JAZZFEST BERLIN: SPIELERISCHE & INTUITIVE KLÄNGE ZUR 60. EDITION DES MUSIKFESTIVALS

JAZZFEST BERLIN: SPIELERISCHE & INTUITIVE KLÄNGE ZUR 60. EDITION DES MUSIKFESTIVALS

Kaum eine Musikrichtung ist so divers und vielseitig wie der Jazz und eben diese Vielseitigkeit und Diversität beweisen die Berliner Festspiele einmal mehr mit ihrem diesjährigen Programm. Es erwarten Dich 36 Projekte unterschiedlicher Generationen, voll spielerischer und intuitiver Musik. Ich persönlich verbinde Jazz mit meinem Vater, er brannte mir sein Lieblingsrepertoire in meiner Jugend auf CD; ehrfürchtig hörte dann Klassiker wie Miles Davis, Count Basie und Keith Jarrett in meiner ersten WG und ich kam mir sehr erwachsen vor. Weibliche Künstlerinnen waren in dieser Sammlung allerdings nicht nur unterrepräsentiert, nein, sie fehlten gänzlich. Und so ist es mir eine Freude, dass in der 60ten Edition des Jazzfest an vier vollen Programmtagen ein besonderes Augenmerk auf die weiblich gelesenen Künstlerinnen gelegt wurde. Um nur einige zu nennen: die Trompeterin und Jazz-Avantgardistin Steph Richards, die mit ihrem Quartett am Freitagabend durch Klangexperimente den Einfluss des Geruchssinns auf unser Hörerlebnis reflektieren möchte.

Am Samstag wird das gefeierte Free-Jazz Kollektiv Irrevesible Entanglenments mit der US-amerikanischen Spoken-Word Künstlerin Camae Ayewa alias Moor Mother präsentiert. Musik gibt’s von ihrem neuen Album „Protect your light“. Mitreißende Grooves treffen auf stimmliche Intensität und dicht verwobene Improvisationen. Die französische Pianistin Eve Risser präsentiert mit ihrem Red Desert Orchestra das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit Musik aus Westafrika. Ein Großteil der Konzerte finden im Haus der Berliner Festspiele statt, doch auch die umliegenden Venues wie das QuasimodoA-Trane oder die Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche laden zu unerwarteten Klängen ein. Wie zu erwarten sind kurz vor dem Festival leider schon einige Tickets vergriffen, aber es lohnt sich, sich auf Unbekanntes einzulassen – gerade zum Jazz passt diese Idee doch bestens.

Text: Laura Luisa Iriondo / Fotos: Jade Sastro, Juri Hiensch & Piper Ferguson

Jazzfest Berlin
02.–05.11.2023, verschiedene Orte. Programm, Tickets und Details gibt’s hier.

@berlinerfestspiele

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