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DREI SEEN AUF EINEM STREICH — RUNDWANDERUNG IM NORDEN BRANDENBURGS

DREI SEEN AUF EINEM STREICH — RUNDWANDERUNG IM NORDEN BRANDENBURGS

Nördlich von Berlin liegt die beschauliche Kleinstadt Gransee. Persönlich kannte ich diese nur als Zwischenhaltestelle auf dem Weg nach Fürstenberg oder Neustrelitz, meine Highlights, wenn es um Wanderrouten in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geht. Der Bahnhof hält sich mit Atmosphäre und Charme zurück und daher kam mir lange dieser Ort für eine Wanderroute nicht in Frage. Wie schön, nach all den Jahren wieder überrascht zu werden. Gransee ist ein beeindruckendes und durchaus malerisches Altstädtchen, welches an historischen Gebäuden nur so trotzt. Eine wahre Wonne durch die kleinen Gassen zu laufen, bevor es in den Wald und die Natur geht. Mit Kaffee in der Hand aus der traditionellen Bäckerei bestaunen wir: den Pulverturm und das Ruppiner Tor, die Sankt Spiritus Kapelle, die Marienkirche aus dem 14. Jahrhundert, den Granseer Wartturm, ein Denkmal für die Königin Luise auf dem Stadtplatz, eine historische Stadtmauer sowie ein Franziskaner Kloster. Und dazwischen alte malerische Häuschen und Ladengeschäfte. Trotz der Idylle und Beschaulichkeit, irgendwann darf es dann auch endlich in die Wildnis gehen und diese wartete in Form eines hügeligen Mischwaldes direkt hinter den letzten Siedlungshäusern auf uns. Und wie sollte es nicht anders sein: Wir werden direkt reich beschenkt mit Parasolen, die wir diesmal verschmähten, jedoch unsere Körbe mit einer Menge Steinpilzen füllen.

Nach Wald und dann etwas Wiese kamen wir an den Huwenowsee, mit einer großen und zu dieser Jahreszeit leeren Badestelle, der perfekte Ort für eine erste Rast. Der Huwenowsee führt dich auf einen kleinen Trampelpfad entlang des Ufers direkt zu See nummer Zwei, den „Dölchsee“ und von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum See Nummer Drei, den wie soll es anders sein, „großen Dölchsee“. Nach dem Seen-Dreierlei führt die Tour wieder in den Wald und das letzte Drittel des Weges zurück nach Gransee. Für mich bringt die Wanderung alle wichtigen Faktoren einer guten Tour mit sich: eine abwechslungsreiche Landschaft, wenig bis keine Menschen, Pilze im Wald und natürlich Kaffee to go am Start einer Wanderung. Im Herbst lohnt es sich, früh zu starten wegen der frühen Dunkelheit, denn die Tour ist 18 Kilometer lang. Mein Highlight von Gransee war im Übrigen eine alte und mittlerweile geschlossene Tankstelle aus den 1950ern. Persönliche Internetrecherchen haben mich zu dieser Seite gebracht, in der die „Grand See“-Tankstelle den Preis für die schönste Tankstelle Brandenburgs gewonnen hatte.

Text & Fotos: Laura Iriondo

Wanderung

@fortuna.forest

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SCHACHMATT MIT STIL: ENTDECKE DIE COMMUNITY DES WORLD CHESS CLUB BERLIN

SCHACHMATT MIT STIL: ENTDECKE DIE COMMUNITY DES WORLD CHESS CLUB BERLIN

Der World Chess Club Berlin ist kein typischer Ort zum Schachspielen: In einem restaurierten historischen Gebäude untergebracht, direkt ums Eck vom Highsnobiety Store und dem Château Royal, lädt der Club zum Miteinander ein – sei es am Schachbrett, bei einem Kaffee oder in einem Gespräch. Hier ist Schach mehr als nur ein Spiel – es ist eine geteilte Erfahrung, die Menschen zusammenbringt, von erfahrenen Spielenden bis hin zu neugierigen Anfänger:innen. Der Club dient mit Workshops, Turnieren und Aktivitäten für Kinder als ein Treffpunkt für Schachbegeisterte jeden Alters und Levels. Mit 800 Quadratmetern schafft das Design eine Balance zwischen Intimität und Größe und verbindet moderne Ästhetik mit historischem Charme. Direkt beim Eintreten empfängt die Bar die Gäste, die mit Signature-Cocktails begeistert, inspiriert von der Welt des Schachs. Drinks wie der „Endgame“ – eine Kombination aus Bacardi Carta Blanca, Portwein, Zitrone und Lakritze – bieten kreative Interpretationen klassischer Favoriten. Auf der Speisekarte: Krabbenrollen mit Wasabi-Mayo, Bao-Buns mit gegrillten Pilzen und Rindertartar mit Miso-Mayo – eine kulinarische Note, die das Angebot des Clubs abrundet. Ob Du Deine Schachskills verbessern, Gleichgesinnte treffen möchtest oder einfach nur entspannt einen Drink genießen willst – ein Besuch im World Chess Club Berlin ist ein kluger Zug.

Text & Fotos: Dave Alcantara

World Chess Club Berlin, Unter den Linden 26-30, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

@worldchessclub.berlin

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AUF DIE PILZE, FERTIG, LOS! EINE KLEINE HERBSTWANDERUNG ENTLANG DES ODERINER SEES 

AUF DIE PILZE, FERTIG, LOS! EINE KLEINE HERBSTWANDERUNG ENTLANG DES ODERINER SEES 

Für mich persönlich ist der Herbst die beste Wanderjahreszeit. Das liegt einzig und allein an dieser Pilz-Obsession, in die Du sehr leicht gerätst, wenn Du Dich erst einmal ein kleines bisschen mit der Thematik befasst hast. Es gibt wenig, das befriedigender ist, als einen frischen, festen „Steini“ (so nennen Pilzfreund:innen den heißbegehrten Boletus/Steinpilz) auf dem moosbewachsenen Waldboden zu finden. Hier ein kleiner Crashkurs für alle Anfänger:innen und Pilzinteressierte: 1. Besorge Dir ein Pilzbuch, in dem alle Erkennungsmerkmale gut beschrieben sind. Es gibt zwar Apps, aber im Wald fehlt oft das Internet. 2. Körbe erlauben den Pilzen zu atmen und sie bleiben bis zu Deiner Heimreise frisch. Plastiktüten passen zwar gut in Deinen Rucksack, sind aber ein absolutes Tabu. 3. Nimm nur so viel mit, wie Du auch wirklich verzehren kannst, und beschränke Dich auf die Sorten, bei denen Du Dir wirklich sicher bist. Wir haben uns bei unserer Pilzwanderung für das südliche Umland Brandenburgs entschieden. Die Anbindung mit der Bahn ist recht gut, und ab Königs Wusterhausen lässt die Population deutlich nach – sprich, es gibt weniger Einheimische mit lokalem Zeitvorteil, die eventuell schon früh am Morgen auf die Suche gegangen sind. Als Tipp Nummer vier möchte ich gerne noch ergänzen, dass natürlich alles kann, aber nichts muss. Dies gilt auch beim Pilzefinden. Unsere Tour belohnt uns daher mit einem wunderbaren Panorama entlang des südlichen Seeufers, alten Eichen und einem Meer an Heuballen.

Wir starten in dem kleinen Örtchen Halbe. Mit dem RE7 benötigst Du weniger als eine Stunde hierher. Von dort aus geht es direkt in einen Kiefernwald, der sich durch seine sauren, moosbewachsenen Böden wunderbar als potenzieller Pilz-Hotspot eignet. In Teurow angekommen, ist die Hälfte der Tour geschafft. Nach wenigen Minuten erreichst Du den Oderiner See: Hier gibt es etliche kleine Buchten, die sich hervorragend für ein Picknick oder, für die Mutigen, ein kurzes Bad anbieten. Entlang des Oderiner Sees gibt es auf der linken Seite reichlich Trampelpfade, die in den Wald führen – ebenfalls die besten Voraussetzungen für Maronen und Steinpilze. Parasole gibt es am Ende des Sees auf den Feldern und an den Wegrändern zu entdecken. Diese machen sich besonders gut als köstliche vegetarische Schnitzel. Bei meinen Wanderungen halte ich mich normalerweise an 15–25 Kilometer. Diesmal ist die Tour etwas kürzer – das erlaubt Dir allerdings, Dich im Wald ein bisschen zu verlieren und ausreichend Zeit fürs Sammeln zu haben. Mit dem Herbst werden die Tage wieder deutlich kürzer und ja, Pilzfieber führt zum Verlust von Zeitgefühl – daher lieber eine Begleitung zum Händchenhalten einplanen! Pilzesammeln macht so oder so mehr Spaß mit Begleitung. Das wäre dann auch mein fünfter und damit letzter Tipp.

Text & Fotos: Laura Iriondo

Die gesamte Tour findest Du hier

@fortuna.forest

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SPURENSUCHE MIT KUNSTSINNIGEN: AUF WANDERUNG MIT DEM KW

SPURENSUCHE MIT KUNSTSINNIGEN: AUF WANDERUNG MIT DEM KW

Berlin in den 90ern – das waren nach dem Fall der Mauer (1989), Aufbruchstimmung und Verlustängste, einzigartige kreative Räume, aufblühende Technoszene und der Geruch der heizenden Kohleöfen. Ich erinnere mich ganz genau. Eine Stadt im Transitzustand. Eine Stadt voller Möglichkeiten – jene Möglichkeiten, die Berlins Gesicht bis heute prägen. Diese Potenziale im Stadtraum erkannten Klaus Biesenbach, Alexandra Binswanger, Clemens Homburger, Philipp von Doering und Alfonso Rutigliano und gründeten Anfang der 1990er in einer geschlossenen und baufälligen Margarinefabrik in Berlin-Mitte die KW Institute for Contemporary Art. Mittlerweile ist das KW mit seinem Café Bravo (konzipiert vom amerikanischen Künstler Dan Graham), der Ausstellungshalle von Hans Düttmann und meinem Lieblingsinnenhof (gestaltet von den Berliner Landschaftsarchitekten Le Balto) eine feste Institution für zeitgenössische Kunst in Berlin. Die Geschichte des Hauses ist untrennbar mit der Umgebung verwebt – mit dem Kiez und der Architektur. Und genau um diese historischen Zusammenhänge zu verstehen, begebe ich mich auf eine städtische Wanderung mit Raoul Zöllner (Direktor Boros Collection, Ass. Mediator KW), der selbst im Zentrum von Ost-Berlin aufgewachsen ist. Ein Flaneur, der die Transformation Berlins zur neuen Hauptstadt hautnah miterlebt hat. Unsere Tour durch die Nachbarschaft der KW bringt uns zu vernagelten Gebäuden, unauffälligen Tiefgaragen, fernen Kuppeln über Grabkammern, kommunistischen Klubhäusern und in den Innenhof einer Sammlerin. Der Blick auf ein entferntes Hochhaus, das die Relikte der Sowjet-Ära auf dem Alexanderplatz überschattet, markiert das Ende unserer Tour. Die Erinnerungen bleiben am Leben — ich werde mich dieser Tour noch öfter anschließen und kann hier allen, die in Berlin aufgewachsen sind und immer noch Neues entdecken wollen und über die Berliner Kunst-Welt lernen möchten, die Tour empfehlen.

Text: Milena Kalojanov / Fotos: Frank Sperling, KW 

KW Innenhof, Auguststr.69, Berlin–Mitte; Stadtplan
Nächste Termine findest Du hier.

@kwinstitutefcontemporaryart

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UCKERMARK FÜR EINSTEIGER: EINE KLEINE TOUR VON DER BRANDENBURGER BADESTELLE BIS ZUM DORF-BIERGARTEN

UCKERMARK FÜR EINSTEIGER: EINE KLEINE TOUR VON DER BRANDENBURGER BADESTELLE BIS ZUM DORF-BIERGARTEN

In Brandenburg ist die Welt auch nicht in Ordnung. Aber während die Blaualgen die Berliner Gewässer dominieren, ist die Lage am Lago hier in Brandenburg am Ende des Sommers noch gut. Bereit für ein letztes Sommerbad im Jahr 2024? Klar, die großen Gewässer und Lieblingseen kennst Du, aber falls Du mal woanders eintauchen willst: Mir hat der Kölpinsee gut gefallen. Die Badestelle hinter dem Imbiss namens Grillstulle bietet viele Schattenplätze – aber das beste ist eigentlich der Imbiss an sich. Emily und Moritz betreiben ihn und wie der Name verrät, geht’s hier um Grilled Sandwiches, wie man in Berlin so schön sagt, oder eben Grillstulle in Brandenburg. Gegessen wird auf ausrangierten Traktorreifen und für Kinder gibt’s die obligatorischen Waffeln. Vor oder nach dem See sei Dir überlassen, aber wenn Du den Abend ausklingen lassen willst: Diesen Freitag macht das Mobile Kino hier Stopp und zeigt „Poor Things„. Zurück zum Baden: Ich empfehle die andere Badestelle im Wald, ein bisschen hinter der Ortsgrenze; hier ist der Blick auf den See mit dem langen Holzsteg besonders schön. Und die kleine aufgeschüttete Sandlage macht auch Familien glücklich — einen Hundestrand gibt’s ein bisschen weiter im Wald ebenfalls. Falls Du an einem Freitag unterwegs bist, lohnt ein Abstecher zum Stegelitzer Wochenmarkt, der in dem kleinen Zeitfenster von 16 bis 18 Uhr stattfindet und so cute ist, als wäre er einer Filmkulisse entsprungen.

Direkt bei der Kirche gibt’s Du hier nur gute Sachen: fantastischen Frischkäse von Irmi vom Ma Petite Chevre Ziegenhof, bestes Gemüse u.a. direkt von Umbio. Vielleicht noch einen lokalen Blumenstrauß dazu (oder Samen zum Selbstausäen) von Vern (einem Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen)? In jedem Fall ein Eis am Stiel von Olaf (Macher der Paradieschen Bar); die Sorten Gurke und Joghurt-Quitte sind meine Lieblinge. Danach kannst Du noch in Stegelitz verweilen für ein Feierabend-Bier (falls Du nicht am Steuer sitzt) bei: Die Braut. Die kleine Dorfbrauerei ist in den Händen von Johannes Petraschek und Sarah Raimann. Vor Ort wird natürlich frisch vom Fass gezapft und die Sorten vom „Mandy Ale“ (ein altdeutsches Helles kaltgehopft) bis zum dunklen „Oatmeal Stout“. Oder nimm einfach das „Probierbrettchen“ und finde Deine Lieblingssorte – die kannst Du dann noch als Flasche (jede von Hand abgefüllt und etikettiert) mit nach Berlin nehmen und mit Deinen gesammelten Uckermärker Genussmitteln von Balkonien aus den nächsten Ausflug planen. Oder Du bleibst einfach noch zum Abendessen und genießt ein lokales Menü in der Herbergebei Marie und Bert in Groß-Fredenwalde. Hier stehen saisonal-regional-kreative Gerichte auf der Karte (unbedingt reservieren). So oder so eine kleine Landpartie verlängert Dein Sommergefühl.

Text: Nina Trippel / Fotos: Robyn Steffen

Grillstulle, Götschendorf 35A, 17268 Milmersdorf; Stadtplan

Kölpinsee, Badesteg, 17268 Milmersdorf; Stadtplan

Wochenmarkt Stegelitz, Dorfstraße 39B, 17268 Flieth-Stegelitz; Stadtplan

Dorfbrauerei Die Braut, Dorfstr.12, 17268 Stegelitz; Stadtplan

Herberge, Ort Groß Fredenwalde 13, 17268 Gerswalde; Stadtplan

@bar_paradieschen
@dorfbrauerei_die_braut
@grillstulle

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