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Den Samstag im Partymood starten? Wir sind all-in. Dazu gehören für uns guter Kaffee, entspannte Musik und freundliche Gesichter. Und all das gibt’s hoffentlich in Kombo mit dem richtigen Wetter, bei der ersten Croissant Session. Daytime Parties sind schon länger ein Ding und Coffee Raves eigentlich die Steigerung dessen. Da wir nicht nur als Cee Cee die Berliner Cafés und das Ausgehen lieben, sondern auch Veranstalter:in der Coffee Week Berlin sind, ist es an der Zeit, dass wir mitfeiern – mit Koffein und passenden Tracks. Dafür sorgt Refuge mit Monty Luke an den Decks, und das Team Isla macht die komplementären Flat Whites (mit Bohnen von Vote). Los geht’s ab 11 Uhr – komm vorbei – aber nicht zu spät, denn nachmittags sind wir schon im Afterparty Mood und fahren zum See… Und ja: Croissants gibt’s auch!
Text: Nina Trippel / Fotos: Ruby Watt / Grafik: Arne Meyer for Cee Cee Creative
Isla, Hermannstr.37, 12049 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Croissant Session No.01 Sa 14.06.2025 11–14h
@ceeceeberlin
@ceeceecreative
@coffeeweek.berlin
@islacoffeeberlin
@refugeworldwide
@monty_luke


Seit Jahren schon haben Elena Höller und Nicola Schüschke ein Auge auf das denkmalgeschützte Kleinod am Steinplatz geworfen, das seit der Corona-Pandemie leer steht und zur Zwischennutzung freigegeben wurde. Mit ihrem Konzept aus Kunstvermittlung, der Wiederbelebung der Kioskkultur und einer Portion Glück – unterstützt von Freund:innen, Kommiliton:innen und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf – konnten sie im April 2025 den Palast Kiosk eröffnen. Der Kiosk am Steinplatz ist einer der wenigen erhaltenen Bauten, die der Architekt Alfred Grenander (1863–1931) einst für das Charlottenburger Straßenbild entwarf. Ein weiteres Exemplar steht am Savignyplatz und dient heute als Würstelbude. Die Grenander-Kioske sind in ihrer Gestaltung einzigartig: elegante Proportionen, funktionale Klarheit und eine markante Farbigkeit – beim Kiosk am Steinplatz in einem charakteristischen Mintgrün.
Während viele der Grenander-Kioske im Laufe der Jahrzehnte abgerissen oder stark verändert wurden, blieb der Kiosk am Steinplatz weitgehend im Originalzustand erhalten. Nach einer einjährigen Genehmigungs- und Sanierungsphase erstrahlt er nun in neuem Glanz – ohne seinen historischen Charakter eingebüßt zu haben. Doch der Palast Kiosk ist alles andere als ein gewöhnlicher Kiosk: Neben klassischen Kioskwaren – Süßes, Saures, mit und ohne Bubbles – finden Passant:innen eine kuratierte Auswahl an Postkarten, Journals, Fanzines, Künstler:innenbüchern und limitierten Printeditionen. Direkt unter dem Dach befindet sich zudem die hauseigene Palast Galerie, die monatlich von wechselnden Künstler:innen bespielt wird. Den Auftakt macht die Illustratorin Greta Cazzola, bekannt durch ihre Arbeiten für Le Monde Diplomatique. Ein Programm aus Lesungen, Konzerten, Kochen am Platz, Zeichen- und Keramikworkshops lädt zum Verweilen ein. Damit wird der Kiosk zu einem neuen, lebendigen Kunstort mitten am Steinplatz. Der Sommer am Kiosk kann kommen!
Text: Milena Kalojanov / Fotos: Ruby Watt
Palast Kiosk, Steinplatz 5, 10623 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
@palastkiosk


Was wäre, wenn Rückzug und Gemeinschaft keine Gegensätze wären, sondern sich ergänzen würden? Etwa so fühlt sich Natureandfriends an. Nur eine Dreiviertelstunde nördlich von Berlin, am Ufer des Üdersees in Brandenburg, entsteht auf dem Gelände des ehemaligen Naturfreundehauses ein Ort für alle, die neue Rhythmen suchen – zwischen Alltag und Auszeit, Arbeit und Nichtstun, Nähe und Alleinsein. Das Konzept ist einfach, aber weitreichend: Etwa 50 Apartments und Tiny Houses bieten Platz für zwei bis sechs Personen – dauerhaft oder temporär, ganz wie es passt. Die Gebäude sind schlicht und zurückhaltend gestaltet, mit Küchen, viel Licht und, wenn man Glück hat, einer Terrasse mit See- oder Waldblick. Was sie verbindet, ist der Gedanke: „Viel kann, wenig muss.“ Neben den privaten Rückzugsorten gibt es Raum für Begegnung: Auf dem 50.000 Quadratmeter großen Grundstück findet sich Platz für Gemeinschaft. Ob in der Sauna oder der Seebar, auf der Yogaplattform im Grünen oder bei gemeinsamen Filmabenden im Sommerkino. Gekocht wird zusammen oder für sich, gegrillt am Feuerplatz, getanzt (wer will) im Wald. Paddel los, wandere los – oder bleib einfach liegen. Natureandfriends richtet sich an alle, die ein anderes Miteinander suchen – Familien, Alleinreisende, Kreative im Off-Modus oder Berliner:innen auf der Suche nach einem zweiten Zuhause. Die Frage ist also nicht, ob man kommt. Sondern: wie lange man bleibt.
Text: Emilie Graz / Fotos: Natureandfriends
Natureandfriends, Üdersee Süd 111, 16244 Schorfheide; Stadtplan
@natureandfriends


Geld regiert die Welt, erst recht in der Kunst. Die wenigsten Künstler:innen können allein von ihrer Kunst leben, oft sind mittelmäßige Nebenjobs die eigene Förderung für die künstlerische Praxis. Gleichzeitig ist es eine Bubble, in der scheinbar alle Geld haben – arm sein schickt sich nicht in der Art Scene. Zwischen den schwindenden Förderungstöpfen der Berliner Kulturlandschaft eröffnen heute Abend (12.06.2025) Julie Legouez und Evelina Reiter die nächste Edition ihrer Ausstellungsreihe Fight or Flight. Thema: Geld. 33 FINT* (Frauen, inter, nicht-binäre und trans Personen) Künstler:innen zeigen ihren Beitrag dazu. „Fight or flight“ ist ein Begriff aus der Biologie für die körperliche Stressreaktion in Gefahrensituationen. Sie aktiviert den Körper, um entweder zu kämpfen oder zu fliehen, und bereitet ihn auf schnelle Reaktion vor. Für die beiden Ausstellungsmacherinnen ist es aber auch ein Überbegriff für die Stress-Themen, die viele betreffen. Viele Frauen*, viele Künstler:innen, viele Personen überhaupt. Dabei laden sie zu ihren Shows auch gerne viele ein. Denn Netzwerke entstehen nicht von selbst – man muss sie aufspannen.
2022 initiierte Julie Legouez eine Ausstellung, zu der sie fünf Künstler:innen aus ihrem Umfeld und fünf Unbekannte über Instagram einlud. Eine davon: Evelina Reiter. Aus dem Austausch wurde Zusammenarbeit, und heute kuratieren die beiden gemeinsam – bewusst nicht exklusiv, sondern per Open Call. „An Exhibition About Money“ ist die zweite Ausgabe der Reihe – letztes Jahr eröffneten Legouez und Reiter zum Thema Angst, und selten hat mich eine Show so fertig gemacht. Zu viel habe ich wiedererkannt in Kunstwerken von der Panik auf dem Nachhauseweg bei Nacht, partnerschaftlicher Gewalt oder Catcalling. Und auch dieses Mal geht es um konkrete Lebensrealitäten: um Armut und soziale Herkunft, um Nebenjobs und Antragsfrust, um Gender Pay Gap, um familiäre Zuschreibungen, Klassismus, psychische Belastung, Mieten, Zuschüsse, Angst und Wut. Und wie auch beim letzten Mal gibt es ein großes wie großartiges Rahmenprogramm: Vom K-Pop Konzert mit Mizi Lee über Workshops und Lesungen bis zur Auktion am 19.06. (bring cash), es gibt genug Gründe, vorbeizukommen. Lass uns über Geld sprechen!
Text: Inga Krumme / Credit: Karo Kuchar, Kunstdokumentation; Dana Lorenz, VG Bild-Kunst Bonn; Julie Legouez, VG Bild-Kunst Bonn
Fight or Flight, Stadtwerkstatt Friedrichshain-Kreuzberg, Mehringdamm 20, 10961 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan
@fightorflight.berlin


Warum Print verdammt lebendig ist, wie heilsam Kunst sein kann und wann Berliner Hinterhöfe zu Oasen der Hochkultur werden, kannst Du an diesem Wochenende herausfinden. Unsere CC Calendar Tipps: Im Herzen Berlins lädt die Nationalgalerie der Gegenwart zum Open House (13.-15.06.): Im Hamburger Bahnhof kannst Du an diesem Wochenende bei freiem Eintritt sieben Ausstellungen und ein partizipatives Programm aus Führungen, Workshops und Gesprächen mit Künstler:innen besuchen. Im Laufe des Tages eröffnet unter anderem die Ausstellung Toyin Ojih Odutola. U22 – Adijatu Straße (13.06.), für die im Ostkabinett des Museums die fiktive U-Bahnstation „Adijatu Straße“ entstanden ist. Die szenischen Illustrationen von Toyin Ojih Odutola berühren auf Papier und Leinwand Themen wie Machtverhältnisse, Kolonialgeschichte und die Betrachtung afrikanischer Ausdrucksformen. Dabei lenkt die Künstlerin den Blick der Betrachter:innen durch die Beschaffenheit der Haut, durch das Spiel mit Licht und Schatten. Höhepunkt des bunten Programms im Hamburger Bahnhof ist die feierliche Eröffnung der 13. Berlin Biennale. Ein Grund zum Feiern ist auch, dass Print unsterblich zu sein scheint. Warum das so ist und wie nachhaltiges Publizieren funktionieren kann, zeigt Miss Read an diesem Wochenende (13.-15.06.).
Die Buchmesse für unabhängiges und kritisches Publizieren ist zu Gast im Haus der Kulturen der Welt und sortiert ihre Bücher in diesem Jahr nicht nach Farbe, sondern hat den Schwerpunkt „Ecological Publishing“. Das Festival versammelt bekanntermaßen Verleger:innen, Publizist:innen, Künstler:innen und regt in verschiedenen Formaten wie Vorträgen, Performances oder Workshops zum Nachdenken über lokale Produktionsmöglichkeiten an. Und zum Weiterdenken neuer Erzählformen. Und zum Vernetzen. Eine dieser Lesungen hält die Gründerin von Afrokids GermanyNdey Bassine Jammeh-Siegel, die ihr Kinderbuch „Die Mosaik-Bibliothek“ vorstellt. Illustriert wurde es von Diana Ejaita. Mehr zur Schnittstelle zwischen literarischem Genuss und visueller Kunst kannst Du auch am jährlichen Conceptual Poetics Day (14.06.) entdecken. Wer dem Druckerzeugnis ebenfalls seit Jahrzehnten verschrieben ist, ist der Suhrkamp Verlag. Das literarische Flaggschiff besteht schon seit einem Dreiviertel Jahrhundert, was Anlass für das Hoffestam Samstag (14.06.) zum 75. Verlagsjubiläum ist. Wer Lust auf Bücher, etwas weniger Trubel als im HKW, aber genauso viel Tiefsinn hat, der kann hier durch Neuerscheinungen, Sammlerstücke und Merchartikel stöbern. Autor:innen wie Dana Vowinkel, Steffen Mau und viele Weitere signieren dort außerdem neu entdeckte oder mitgebrachte Werke. Kurven, Pastellfarben, Minimalismus. Der schwedische Designer Gustaf Westman vereint alles, woraus zeitgenössische Interieur-Träume gemacht sind. Oder ist er sogar ihr Schöpfer? Auf seiner Pop-up-Tour durch Europa macht er an diesem Wochenende (14.-15.06.) in Berlin Halt und hat hoffentlich all das im Gepäck, worauf Liebhaber:innen sehnsüchtig warten: Rosane Vasen, kurvige Spiegel und chunky Kaffeetassen – Design, das Spaß macht, ohne Frage. Aber was ist mit der Kunst? Kann sie heilsam sein? Und welches Potenzial steckt im Zusammenschluss von Kunst und Wissenschaft? Das untersucht die interdisziplinäre Ringvorlesung „The Healing Arts“ der Charité Universitätsmedizin Berlin und der Universität der Künste Berlin erneut in der kommenden Woche (18.06.). Dabei lotet sie die Grenzen genau dieser Begriffe und ihrer Spielräume aus, um Bündnisse zwischen den Studien- und Fachbereichen zu schließen. Kurator Lukas Feireiss empfängt dafür Referent:innen aus Kunst und Wissenschaft – diesmal Prof. Dr. Kerstin Schoch, Dr. Lily Martin und die Performancekünstlerin Maryna Makarenko. Gemeinsam mit der International Society for Arts and Medicine, lädt „The Healing Arts“ Studierende der Künste, Medizin, Wissenschaft und interdisziplinär Interessierte ein, am Diskurs mitzuwirken. Die Vorlesungsreihe findet jeden zweiten Mittwoch im Campus Charité Mitte statt. Vielleicht schaffst Du an diesem Wochenende ein bisschen Platz – im Bücherregal, zwischen den Kaffeetassen, für neue Gedanken.
Text: Emma Zylla / Fotos: Beth Wilkinson; Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, Jacopo La Forgia; Alexander Rentsch; Gustaf Westman; Acid/ Credit: Toyin Ojih Odutola, 2025. Courtesy of the artist and Jack Shainman Gallery, New York; Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart; Kulturprojekte Berlin
Hamburger Bahnhof, Invalidenstraße 50–51, 10557 Berlin–Mitte; Stadtplan
Open House 13.06.2025–15.06.2025. Beginn 13.06.2025 10h.
Toyin Ojih Odutola. U22 – Adijatu Straße 13.06.2025–04.01.2026. Opening 13.06.2025 17h.
@hamburger_bahnhof
@kuboraum
@toyinojihodutola
Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin–Tiergarten; Stadtplan
Miss Read 13.06.2025 17–21h. 14.06.2025 12–21h. 15.06.2025 12–19h.
Buchvorstellung: Die Mosaik-Bibliothek 14.06.2025 12–12.45h im Haunani-Kay Trask Saal.
@missreadberlin
@afrokids_germany
@alys.alys.alys
@ndey_bassine
@stillagramstill
@hkw_berlin
@dianaejaita
Suhrkamp Verlag, Vorplatz Torstraße 44, 10119 Berlin–Mitte; Stadtplan
Hoffest: 75 Jahre Suhrkamp 14.06.2025 12–18h.
@danavowinckel
@suhrkampverlag
Gustaf Westman Pop-up 14.–15.06.2025. Updates zur Location und Zeit findest Du hier.
@gustafwestman
Campus Charité Mitte, Hörsaal 21 (Paul Ehrlich-Hörsaal), Virchowweg 4, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
The Healing Arts 18.06.2025 18–20h. Weitere Termine am 02.07.2025 und 09.07.2025.
@chariteberlin
@udkberlin
@lukasfeireiss
@maryna_makarenko_

