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ALTE TURNHALLE — WOCHENENDBRUNCH UND APERITIVO ZWISCHEN KRONLEUCHTERN, BÄUMEN UND DENKMALGESCHÜTZTEN FASSADEN

ALTE TURNHALLE — WOCHENENDBRUNCH UND APERITIVO ZWISCHEN KRONLEUCHTERN, BÄUMEN UND DENKMALGESCHÜTZTEN FASSADEN

Wie sehr freue ich mich, dass Du endlich vorbei bist, lieber April – Dein Besuch hat sich dieses Jahr mal wieder wie eine Ewigkeit angefühlt. Zeit, die Wintersachen endgültig in die hinterste Ecke des Schrankes zu packen und wieder so viel Zeit wie möglich draußen zu verbringen. Besonders gut kannst Du das seit letzter Woche (26.04.2024) wieder im Sommergarten der Alten Turnhalle. Zwischen Bäumen und Obststräuchern wird Dir hier jeden Tag ab 15h eine grüne Oase für einen ausgelassenen Nachmittag angeboten, ab 16h kannst Du Dich durch die Sommerkarte probieren: Klassische Brat- und Currywurst, Fish & Chips, kleine Starter wie Bruschetta oder gemischte Platten zum Teilen mit saisonalem Grillgemüse, Salate und Ofenkartoffeln – dazu ein Lillet Berry, Spritz oder eins der Biere vom Fass. Besonders eignet sich der Garten auch für Abende, an denen Du Dich mit einer größeren Freundesgruppe verabreden willst, und wir wissen alle: So einfach ist es in Berlin nicht immer, einen großen Tisch auf die Schnelle zu bekommen. Am Wochenende lohnt es sich, einen Blick nach Drinnen zu werfen, denn Brunch in einer alten Turnhalle zwischen Leitersprossen, originalem Parkettfußboden aus den 1950er und denkmalgeschützten Fassaden, klingt ganz schön ausgefallen, wenn Du mich fragst.

Seit 2017 wird die Alte Turnhalle als Restaurant und Eventlocation betrieben: Im 500 Quadratmeter großen Saal mit sieben Meter hohen Tonnengewölben und Kronleuchtern gibt es an jedem Wochenende ab 10h ein großes Buffet mit einer abwechslungsreichen, saisonalen Auswahl an warmen und kalten Speisen, und auch Vegetarier:innen und Veganer:innen kommen hier auf ihre Kosten. Neben Kaffee und Prosecco gibt es hauseigene „Botanical Latte“, wie zum Beispiel der „Blue Balance“ mit Lavendel, Cashews und Weihrauch, oder der „Purple Chai“ mit Lucuma, Süßkartoffel und Chai. Platz für den Nachtisch solltest Du trotz des großen herzhaften Angebots lassen, denn wer sich eine (oder zwei) Waffel(n) von der hauseigenen Waffelstation entgehen lässt, ist selbst Schuld!

Text & Fotos: Robyn Steffen 

Alte Turnhalle, Holteistr.6–9, 10245 Berlin–Friedrichshain; Stadtplan

@alteturnhalle

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TAPAS & PINTXOS FÜR ALLE: DAS EL COLMADO AM KU’DAMM SETZT AUF MEDITERRANE GASTFREUNDSCHAFT UND SPANISCHE KLASSIKER

TAPAS & PINTXOS FÜR ALLE: DAS EL COLMADO AM KU’DAMM SETZT AUF MEDITERRANE GASTFREUNDSCHAFT UND SPANISCHE KLASSIKER

Tempranillo – gehört haben das sicher die meisten schon einmal. Bisher waren meine Kenntnisse über die Herkunft dieser Traube aber begrenzt. Jetzt weiß ich: Sie ist im Herzen Spaniens zuhause, genau wie Queso Castellano und Leche Frita. Die Region im Landesinneren mit Städten wie Valladolid und Salamanca hat allerhand Spezialitäten zu bieten – für eine Kostprobe musst Du aber nur bis zum Ku’damm. Hier findest Du das El Colmado, was auf Deutsch so viel heißt wie Lebensmittelhändler:in. Aber das ist reichlich untertrieben: Neben Spezialitäten für daheim und zusammengestellten Präsentkörben bekommst Du hier netterweise auch frisch Zubereitetes. Tapas – und Pintxos! Pintxos, das sind quasi die kleinen Brüder der Tapas: Kleine Snacks, meist auf Brot oder auf einem Stick serviert – eine Spezialität aus dem Baskenland. Falls Du kleine Häppchen liebst, wirst Du hier in der Tapas Bar also garantiert glücklich. Aber auch wenn Du gerne mit vielen Freund:innen zusammensitzt und teilst, denn Paella darf bei einem echten spanischen Restaurantnatürlich nicht fehlen (mit Sepia eingefärbt); die gibt’s übrigens hier auch als Veggie-Version. Und das mit dem „echt spanisch“ muss Dir nicht spanisch vorkommen (ha ha), denn das ist hier sogar approved, per Gütesiegel – verliehen von der spanischen Wirtschafts- und Handelsabteilung.

Aber Du könntest den Genuss auch königlich nennen, denn wenn der spanische König mal in Berlin vorbeischaut, bekommt er mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Leckereien von El Colmado serviert; die Botschaft ist eine:r der Catering-Kund:innen des Unternehmer:innen-Paars. Noch bis Ende Mai (31.05.2024) hat das 2017 von Ubaldo Valverde González und Maria del Mar Reines eröffnete Restaurant auch eine Kooperation mit der spanischen Region Castilla y León am Start: Es gibt unter anderem „Croquetas rellenas de Cecina de León“ (mit Fleisch gefüllte Kroketten), „Chuletón de Ávila con pimientos del Bierzo“ (T-Bone Steak mit Paprika aus Bierzo) und „Carrillada de cerdo ibérico en vino tinto de Ribera del Duero“ (Schweinebäckchen in Rotweinsauce aus Ribera del Duero). Und ganz nebenbei geht für jeden Besuch bei El Colmado jeweils eine Mahlzeit an vier hungrige Kinder in Zusammenarbeit mit der NGO Mary’s Meals, die an jedem Schultag 2.429.182 Kinder in einigen der ärmsten Länder der Welt mit einer nahrhaften Mahlzeit in der Schule versorgen. Für Veganer:innen wird’s bei El Colmado auf den ersten Blick nicht leicht – mit Gerichten wie Pimientos de Padrón, Tortilla und der spanischen Käseauswahl kommst Du dann aber doch auf Deine Kosten. Also, passend zur Einstimmung auf Sommertemperaturen: Ein Glas Tempranillo und natürlich baskischen Käsekuchen als krönender Abschluss!

Text: Maria Mayer / Fotos: Robyn Steffen

El Colmado, Joachimsthaler Str.10–12, 10719 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan

@el_colmado_berlin

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LÄSSIG ELEGANTES DINING IM PARS — AB JETZT AUCH À LA CARTE GENIESSEN

LÄSSIG ELEGANTES DINING IM PARS — AB JETZT AUCH À LA CARTE GENIESSEN

Wenn Du unsere Newsletter regelmäßig verfolgst, wird es Dich kaum überraschen, dass wir ausgesprochen große Fans von Pars sind. Bald lassen sich die Male, die wir bereits über Kristiane Kegelmanns Restaurant und Pralinen berichtet haben, nicht mehr an einer Hand abzählen. Hinter Pars stehen drei Frauen, die gemeinsam einen einzigartigen Ort für Casual Fine Dining geschaffen haben: Inhaberin und Gastgeberin Kristiane Kegelmann, Küchenchefin Alina Jakobsmeier und Sommelière Julia Giese verbinden hier anspruchsvolles Handwerk mit viel Feingefühl – dabei entstehen komplexe, vielschichtige Gerichte aus saisonalen Zutaten kleiner Produzent:innen. Neben dem saisonalen Menü bietet das Pars seit gestern (01.05.2024) auch Gerichte à la carte an: Verzichten musst Du dabei auf nichts – ganz im Gegenteil: Du entscheidest selbst, was bei Deinem Besuch an den Tisch gebracht wird. Angeboten werden zum Teil die gleichen feinen Speisen aus der festen Menüfolge, nur eben ohne Menü-Zwang. Dazu gibt es weitere größere Speisen, die speziell für das à la carte Angebot konzipiert wurden – natürlich wechselnd je nach Saison und besten Zutaten. Mit dem à la carte Konzept möchte Kristiane vor allem eines: mehr Menschen einen Zugang zu ihrer Küche ermöglichen – egal, wie groß der Hunger oder Geldbeutel ist. Zwischen Stuckreliefs an den Wänden, Würfelparkett und Kunstwerken von Berliner Künstler:innen lässt es sich hier mit einem Glas Wein und der ein oder anderen Speise besonders lässig – und doch fein und elegant – verweilen.

Text: Robyn Steffen / Fotos: Caroline Prange, Franz Grunewald, Pujan Shakupa

Pars, Grolmanstr.53–54, 10623 Berlin–Charlottenburg; map

@pars.berlin

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AUF EINEN KLEINEN TELLER: DAS RESTAURANT GLASEREI — EMPFOHLEN VON FRIEDERIKE SCHILBACH

AUF EINEN KLEINEN TELLER: DAS RESTAURANT GLASEREI — EMPFOHLEN VON FRIEDERIKE SCHILBACH

Mit Sonnenuntergang im Gesicht spazieren wir den Mehringdamm entlang, die breite Verbindungsachse zwischen Innenstadt und dem Flughafen Tempelhof – da leuchten uns schon die großen Scheiben der Glaserei entgegen. Wenn Du ein neues Restaurant betrittst und es sich gleich so anfühlt, als wäre es schon immer da gewesen, dann weißt Du: Es wird ein schöner Abend. Hier, im Laden einer ehemaligen Glaserei, haben Markus Schädel, bekannt aus dem Schädels in der Oderbergerstraße, und Albrecht Sprenger, ihr neues Restaurant mit Bar- und Grillkonzept aufgemacht. Mitten im Raum ein großer Zinktresen, Barhocker und ein paar schlichte Tische, an denen Du Platz nehmen kannst. Serviert werden wechselnde Gerichte vom Grill wie Merguez mit provençalischem Ketchup, Doradenfilet mit Zitronenbutter, Grillgemüse mit Pecorino, gegrilltem Pulpo, grünem Spargel, oder Rillette aus geräucherter Forelle, Fischsuppe mit Safran oder Cannellini-Bohnen mit gebackenem Knoblauch. Wir bestellen an dem Abend viele kleine Teller zum Teilen, der Tresen so voll, dass nur noch Platz für Drinks übrig blieb. Einfache Gerichte, dazu ein Glas Crémant, Chardonnay und Kartoffelchips – alles so lässig serviert, als wäre man nicht am Mehringdamm, sondern in einer Bar in Marseille gelandet. Neben uns ein paar Locals, ein Tisch mit Teenager:innen: Alle Generationen finden in der Bar zusammen. „Einfach reinkommen auf ein, zwei kleine Teller – wir kochen, was wir selbst gern essen“, sagt Markus Schädel und lacht. Die Selbstverständlichkeit, mit der sein Restaurant daherkommt, macht Spaß. Unaufgeregt, gut, auf den Punkt. Wir sind bald zurück am Mehringdamm.

Friederike Schilbach ist Editorial Director bei Aufbau & Blumenbar. Sie arbeitet dort mit Autor:innen wie Cemile Sahin, Rita Bullwinkel und Hengameh Yaghoobifarah. Sie mag Pfingstrosen und ihr Lieblingsgericht in der Glaserei ist das Doradenfilet mit Zitronenbutter. Sie lebt mit ihrer Familie in Mitte.

Text: Friederike Schilbach, Milena Kalojanov / Fotos: Robyn Steffen

Glaserei, Mehringdamm 49, 10961 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan

@glaserei_bar_grill

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MITTAGS KAKIGŌRI ZUM ABKÜHLEN, ABENDS RAMEN ZUM SCHLÜRFEN — FUKAGAWA RAMEN ZU GAST BEI TENZAN LAB

MITTAGS KAKIGŌRI ZUM ABKÜHLEN, ABENDS RAMEN ZUM SCHLÜRFEN — FUKAGAWA RAMEN ZU GAST BEI TENZAN LAB

Als es mich letztes Jahr nach Japan verschlug, stand bereits vor der Reise fest: Für Kakigōri-Eis und Ramen werden beim Geldbeutel und Appetit keine Grenzen gesetzt. Inzwischen kann ich mir den Sommer nicht mehr ohne Shaved Ice vorstellen – so ist das Tenzan Lab zu einem festen Bestandteil meines Alltags geworden: Nichts beruhigt und kühlt mehr ab als ein Kakigōri-Eis am späten Sommerabend an dem Bartresen, der mich sofort wieder nach Japan zurückversetzt. Und auch für alle Liebhaber:innen von Ramen gibt es jetzt einen Grund (mehr), das Tenzan Lab zu besuchen: Seit März 2024 übernimmt Leonardo Tsubasa hier ab 18 Uhr die Küche mit seinem Fukagawa Ramen Pop-up. Masataka Namba, Gründer des Tenzan Labs, entdeckte Leonardos Ramen auf dem Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt und war so begeistert, dass er ihn gleich ins Tenzan Lab holte, um seine Kreationen einem breiteren Publikum vorzustellen. „Fukagawa“ leitet sich vom Geburtsort von Leonardos Vater ab, der selbst in der Gastronomie tätig war und einst mehrere renommierte Restaurants in Berlin leitete. Mit seinem frühzeitigen Tod hat er Leonardo die Leidenschaft fürs Kochen mit auf den Weg gegeben – als Hommage an ihn entstand der Name seines Pop-ups. Das Besondere: Er vereint in seinen Suppen die Herkunftsländer seiner Eltern. Seine Mutter ist Italienerin – so entstanden zum Beispiel Leonardos Trüffel-Ramen: Shoyu-Ramen, die sich durch einen Hauch von Trüffelschaum und fein gehobenen Trüffeln von der klassischen Variante unterscheiden.

Neben „Shoyu Truffle“ gibt es weitere Ramen auf der Karte, für die er jede die Brühe selbst herstellt und mehr als zehn Stunden köcheln und ziehen lässt. Zum Beispiel „Asari“ mit Venusmuscheln und Knoblauchbutter, oder „Tsukemen“, bei der die Nudeln getrennt von der Brühe zum Eintauchen serviert werden. Dazu kannst Du Dir eine hausgemachte Yuzu-Limonade oder einen kalten Tee bestellen, zum Snacken gibt es zusätzlich Gyoza oder Leonardos Edamame-Special mit Chili, Knoblauch und Parmesan. Die Qual der Wahl kommt spätestens bei der Frage des Desserts auf. Wenn Du nachmittags vorbeikommst, kannst Du es einfach mal umgekehrt ausprobieren: erst die eiskalte Abkühlung mit Masatakas Kakigōri-Eis als Dessert, gefolgt von warmen Ramen, die Dich am späten Abend wieder aufwärmen? Oder bleibst Du lieber bei der klassischen „erst Hauptgang, dann Dessert“ Variante? Falls die zweite Deine Option ist, bist Du bei Fukagawa ebenfalls bestens aufgehoben: Mit einem Matcha- oder Yuzu-Tiramisu lässt sich ein lauwarmer Sommerabend genau so schön abschließen wie mit einem Kakigōri-Eis von Masataka – das Ambiente im Tenzan Lab ist immer unverwechselbar.

Text & Fotos: Robyn Steffen

Fukagawa Ramen, Wörther Str.22, 10405 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan

@fukagawaramen

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