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KLINKE: DREI GESCHWISTER UND IHR CASUAL DINING-KONZEPT MIT HEIMATBEZUG AM ORANIENPLATZ

KLINKE: DREI GESCHWISTER UND IHR CASUAL DINING-KONZEPT MIT HEIMATBEZUG AM ORANIENPLATZ

Mehr Kreuzberg geht nicht! Nicht nur liegt das Klinke mittendrin – genauer gesagt an der Ecke Dresdener Straße, Luftlinie zwischen Oranienplatz und Kotti – hier sind auch drei waschechte Kreuzberger:innen am Werk. Die Geschwister Jette, Lilo und Moritz sind am Schlesi aufgewachsen und keine Unbekannten in der Berliner Gastrowelt, bespielen sie doch bereits das Mirika nahe des Moritzplatzes. Über eine Kindheitsbekanntschaft kam das Trio kurz vor dem ersten Lockdown zur zweiten Location Klinke: Ein Kontakt aus ihrer früheren Nachbarschaft empfahl die Drei an den Vorbesitzer. Dieser wollte sein Männercafé aufgeben, um zurück in die Heimat zu gehen. Jetzt erstrahlt der Eckbau in neuem Glanz. Die studierte Modedesignerin Lilo hat den Look kreiert und das Lokal in ein echtes Kleinod verwandelt. Legeres Bistro-von-Welt trifft im Klinke auf bodenständiges Ecklokal. Schicke Sitzecken, Kugelleuchten und der Marmortresen am Eingang strahlen kosmopolitische Eleganz aus, während Stühle und Holzboden ein warmes und einladendes Ambiente schaffen. Und so ähnlich geht’s dann auch auf dem Teller weiter. Serviert werden „Deutsche Tapas“ – also kleine Teller zum Teilen, apart angerichtet. Das haben die Geschwister nämlich schon immer so gemacht: alles zusammen bestellen und teilen.

Ins Klinke kommst Du also am besten gleich mit mehreren guten Freund:innen – gemeinsam könnt ihr euch dann einmal durch die deutschen Landen schlemmen. Praktisch, wenn Du – wie ich – zu Hause eher selten deutsche Leibspeisen zubereitest oder Du mal wieder internationalen Besuch empfängst. Viele Zutaten in Klinke sind übrigens bio, einige von lokalen und regionalen Partnern, wie etwa das Bio-Fleisch (Havelland). Bei unserem Besuch haben uns die knusprigen Fischkroketten glücklich gemacht. Auch das zarte Backhendl war ein Pleaser sowie der Gurkensalat als passende erfrischende Ergänzung. Dazu haben wir – obschon das gut gepasst hätte – kein deutsches Bier getrunken. Stattdessen haben wir uns für zwei sommerlich-leichte Drinks entschieden – perfekt für den Abend draußen vorm Lokal oder um eine Kreuzberger Nacht einzuläuten. Perspektivisch soll das Klinke ab Herbst/Winter auch im Inneren ein Ort werden, an dem dieser Übergang gelingen kann: nicht als Kneipe bis in die Morgenstunden, sondern mehr als gemütliches Lokal zum Dinner und Ort für einen Drink danach. Wir freuen uns darauf! Wenn Dir das alles viel zu spät ist, schau einfach zum Lunch vorbei – dann gibt’s eine kleine und wöchentlich wechselnde Karte. Wir versuchen derweil einen Platz auf der Terrasse unter der Markise zu ergattern, bestellen Bienenstich und stoßen auf Kreuzberg an, das niemals langweilig wird. Und apropos: Der Stadtteil ist hier wirklich in jedem Detail zu finden. Die ungewöhnlich geformten Teller einer Berliner Keramikkünstlerin mit UdK-Background sind an die Form des Viktoriaparks angelehnt. Wie gesagt: mehr Kreuzberg geht nicht. 

Text: Nina Trippel / Fotos: Kateryna Firsova

Klinke, Dresdener Str.119 10999 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Di 12–15h, Mi–Sa 12–0h, So 17–0h

@klinke_berlin

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UNTER DEM BETON LIEGT DER HYPE — DER NEUE HIGHSNOBIETY STORE UNTER DEN LINDEN SETZT SICH SELBST EIN DENKMAL

UNTER DEM BETON LIEGT DER HYPE — DER NEUE HIGHSNOBIETY STORE UNTER DEN LINDEN SETZT SICH SELBST EIN DENKMAL

Stores mit Seele – davon gibt’s gefühlt immer weniger auf der Welt. Die meisten, in denen man Gemütlichkeit und Ruhe verspürt, sind Traditionsgeschäfte. Vielen Eröffnungen gelingt zwar das Spektakel des Neuen, doch nur wenigen das Gefühl des Ankommens. Gekommen, um zu bleiben, ist vor einer Woche der neue Highsnobiety Flagship Store Unter den Linden – und wie. Nach mehr als zehnjährigem Bestehen manifestiert sich hier das weltweit erste physische Geschäft des Unternehmens, welches getrost auch Hypesociety heißen könnte und dessen kollaborative Online-Drops oft schon nach wenigen Stunden ausverkauft sind. Dieses Konzept nun zurück ins Analoge zu übertragen, abseits von Pop-ups und limitierten Events, scheint nicht ganz risikoarm. Doch der Ort schafft den Spagat: von Streetstyle bis Luxus, von Underground zu Classics, von Gründerzeit zu Industrie, von Spektakel zu Tradition. Das Geschäft soll als Filter funktionieren und sich so zu einer Pilgerstätte der Mode- und Trendbewussten dieser Welt entwickeln: Jil Sander, Margiela, Lemaire, Jean-Paul Gaultier. Die Liste der Labels liest sich erwachsen und setzt den Hintergrundton. Für regelmäßige Events, gewagte Kollaborationen und freshe Drops einerseits, für eine subtil interessierte Stammkund:innenschaft andererseits – und hebt sich so ab von konkurrierenden Konzepten.

Dass dies zweifelsfrei gelingen wird, liegt auch am Raum. Entworfen vom Architekturstudio Vaust und Inhouse-Designer:innen ist ein Laden wie ein Denkmal entstanden: Der bestehende Betonboden wurde unter großem Aufwand einer industriellen Wunde gleich durch aufwendigen Schliff und mit Terrazzo-Ergänzungen geheilt. Die Wände teils mit den Original-Kacheln belassen und filigrane Regale in den Klinker geschnitten. Gebogener Stahl mischt sich mit historischem Netzglas, Spiegeln und Porenbeton. In atemberaubender Detailliebe ausgeführt wurde das Ganze von der Berliner Geheimtipp Agentur Hennecke Associates, aus deren Feder auch die Idee des schallhemmenden Papiers in Betonoptik entsprang: Dieses strukturiert sowohl die Decke als auch Wände und absorbiert nebenbei 95 Prozent des Schalls. Die so subtil entstehende Entspannung schluckt sofort den Großstadtstress. Lärmende Touris, piepende Push-Notifications und drängende Deadlines verkriechen sich wie von Zauberhand in den Ritzen der aufgespritzten Deckenoberfläche. So entsteht Muße: zum Düfte riechen und Stoffe fühlen, Kunstbände blättern und Kleinigkeiten entdecken inmitten dieser Architektur-gewordenen Allegorie der Produktion und Industrie, der Vergangenheit und Zukunft einer ganzen Branche. Und sofort ist klar, dass der neue Highsnobiety-Store nirgendwo anders sein könnte, als hier: Auf dem bekanntesten und traditionsreichsten Boulevard des Landes.

Text: Rosa Weiland / Fotos: Highsnobiety

Highsnobiety Flagship Store, Unter den Linden 40, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

@highsnobiety

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BERLINER GALERIEN ZIEHT ES ANS WASSER: WILLKOMMEN AM SEEGARTEN

BERLINER GALERIEN ZIEHT ES ANS WASSER: WILLKOMMEN AM SEEGARTEN

Am Ufer des Plauer Sees in Kirchmöser, knapp eine Stunde westlich von Berlin, findet man nicht nur einige der idyllischsten Badestellen Brandenburgs – das Dorf verwandelt sich in diesem Sommer auch in eine Zweigstelle der Berliner Kunstszene: Gemeinsam mit dem silent green Kulturquartier bespielen neun Galerien, darunter Ebensperger, Esther Schipper und Sprüth Magers eine alte Pulverfabrik und ein ehemaliges Theater. Nach Jahrzehnten des Leerstands werden Künstler:innen wie John Bock, Karin Sander, Lea Draeger und David Horvitz die beeindruckenden Klinkerbauten mit neuem Leben füllen. Filmfans dürfte das Gelände bekannt vorkommen, denn hier drehte Christian Petzold sein Drama „Barbara“. An diesem Wochenende (01. & 02.07.) haben Besucher:innen erstmals die Gelegenheit, sich durch die 60 Räume treiben zu lassen und neben Gemälden und Skulpturen auch neue Videoarbeiten und Installationen zu entdecken. Für Verpflegung ist ebenfalls gesorgt, denn das Mars Restaurant wird Snacks und Getränke anbieten. Also: Schnell ein Ticket für den Regionalexpress kaufen und die Badesachen nicht vergessen!

Text: Laura Storfner / Fotos: Ebensperger / Credit: Alexander Levy, Sinta Werner; Peppi Bottrop, Meyer Riegger, Berlin / Karlsruhe

Am Seegarten 1 + 2, Kirchmöser, 14774 Brandenburg an der Havel; Stadtplan

01.07.–17.09.2023 Sa & So 12–18h. Eröffnungswochenende 01. & 02.07.2023 12–18h

@am.seegarten
@silent.green
@alexanderlevygallery
@galeriebarbaraweiss
@chertluedde
@ebensperger_
@estherschippergallery
@klosterfelde_edition
@meyerriegger
@galeriaplanb
@spruethmagers

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SAUERTEIGBROT & WORKSHOPS BEI KEIT: AUS LIEBE ZUM SCHONENDEN UMGANG MIT NATÜRLICHEN RESSOURCEN

SAUERTEIGBROT & WORKSHOPS BEI KEIT: AUS LIEBE ZUM SCHONENDEN UMGANG MIT NATÜRLICHEN RESSOURCEN

Na, was schätzt Du: Von welcher Entfernung ist die Rede, wenn von „lokalen Produkten“ gesprochen wird? Kolja Orzeszko und Thanos Petalotis hatten 100 Kilometer vor Augen, als sie Keit gründeten. Was mit einem Marktstand und einer kleinen Bäckerei in Schöneberg begann, wird heute im wunderschönen Laden in Friedrichshain fortgeführt. Die Nachbarschaftsbäckerei legt großen Wert auf Nachhaltigkeit: Die Zutaten stammen deshalb aus dem Umkreis von Berlin – den besagten 100 Kilometern. Keit bezieht nicht nur den Weizen von drei Höfen aus dem Umland – wie dem Ökohof Kuhhorst im Havelland – sondern auch das Salz. Ganz bewusst pflegt das Kollektiv Kooperationen mit familiengeführten Betrieben, um Ressourcen zu schonen, das lokale Ökosystem zu unterstützen und so das optimale Saatgut und die besten Zutaten zu erhalten. Das Ergebnis ist ein unverkennbares, pures Geschmackserlebnis.

Es stehen fünf Brote zur Auswahl, darunter Roggen- oder Weizensauerteig, zwei Baguette- und vier Brötchensorten sowie weitere saisonale Produkte. Beim Betreten der Dependance in Friedrichshain fühlst Du Dich wie in einem Weizenfeld – getrocknete Halme dienen als Dekoration für den minimalistischen Laden am Boxhagener Platz. Hier werden übrigens auch Workshops mit einem der Bäcker:innen auf Deutsch und Englisch angeboten. Wir waren kürzlich bei einem der Kurse dabei und von der vertrauten Atmosphäre angetan. Rundum glücklich, pappsatt, mit einem aufgehenden Teig, einem Starter Kit und dem nötigen Wissen im Gepäck machten wir uns auf den Heimweg. Ganz klar: Unsere Leidenschaft fürs Brotbacken wurde entfacht. Probier’s doch einfach mal selbst aus oder schau bei Oh, PanamaKlinkeoder Kioski vorbei. Auch diese tollen Orte beliefert Keit mit seinen Köstlichkeiten…

Text: Savannah van der Niet / Fotos: Savannah van der Niet für Silo Coffee und Cee Cee Creative

Keit, Grünbergerstr.75, 10245, Berlin–Friedrichshain; Stadtplan
Keit, Goltzstr.18, 10781, Berlin-Schöneberg; Stadtplan
Di–Fr 10-19h, Sa 9–17h & So 9–13h

Die nächsten Sauerteig-Workshops bei Keit finden am 14.01. und 24.03 statt. Hier kannst Du Deinen Platz buchen.

@keit.berlin

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REINHÖREN UND GENIESSEN: BEST-OF TELLER STORIES MIT ZWEI PODCAST-FOLGEN ZWISCHEN DEN JAHREN MIT HIGHLIGHTS AUS 2021

REINHÖREN UND GENIESSEN: BEST-OF TELLER STORIES MIT ZWEI PODCAST-FOLGEN ZWISCHEN DEN JAHREN MIT HIGHLIGHTS AUS 2021

Das Jahr neigt sich seinem Ende – der perfekte Zeitpunkt, um die vergangenen zwei Monate Revue passieren zu lassen und unserer Kooperation mit dem Food-Podcast „Teller Stories“ einen letzten Besuch für 2021 abzustatten. Gastro-Kritikerin Tina Hüttl und Radio-Journalist Johannes Paetzold besprechen in ihrem Format innovative Ideen, Zutaten, Aromen, Küchenstile und Köch:innen. In jeder Folge kommen Akteur:innen der Berliner Gastroszene, Foodies und Produzent:innen zusammen. Kleine Geschmacksprobe gefällig? Via Podigee und Spotify kannst Du jetzt direkt loshören und Dir gleich unsere Empfehlungen aus der Cee Cee Wundertüte abholen: Von handgezogenen Nudeln bei Wen Cheng, Mochi-Donuts von Mochew, bis hin zu deutschen Tapas in coolem Ambiente bei Klinke – Berlin hat kulinarisch einiges zu bieten. Wenn Du also zwischen den Feiertagen schon Lust hast, eine kleine Foodie-Bucket-List fürs neue Jahr zu erstellen, hör’ auf jeden Fall rein!

Text: Sophie Doering / Fotos: Cottonbro & Kateryna Firsova

Teller Stories gibt’s auf Podigee und Spotify. Die neuen Folgen der aktuellen Staffel kommen immer donnerstags.

@tellerstories

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