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VON PUB ROAST ZU DAYDANCING — DER MÄRZ LEGT AUF

VON PUB ROAST ZU DAYDANCING — DER MÄRZ LEGT AUF

Wer wie ich vor kurzem umgezogen ist, wird vielleicht noch das eine oder andere Stück für seine Wohnung suchen. Designklassiker sind kein Muss, aber immer eine gute Wahl, deswegen lohnt es sich, bei Smow in der Kurfürstenstraße vorbeizuschauen. Dort gibt es bis zum 15.03.2025 einen Design Sale: Thonet, Vitra, Muuto, Kartell und USM Haller – um nur einige Namen zu nennen. Tanzend geht’s weiter ins Kink: Inspiriert von David Mancusos legendären „Loft“-Partys in New York, verwandelt sich die Bar für einen Tag (16.03.) in eine Tanzfläche – für das Line-up sorgt Island Universe. Und wer viel tanzt, braucht eine Stärkung: Bei Gather in der Ringbar wird zu einem „Women’s Only Pub Roast“ (16.03.) eingeladen – praktisch eine Erweiterung des feministischen Kampftages. Alle, die sich als weiblich gelesene Person, non-binär und / oder queer identifizieren, sind herzlich eingeladen. Aufgetischt wird von Ruhi Amin und zu essen gibt’s, um nur einen kleinen Einblick zu geben, Chaat Masala Speckgrieben, Tandoori Blumenkohl, Punjabi Pickles und vieles mehr. Jedes Gericht auf der Karte ist von einer wichtigen Frau in Roos Leben inspiriert. Vom gemeinsamen Essen zum Malen in gemütlicher Runde: Am 20.03. findet die nächste „Still Life Drawing“ Session im The Boys Club Berlin statt. Lots of Broth und Zhodi Tesfa leiten durch den Abend und alle sind willkommen – Vorkenntnisse sind keine nötig. Wenn der Stool 60 von Alvar Aalto erst mal geschultert und der Bauch mit indischen Leckereien gefüllt ist, dann bleibt nur zu sagen: Schön war das Wochenende!

Text: Sophie Doering / Fotos: Gather, Natascha Hamel, Smow

Smow, Kurfürstendamm 100, 10709 Berlin–Halensee; Stadtplan
Design Sale bis zum 15.03.2025

Kink, Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Daydancing 16.03.2025

Ringbar, Schwarzastr.1, 12055 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Gather x Ruhi Amin 16.03.2025

The Boys Club Berlin, Weisestr.27, 12049 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Still Life Drawing 20.03.2025

@smow.berlin
@kink.bar.restaurant
@island.universe.sounds
@gather.berlin
@badboi_roux

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WENN DIE GRENZEN ZWISCHEN KUNST UND ALGORITHMUS VERSCHWIMMEN — HUMANLAB IN DER QUANTUM GALERIE

WENN DIE GRENZEN ZWISCHEN KUNST UND ALGORITHMUS VERSCHWIMMEN — HUMANLAB IN DER QUANTUM GALERIE

Während Du Dich auf der kühlen, gepolsterten Oberfläche zurück lehnst und die Augen schließt, beginnen die Lichter zu pulsieren – wie das Sonnenlicht, das durch die Äste der Bäume flackert. Und dann ist da noch der Ton: tiefe Frequenzen und Drohnen, die sich zu einer fließenden und weitläufigen Klanglandschaft verbinden. Das ist die Lichtskulptur „The Oracle“: Eine von vier interaktiven Arbeiten im HumanLab, einer Ausstellung, die noch bis Ende März 2025 in der Quantum Galerie am Ku’damm zu sehen ist. Die Schöpfer:innen des in Paris ansässigen Kollektivs „Alpha Wave Experience“ wollen damit „Deinen Sehnerv stimulieren“. Deshalb vergleichen die Kurator:innen der Ausstellung „The Oracle“ auch mit einer Ayahuasca-Zeremonie. Es steht auf jeden Fall außer Zweifel, dass die Installation zutiefst meditativ und, ja, auch halluzinatorisch wirkt – wie ein luzider Traum, bei dem das Gehirn voll eingeschaltet ist. Insgesamt nehmen zwanzig Künstler:innen an der Ausstellung teil, deren digitale Kunstwerke die Verbindung zwischen Mensch und Technologie untersuchen.

Der japanische Medienkünstler Ryoichi Kurokawa, der auch Teil der Ausstellung ist, hat sich mit dem Internationalen Iberischen Nanotechnologie-Labor (INL) zusammengetan, um wissenschaftliche Daten auf Nanoebene in immersive Kunst zu verwandeln, die auf Multichannel-Displays mit 4-Kanal-Sound gezeigt wird. Kurokawas visuelle Darstellungen werden von den Daten gespeist, die das INL aus der Elektronenmikroskopie, der Computermodellierung und der Quantenmechanik extrahiert – Bereiche, die weit über die menschliche Wahrnehmung hinausgehen. Das Kunstwerk erhält eine neue Bedeutung, da Experten heute vorhersagen, dass künstliche Intelligenz den Menschen bis 2026 in allen kognitiven Aufgaben übertreffen wird. Angesichts dieser Zukunft stellt die Ausstellung die Frage: Was bleibt vom Menschsein übrig? Besucher:innen können neben der Ausstellung noch an einem kuratierten Programm von Performances und Sessions teilnehmen, bei denen Körper und Geist zusammengeführt werden. Da wir uns zunehmend in digitalen und technologischen Räumen bewegen, ist es an der Zeit, uns die Frage zu stellen, wie Technologie zukünftig mehr als nur funktional sein kann.

Text: Benji Haughton / Fotos: HumanLab

Quantum Galerie, Kurfürstendamm 210, 10719 Berlin–Charlottenburg; Stadtplan
HumanLab bis 30.03.2025. Tickets bekommst Du hier.

@humanlab4.0
@quantum.galerie

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VON DEN MACHER:INNEN VON OTTO UND TRIO: PLUTO IN DER KASTANIENALLEE

VON DEN MACHER:INNEN VON OTTO UND TRIO: PLUTO IN DER KASTANIENALLEE

Nur wenige Schritte vom otto entfernt, begegnet Dir nun das neue Projekt von Vadim Otto Ursus und Sören Zuppke. Was erst mal als Weinbar nach innen lockt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als so viel mehr: Pluto ist ein Ort der Begegnung, ein Raum zum Verweilen. Wer hierher kommt, bleibt wahrscheinlich länger als geplant, teilt eine Flasche mit neu gewonnenen Bekanntschaften, begegnet unverhofft seinen Freund:innen, plaudert an der Bar und vergisst dabei die Zeit. Reservierungen gibt es nicht; stattdessen gilt freie Platzwahl in den drei zusammenhängenden Räumen. An einem Abend sitzt Du auf einem der Holzhocker im engen Flur an der Bar, am nächsten trinkst Du Dein Glas Wein angelehnt an der Fensterbank oder auf der gemütlichen Sitzbank. Inspiriert von französischen Caves und spanischen Pintxo-Bars ist Pluto ein Ort ohne Formalitäten: Die Atmosphäre wirkt vertraut, während das Interieur, gestaltet in Zusammenarbeit mit kore projects, auf Perfektion verzichtet und auf Materialien setzt, die mit der Zeit nur noch schöner werden: Kirschholz, Zink, handgeformte Tonfliesen. Die Wände leuchten in warmem Rot, Spiegel werfen neue Perspektiven in den Raum, das Licht stets etwas gedimmt. Die Weinkarte vereint persönliche Favoriten des Teams und ist eine Einladung, gemeinsam zu trinken – kleine Anekdoten und eigene Assoziationen zu den Flaschen warten in der Zwischenzeit bestimmt schon darauf, erzählt zu werden. Die Karte ist eine bunte Mischung aus experimentellen und klassischen Weinen, bei denen biodynamische Produzent:innen aus Europa im Mittelpunkt stehen; zusätzlich gibt es eine Champagnerkarte, Bier vom Fass und klassische Aperitifs. Und dann ist da noch das Essen, natürlich: intuitiv, klar und mit Fokus auf die Produkte.

Mal gibt es Baguette mit Butter, einen ganzen Laib Käse und hausgemachten Mangalitzaschinken, mal rustikale Klassiker wie Schweinskopfterrine, Kalbszungensalat, oder marinierte Miesmuscheln. Dazu gesellen sich je nach Saisonkleinigkeiten wie eine Schale Kirschen, ein Teller aufgeschnittener Tomaten oder etwa ein kühlendes Sorbet. Das Pluto arbeitet eng mit Produzent:innen aus Brandenburg zusammen und verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, wenn es um die Nutzung der Produkte geht: Tiere werden im Ganzen gekauft und gemeinsam mit den Geschwisterrestaurants otto und Trio verarbeitet. „Wir wollten einen Raum schaffen, der sich gewachsen und gelebt anfühlt.“, sagen Vadim und Sören. „Wo keine Berührungsängste existieren. Pluto ist kein Konzept, sondern ein Ort, der immer in Bewegung ist, lebendig bleibt. Ein Raum, in dem man von Herzen essen und trinken kann. Eine Bar, die wir mit Freund:innen gebaut haben und nun mit Freund:innen teilen möchten.“ Darauf stoßen wir an – mit, aber vor allem auf Sören und Vladimir, die aus jedem Ort ein neues Stammlokal zaubern und aus unserem kleinen Berliner Kosmos nicht mehr wegzudenken sind.

Text: Robyn Steffen / Fotos: Robert Rieger

Pluto, Kastanienallee 27, 10435 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan

@plutoberlin

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HEILANDSKIRCHE UND MAUERWEG — HISTORISCHE RUNDTOUR UM DEN SACROWER SEE

HEILANDSKIRCHE UND MAUERWEG — HISTORISCHE RUNDTOUR UM DEN SACROWER SEE

Ostberlin – Westberlin – Du kennst Berlin aller Wahrscheinlichkeit nach vereint. Doch die geschichtlichen Spuren gibt es natürlich weiterhin überall zu entdecken. Ein gutes Beispiel ist der 160 Kilometer lange Mauerweg, der Berlin zur DDR-Zeiten in Ost und West teilte. Während damals die DDR-Grenztruppen diesen ausgebauten Weg für ihre Kontrollfahrten nutzten, ist es nun eine beliebte Fortbewegungsstrecke für Freizeitsportler:innen. Als Sonntagswanderin zähle ich mich natürlich auch zu dieser Personengruppe. Mein Abschnitt des Mauerweges führt mich hinter das letzte Siedlungsgebiet von Kladow zu dem ruhig gelegenen Sacrower See am Königswald. Dieser Wald ist seit 1941 Naturschutzgebiet für alte Kiefern, Mischbäume, kleine Moore und Sumpfanlagen. Der See ist traumhaft, klar und ruhig gelegen. Hundebesitzer:innen und „Stadtflüchtige“ finden hier einen kurzen Moment der Ruhe und Abgeschiedenheit. Ein kleiner verwinkelter Pfad führt an noch kleineren und idyllischen Buchten vorbei Richtung Sacrow, bekannt vor allem für sein Schloss und dessen großzügige Parkanlage. Das Highlight dieser Sonntagswanderung wartete jedoch hinter dem Schloss südwestlich des großflächigen Schlossparks auf uns: Die berühmte Heilandskirche.

Gebaut wurde sie um 1842 im Auftrag des Königs Friedrich Wilhelm IV. Ungewöhnlich dabei ist der italienische Baustil. Wie ein stolzes Schiff ragt die Kirche über das Ufer hinweg in die Havel. Unter den Rundbögen der Loggia sonnten sich an diesem Tag einige Besucher:innen. Wie gut es tut, einen Moment innezuhalten, vor allem im Anbetracht dieser geschichtsträchtigen Gegend, die schon so viel erlebt hat und mit ihrer kleinen Kirche am Havelufer jeden Tag aufs neue Besucher:innen auf eine kurze Pause unter deren sonnigen Rundbögen einlädt. Noch kurz zum Schluss; die Tour ist fast elf Kilometer lang und in drei bis vier Stunden locker zu schaffen. Natürlich gibt es auch hier wieder einen sehr, sehr alten Baum zu entdecken: dieses Mal die 1000-jährige „Thusnelda“, eine alte deutsche Eiche.

Text & Fotos: Laura Iriondo

Komot Tour

@fortuna.forest

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SÙSÙ 素素: SZECHUAN-KÜCHE IN VEGAN — EMPFOHLEN VON FREDERIK WEGNER

SÙSÙ 素素: SZECHUAN-KÜCHE IN VEGAN — EMPFOHLEN VON FREDERIK WEGNER

Beim ersten Vorbeigehen hätte ich den kleinen Laden fast übersehen. Das wäre aber ein großer Fehler gewesen: Wenn Du es – genau wie ich – liebst, neue Aromen der asiatischen Küchen zu entdecken, dann darfst Du SùSù nicht verpassen. Seit Dezember 2024 bietet das kleine unprätentiöse Restaurant mit Imbiss-Charakter in der Eberswalder Straße vegane Szechuan-Küche. Sù (素) bedeutet „einfach“ und „schlicht“ und die Speisekarte ist passenderweise überschaubar mit vier Vorspeisen und sechs Hauptgerichten. Beim ersten Betreten weiß man direkt: Hier geht es um den Geschmack – „Vegan Szechuan“ ist in Berlin natürlich keine Neuheit, aber bei SùSù gibt es einiges auf dem Menü, das ich schon länger nicht mehr essen konnte, weil die Gerichte oft nicht als vegane Optionen auf der Karte stehen. Meine Highlights sind die Mapo Tofu Rice Bowl und die kalten Nudeln mit Gurke, Zucchini und scharfer Erdnusssoße (bei der Soße gilt Vorsicht: Die fünf Chilis als Warnung auf der Speisekarte sind ernst gemeint.) Hinter SùSù steckt übrigens das Cài-Kitchen am Senefelder Platz. Es freut mich zu sehen, wie sie mit SùSù eine etwas andere Route mit neuen Gerichten einschlagen. Für mich ist klar, dass ich hier nie mehr vorbeilaufen werde: immer wenn ich in Prenzlberg verabredet bin, baue ich einen Szechuan-Stopover ein.

Text: Frederik Wegner / Fotos: Robyn Steffen

Frederik Wegner ist Gründer von cerepal.ai, einem Robotik-Startup mit dem Schwerpunkt auf End-to-End Reinforcement Learning. Wenn er nicht an innovativen Technologien arbeitet, findet man ihn in der Boulderhalle – oder noch lieber am echten Fels im Wald.

Sùsù素素 Vegan Food, Eberswalder Str.29, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan

@susuveganfood

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