Im Meer der vielseitigen Berliner Veranstaltungsorte zählt das Funkhaus zweifellos zum Kronjuwel. Darüber hinaus ist es eine wachsende Größe in Sachen Sound Design und sollte daher immer wieder mal besucht werden. Weitab der im Osten gelegenen Clubs und Partys, die in Friedrichshain gefeiert werden, befinden sich am Ufer der verträumten Spree die geschichtsträchtigen Gebäude des Funkhauses; die in den 1950er Jahren gebaut wurden. Der 50.000 Quadratmeter große Campus war ursprünglich Hauptsitz des Rundfunks der ehemaligen DDR und bis heute hat sich der Ort seine Schönheit und Detailverliebtheit von damals bewahrt. Natürlich ist das Funkhaus alles andere als eindimensional: Warme Hölzer und 50er Jahre Design sind in Saal 1 und in dem neu eröffneten „Living Room“ reichlich vorhanden, während es im ortsbezogenen 4DSound Space „Monom“ schön brutalistisch zugeht. Auch Nils Frahm hat hier sein Aufnahmestudio und so ist das Funkhaus voller optischer und emotionaler Kraft. Besucher können diese Energie durch ihre bloße Anwesenheit in den Räumlichkeiten absorbieren. Demnächst im Funkhaus und sehr empfehlenswert: Andy Stott (29.6.2018), People Festival (18-20.8.2018) und Aphex Twin (1.11.2018). Komm’ am besten etwas früher und genieße ein Abendessen im frisch eröffneten Ableger des Zola — begleitet von einem spektakulären Sonnenuntergang am Fluss. (Text: Nolan Keith Parker / Fotos: Nino Valpiani)
Funkhaus, Nalepastr.18-50, 12459 Berlin-Oberschöneweide; Stadtplan, Programm, Tickets
Nolan Keith Parker kam 2015 aus dem tückischen Cascadia nach Berlin. Er ist Mitbegründer des Berliner Magazins und der Website Schmutz, einer Quelle für alles, was in Berlin mit Livemusik zu tun hat. Er lebt mit einem Lama über einem Kreuzberger Club.