IM BÄRENZWINGER: MIRIAM JONAS UND ANDREAS GREINER

IM BÄRENZWINGER: MIRIAM JONAS UND ANDREAS GREINER

Knapp achtzig Jahre war der Bärenzwinger das Zuhause von Berlins Wappentieren. Nach dem Tod von Schnute, der letzten Stadtbärin, blieb lange unklar, was mit dem Bau passieren sollte: Nun wird das Gehege seit vergangenem Herbst als Ausstellungsort genutzt. In der aktuellen Schau reagieren Miriam Jonas und Andreas Greiner auf die beengende Raumarchitektur und zeigen in ihren Arbeiten, dass die Grenzen zum Animalischen fließend verlaufen. So ist man als Besucher gezwungen, die Tierperspektive einzunehmen: In Jonas‘ Installation findet man sich plötzlich selbst hinter Gittern, kriecht durch Luken und fühlt die Bodenheizung unter den Füßen. Die Innenwände der Käfige hat die Künstlerin in Baker-Miller-Pink getaucht – den Farbton, der in amerikanischen Gefängnissen zur Beruhigung der Insassen eingesetzt wurde. Während Jonas die Strapazen der Bären am eigenen Leib erfahrbar macht, siedelt Greiner im Zwinger neues Leben an: In der abgedunkelten Vorratskammer lässt er Algen leuchten, im Außengehege werden sie Teil eines eigenen Mikroorganismus. (Text: Laura Storfner / Fotos (im Uhrzeigersinn): Tobias Wilmann / Fernando Gutiérrez Juárez)

Bärenzwinger, Im Köllnischen Park, 10179 Berlin-Mitte; Stadtplan
Di-So, 12-18h
Habitat: Miriam Jonas und Andreas Greiner, bis 6.5.2018

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