Die Brückenstraße in Mitte ist eine besondere. Ungewöhnlich laut, viel befahren und sagenhaft dreckig versammelt sie zwischen KitKat und Chinesischer Botschaft auf kurzer Strecke maximal viele Imbisse, bis sie sich ins Niemandsland Richtung Alex ergießt. Seit einem guten Jahr befindet sich ein absoluter Geheimtipp unter ihnen: Erbil. Das Restaurant, das den Namen der Hauptstadt Kurdistans im Irak trägt, serviert irakisch-kurdische Küche. Wie die schmeckt? In erster Linie richtig, richtig gut. Gemütlich, warm und aromatisch. Die Spezialität des Ladens ist hausgebackenes Tandoori Brot: flache Weizenfladen, die frisch aus dem Ofen auf den Teller kommen. Dazu gibt es entweder diverse Dips oder es wird etwas hinein gewickelt. In der Sandwichvariante (Laffa) gibt es Makali – frittiertes Gemüse und eine Menge frische Kräuter oder Lammfleisch – beides erfrischend. Wer auf Weizen lieber verzichtet, dem sei Bryani empfohlen: ein goldenes Reisgericht mit Rosinen und Salat. Ergänzt wird es mit Sauce nach Wahl (ich empfehle Tapsi – Tomate und Aubergine) oder auf Wunsch mit gebrühtem Lammfleisch. Dieses schmeckt ungewohnt zart und kommt in genau der richtigen, dezenten Menge. Isst man vor Ort, gibt es stets eine Gemüsesuppe aufs Haus. Diese und die warme Herzlichkeit des gesamten Teams trösten auch über die teils etwas längeren Wartezeiten hinweg, die durch die Frische der Zubereitung und den Andrang, insbesondere in der Mittagszeit (es gibt ein eigenes Lunchmenü) entstehen.
Text: Hilka Dirks / Fotos: Rebecca Schatz
Erbil, Brückenstr.2, 10179 Berlin–Mitte; Stadtplan
Täglich 11–23h
@erbilfreshfood