Die Tage werden kürzer: Zeit, Deine herbstlichen Wanderpläne an die wenigen verbleibenden Sonnenstunden anzupassen. Also: Eher früher los und in Stadtnähe bleiben. Der Hellsee eignet sich perfekt für einen solchen Ausflug: Oft übersehen – vermutlich aufgrund seiner Nähe zum türkisblauen „all time favorite“ Liebnitzsee – ist er für mich ein echter Geheimtipp. Aber im Herbst wollen wir nicht baden, sondern Ruhe vom städtischen Trubel finden. Vom Gesundbrunnen aus geht’s es in nur 30 Minuten Richtung Nordosten nach Rüdnitz, einem kleinen verschlafenen Ort im Landkreis Barnim. Nach kurzer Strecke landet man direkt in einem idyllischen Buchenwald. Die meisten Bäume haben ihre Blätter bereits verloren und das rotbraune Laub knirscht unter den Sohlen. Doch der Hellsee hat mehr zu bieten als malerische Buchenwälder: Von Rüdnitz aus passierst Du Richtung See das sattgrüne Uppstallfließ. Tote Bäume ragen hier aus stillem grünen Wasser. Das scheinbar unberührte Naturschutzgebiet wird von fleißigen Biebern geformt und wer aufmerksam ist, kann die eine oder andere Holz-Behausung am Wasserrand entdecken.
Am Hellsee führt ein sonniger Trampelpfad am Ufer entlang. Wenn Du Dich auf die Stämme der zahlreichen umgekippten Bäume wagst, kannst Du bis zum Grund des klaren und ruhigen Sees schauen. Gemütlichkeit und etwas Wärme, um kalte Hände und Nasen wieder auf Körpertemperatur zu bringen, stehen bei unserer Herbstwanderung aber im Vordergrund. Es empfiehlt sich, auf halber Strecke einen kleinen Abstecher zum Restaurant Bellevue zu machen: Hier warten heiße Schokolade, Apfelstrudel, Palatschinken mit Aprikosen-Mango-Konfitüre oder Topfenstrudel auf Dich. Allerdings darf man es sich nicht zu gemütlich machen – die Dämmerung setzt schließlich früher ein. Vielleicht ist der Herbst meine liebste Wandersaison, der Hellsee jedoch mit Sicherheit eine meiner Lieblingstouren. Das liegt wohl an der Ruhe, der man dort begegnet – und dem köstlichen Palatschinken.
Text & Fotos: Laura Iriondo
Hellsee Tour
@fortuna.forest