie im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Heute dienen die Überreste des gotischen Baus als experimentelle Kulisse für Kunst. Diesen Sommer nähert man sich hier, inmitten des zerstörten Kirchenschiffs, dem Mythos vom Paradies. Im Skulpturengarten, den das lettische Künstlerduo Katrīna Neiburga und Andris Eglītis mit Janis Novis angelegt hat, kuratiert die queere Kreativplattform Creamcake regelmäßig ein Musikprogramm. Am Samstag verwandelt ihre Reihe „Paradise Found“ die Ruine wieder in eine Open-Air-Bühne: Dann hört man das flimmernde Saxophon von Bendik Giske, lauscht den ätherischen Stimmcollagen von Cucina Povera und folgt einer Performance von Nile Kötting. (Text: Laura Storfner / Fotos: Ink Agop)
Klosterruine, Klosterstr.73a, 10179 Berlin–Mitte; Stadtplan
Creamcake: Paradise Found w/ Bendik Giske, Cucina Povera, Nile Koetting, Michelle Woods, 27.07.2019, 18–23h
Ausstellung „Playground – for accepting your mortality“, Katrīna Neiburga & Andris Eglītis mit Jānis Noviks, bis 31.10.2019
@klosterruine.berlin