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FEUCHTE FÜSSE UND JUICY GOSSIP — DAMP FOOTNOTES PERFORMANCE KUNST IN DER KUNSTBRÜCKE AM WILDENBRUCH

FEUCHTE FÜSSE UND JUICY GOSSIP — DAMP FOOTNOTES PERFORMANCE KUNST IN DER KUNSTBRÜCKE AM WILDENBRUCH

Es gibt Gossip! Jetzt wo die großen Kunstevents des Sommers vorbei sind und das Wetter die Ausflüge nach Brandenburg vermiest, kommt die Veranstaltung in der Kunstbrücke am Wildenbruch gerade recht. Es wird hyper Berlin: Performancekunst mit limitierter Kapazität und queerfeministischer Verortung in einer ehemaligen Toilette am Neuköllner Ufer des Landwehrkanals. Künstlerin Dafna Maimon hat sich die Kolleginnen Victoria Camblin, Jessica Gadani, Leah Katz und Rosalind Masson eingeladen, „Damp Footnotes“ heißt die Veranstaltung. Der Titel wird inhaltlich recht wörtlich genommen. Es geht um den Körper, genauer: Die Zehen. Diese lustigen, kleinen knubbeligen Enden, die uns mit der Erde verbinden, Blasen kriegen und schmutzige Nägel, an denen unsere Lebens- und Leidensgeschichten erkennbar sind. Sie sind begehrenswert, albern, intim, selbstverständlich und sie geben uns physische Balance. Psychisch hingegen helfen uns oft Freund:innen nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Um die geht es auch, mit denen tauscht man ja auch gerne Gossip aus. Zu Deutsch Tratsch bezeichnet dieser laut Duden eine „Plauderei, ein Gespräch, über [weniger wichtige] private Dinge“. Und genau diese negative Konnotation von Wort und Praxis zu hinterfragen und zu verschieben, hat sich seit 2021 die von Anja Lückenkemper und Sandra Teitge konzipierte und kuratierte Plattform Gossip Gossip Gossip auf die Fahne geschrieben. Und so ist auch dieses Wochenende ein nur allzu gut passendes Programm, eine performative Meditation über Zehen und Freund:innen und Wissen.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Nihad Nino Pušija & Ethan Hayes-Chute

Kunstbrücke am Wildenbruch, Wildenbruchbrücke Ecke, Weigandufer, 12045 Berlin–Neukölln; Stadtplan

Gossip Gossip Gossip: Damp Footnotes 26. & 27.11.2022, Performances nach Anmeldung. Die Veranstaltung ist kostenlos, Plätze jedoch begrenzt. Um Voranmeldung via E-Mail wird gebeten. 

@kunstbruecke_am_wildenbruch
@_gossip_gossip_gossip

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PUR, REDUZIERT & AUF DEN PUNKT — DAS NEUE RESTAURANT PARS BEGEISTERT KULINARISCH NUN AUCH MIT FINE DINING AM SAVIGNYPLATZ

PUR, REDUZIERT & AUF DEN PUNKT — DAS NEUE RESTAURANT PARS BEGEISTERT KULINARISCH NUN AUCH MIT FINE DINING AM SAVIGNYPLATZ

Als die Konditormeisterin Kristiane Kegelmann 2016 nach Berlin kam, um die Hauptstadt kulinarisch zu erobern, betörte sie in erster Linie mit ihren handgefertigten Pralinen unsere süßen Geschmacksknospen. Kristiane ist diesbezüglich eine wahre Perfektionistin – Qualität und Handwerk liegen ihr im Blut. Daher ist es wohl schon fast verwerflich, ihre kleinen handgeschöpften Unikate einfach nur Pralinen zu nennen. Jede einzelne Zutat wurde mit Liebe und Präzision zusammengestellt. Die Kombinationen sind elegant und erinnern optisch an Edelsteine mit geraden Linien, einem Hauch von Rosa und Gold auf feiner Schokolade. Kristiane beschreibt ihre Arbeit mit den Worten „pur, reduziert und auf den Punkt“ – dem können wir uns nur anschließen. Anhand dieser Stilrichtung haben die Architekt:innen DMtk und Some Place Studio in Zusammenarbeit mit Kristiane, dem allseits bekannten Café Savigny in West Berlin einen neuen Charme verpasst, der mutig, geradlinig und puristisch ist und es dennoch schafft, eine gemütliche Atmosphäre zu verbreiten. Das Restaurant Pars wird aber nicht nur ein Ort für feine Pralinen sein, vielmehr ein neuer gastronomischer Anlaufpunkt in Berlin Charlottenburg.

Mit Alina Jakobsmeier, Kristianes Chef-Pâtissière und Küchenchefin, wurde uns beim Pre-Opening ein erster und vielversprechender Eindruck in das genussvolle Fine Dining Konzept von Pars geboten. Uns erwartete ein köstliches Dinner mit einem Sieben-Gänge-Menü inklusive hervorragend ausgewählter Weinbegleitung vom Sommelier Christoph Geyler. Unser geschmackliches Highlight waren die hausgemachten Ravioli, gefüllt mit Kräuterseitlingen in einer vollmundigen Schalottenreduktion und Dillblüten sowie der darauf folgende Gang aus Amaranth, eingelegtem Rosenkohl und Speck. Alinas kulinarische Richtung ist klar und direkt. Der Fokus liegt auf hochwertigen und regionalen Zutaten, die Gerichte sind leicht, ehrlich und dennoch elegant. Ein Highlight des puristischen Gastraumes ist der große asymmetrische „chefs table“, welcher Gastronom:innen von professionellen Schneidebrettern bekannt ist. Die offene Küche, in der Alina und ihrem Team über die Schulter geschaut werden darf, strahlt Ruhe und Professionalität aus. Es war uns eine Freude, Kristiane und ihr Team als Gastgeberinnen zu erleben und wir können ihr nur zu diesem Projekt gratulieren. Mit dem Restaurant Pars steuert der Savigny Platz und West-Berlin in eine neue geschmackliche Richtung und wir sind gespannt, wie sich das in naher Zukunft entwickeln wird.

Text: Laura Iriondo / Fotos: Pujan Shakupa

Pars Berlin, Grolmanstr.53, Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
Di–Sa 10–16h & 18–23h. Eröffnung am 19.11.2022. Reservieren kannst Du hier.

@pars.berlin

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VON DÜFTEN UND FREUND:INNEN: DAS ATELIER OBLIQUE LÄDT INS SCENT STUDIO

VON DÜFTEN UND FREUND:INNEN: DAS ATELIER OBLIQUE LÄDT INS SCENT STUDIO

Mit ihrem Atelier Oblique haben sich Mario Lombardo und Vanessa Obrecht in den vergangenen Jahren einen Namen in der Duftwelt gemacht: Inspirieren lassen sie sich für ihre Kreationen von der Vergangenheit und der Stadt, in der sie beide seit vielen Jahren leben. Bei Atelier Oblique kauft man nicht nur Parfums, sondern Flakons voller Erinnerungen – entwickelt zwischen Grasse und Paris, von Hand gefertigt in Deutschland. Wir sind Fans von ihrer eleganten Boutique in Mitte und ihren Düften: von den handgefertigten Kerzen, die bis ins letzte Detail Lombardos zeitlose Formsprache sprechen, und den Parfums, die mal nach Berliner Clubnächten, mal nach Frühlingstagen im April riechen. Mit der Zeit ist nicht nur das Atelier Oblique gewachsen, auch das Netzwerk dahinter ist größer geworden. So wundert es nicht, dass sich Lombardo und Obrecht für die Vorweihnachtszeit etwas Besonderes überlegt haben. Bis 23.12.2022 bringen sie die interessantesten Nischenlabels und Duftkreateur:innen aus ganz Europa in ihrem „Scent Studio“ zusammen.

Dufthäuser aus Amsterdam, Bologna, Wien und Barcelona sind dabei, wenn der Pop-up-Store heute in Anwesenheit einiger Parfümeur:innen eröffnet. Der Norweger Dag Laska, der mit seiner Marke Son Venïn die Geruchslandschaften Skandinaviens mit klarem nordischen Design verbindet, wird persönlich seine neuesten Kreationen vorstellen, genau wie Nico Mannino vom Schweizer Label Pernoire. Und wer schon immer einmal hören wollte, wie Mario Lombardos Kindheit in Argentinien seine Parfumkunst beeinflusst, sollte heute Abend auf ein Glas Wein vorbeischauen!

Text: Laura Storfner / Fotos: Atelier Oblique, Scent Studio

Atelier Oblique, Almstadtstr.5, 10119 Berlin–Mitte; Stadtplan
Opening Weekend 17.11.–19.11.2022 Do & Fr 12–20h, Sa 13–18h
Scent Studio: Niche Perfume Pop-up Store, bis 23.12.2022, Mo–Fr 10–18h & Sa 13–18h

@atelier_oblique
@sonvenin
@pernoire.official

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KIMCHI-BOWLS, BBQ BURGER, NYC COOKIES & BIODYNAMISCHE WEINE BEI DEN FEMALE FOOD DAYS AM POTSDAMER PLATZ

KIMCHI-BOWLS, BBQ BURGER, NYC COOKIES & BIODYNAMISCHE WEINE BEI DEN FEMALE FOOD DAYS AM POTSDAMER PLATZ

Heute starten die Female Food Days in Berlin und dafür brauchst Du erst mal nur eins: Appetit! An drei Tagen (17.–19.11.2022) wird The Playce am Potsdamer Platz zum Anlaufpunkt für Street-Food aus aller Welt. Mit dabei sind Newbies der hiesigen Szene und schon bekannte Größen der lokalen Gastroplayer:innen – und es sind allesamt von Frauen geführte Unternehmen. Bei Afropot kannst Du westafrikanisch inspirierte Küche mit ghanaischer Hausmannskost probieren und danach einen Half-Baked Cookie in NYC-style, die gibt’s bei Love Bites. Unbedingt probieren solltest Du die koreanische Bibimbap Bowl von Fräulein Kimchi. Smoked Pulled Pork BBQ Burger erwarten Dich bei dem Duo Anna und Tom von Big Stuff Smoked BBQ, die Du vielleicht schon aus der Markthalle Neun kennst und italienisches Comfort Food kommt von der Gnoccheria Berlin. An den Holzständen mit bunten Stoffen, Laternen und Hängepflanzen kannst Du außerdem zwischen lokal gebrauten Bieren von Berliner Berg, Limonaden und biodynamischen Wein vom Specialty Wine Store Treat Berlin (plus exklusivem Wein-Tasting) wählen. Dazu wird ein spannender Workshop mit Piaplants geboten und für eine kurze Verdauungspause ist die gemütliche Hang-out-Area mit Livemusik und DJs wie dem Duo Lockereasy, ideal gemacht. Und natürlich für die süße Pause: Die handgemachten Mochi von Daifuku Mochi Berlin oder elegante (und vegane) Kuchen von Mansfield Park sind der perfekte Abschluss zum Lunch oder After-Work-Drink.

Text: Alison Musch / Fotos: Sophie Doering, Klaudia B. Lewandowski, Mélanie Wehrlie & Daifuku Mochi

The Playce, Alte Potsdamer Str.7, 10785 Berlin–Mitte; Stadtplan
17.–19.11.2022 12–21h

@potsdamer_platz

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TRANSLUZENTE TRAUMSEQUENZEN: KETUTA ALEXI-MESKHISHVILI IN DER GALERIE MOLITOR

TRANSLUZENTE TRAUMSEQUENZEN: KETUTA ALEXI-MESKHISHVILI IN DER GALERIE MOLITOR

Die Ausstellung von Ketuta Alexi-Meskhishvili beginnt eigentlich schon auf der Straße: Ihre bedruckten, transparenten Vorhänge verdecken die breite Fensterfront der neu eröffneten Galerie Molitor wie ein bläulicher Schleier. Der Himmel und die tief stehenden Wolken verbinden sich mit Alexi-Meskhishvilis luftiger Bildkomposition zu einer Collage aus Innen und Außen, Realität und Abbild. Das Zusammenspiel lockt einen in den Raum, hinein in das gläserne Neubauensemble der Architekt:innen Johanna Meyer-Grohbrügge und Sam Chermayeff. 1979 in Tbilisi geboren und in den USA aufgewachsen, verbrachte Alexi-Meskhishvili ihre Kindheit in Theatern, wo ihr Vater als Bühnenbildner und Kostümdesigner arbeitete. Das Spiel mit doppelten Böden und gestaffelten Kulissen interessiert sie bis heute. Ihre filigranen Fotografien greifen die Idee der Durchlässigkeit sowohl im Bild als auch im Medium auf: Mal erkennen wir einen Strauß Blumen oder die Silhouette einer Frau, mal bewegen sich ihre Motive an der Grenze zur Abstraktion. Kratzer und Überbelichtung erzeugt Alexi-Meskhishvili bewusst, wenn sie ihre Kompositionen digital scannt oder direkt auf der Oberfläche eines Negativfilms experimentiert. Diese Imperfektionen verleihen den Werken eine pulsierende Schönheit, der man sich nur schwer entziehen kann.

Neben Fotografien ist auch Alexi-Meskhishvili erster Film „Flush“, der der Ausstellung den Titel leiht, zu sehen: Sie mischt darin iPhone-Aufnahmen mit 16-mm, zeigt die Hände einer befreundeten Bildhauerin neben einer schwangeren Frau und dem von Vitiligo gebleichten Haar eines Mädchens. Das Finden von Bildern für die Stille im Dazwischen beherrscht Alexi-Meskhishvili wie keine andere. Einen stärkeren Auftakt hätte sich Marie-Christine Molitor für die Eröffnung ihrer Galerie kaum wünschen können. Denn Ketuta Alexi-Meskhishvili setzt als Künstlerin den Ton für das, was kommt – und Molitor hat viel vor. Nach fast zehn Jahren in der Galerie Neu wagte sie vor ein paar Wochen den Schritt hin zur eigenen Galerie. „Das Programm hat einen starken Fokus auf Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Diversität, Nachhaltigkeit, Offenheit und ethisches und digitales Arbeiten“, sagt Molitor. Wie ernst es ihr mit diesen Versprechen ist, manifestiert sich nicht nur in Talenten wie Dora Budor, mit denen sie zusammenarbeitet. In ihrer nächsten Gruppenausstellung, die am 9. Dezember eröffnet, wird sie gemäß der Idee einer Mitarbeiterbeteiligung alle beteiligten Künstler:innen an den Profiten der Schau beteiligen. Es ist ein wichtiger Schritt hin zu besseren Arbeitsbedingungen in einer Branche, die Millionen umgesetzt, in der faire Bezahlung jedoch nicht immer gegeben ist. 

Text: Laura Storfner / Credit: Ketuta Alexi-Meskhishvili & Galerie Molitor, Berlin; Installationsansichten: Stefan Korte

Galerie Molitor, Kurfürstenstr.143, 10785 Berlin–Schöneberg; Stadtplan
Ketuta Alexi-Meskhishvili, Flush, bis 26.11.2022 Mi–Sa 11–18h

@galeriemolitor

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