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WO KUNST UND LITERATUR SICH KÜSSEN — CCCCCOMA COLLAB X SHE SAID BOOKS

WO KUNST UND LITERATUR SICH KÜSSEN — CCCCCOMA COLLAB X SHE SAID BOOKS

Kunst, Literatur, Schrift, Text, Sprache, Kunst: Das neue Jahr ist da und das umtriebige Kurator:innen Kollektiv Cccccoma („curational collective connecting concepts of communication and art“) ist zurück mit seiner zweiten Edition der Ausstellungsreihe Cccccoma Collabs, welche es sich als Ziel gesetzt hat, einen Dialog zwischen verschiedenen Kultursektoren zu eröffnen und dabei die elitären Zugangsschwellen der Kunstszene zu senken. Heute Abend (19.01.2023) eröffnet die neue Gruppenausstellung in der queer-feministischen Buchhandlung She Said am Kottbusser Damm. Alle neun gezeigten Positionen — Samantha Bohatsch, Sophie Calle, Lea Draeger, Harry Hachmeister, Šejla Kamerić, Julia Lübbecke, Markues, Rima Radhakrishnan und Anys Reimann setzten die Praxen des Lesens und Schreibens, der Sprache und Literatur in den Fokus ihres künstlerischen Schaffens. Um 20 Uhr beginnt die Performance von Samantha Bohatsch: Eine Auseinandersetzung mit der Nonne und Mystikerin Hildegard von Bingen. Der Titel der Arbeit: She Said – wie könnte es passender sein.

Text: Hilka Dirks / Credit: Anys Reimann; Julia Lübbecke; Markues & PSM, Berlin

Cccccoma Collabs x She Said, Kottbusser Damm 79, 10967 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
19.01.–18.02.2023, Mo–Fr 10–19h & Sa 10–18h. Eröffnung am 19.01.2023 ab 19h30. Die Performance beginnt um 20h.

@cccccoma_berlin
@shesaidbooks

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DAS ENDE DER UNENDLICHKEIT — JANÁČEKS „DIE SACHE MAKROPULOS“ IN DER STAATSOPER

DAS ENDE DER UNENDLICHKEIT — JANÁČEKS „DIE SACHE MAKROPULOS“ IN DER STAATSOPER

Ein Prototyp der Femme fatale, die emotional verarmte, zwischen Rastlosigkeit und ihren Sehnsüchten zerrissene Operndiva Emilia Marty ist auf der Suche nach einem merkwürdigen Trank, der ihr ewiges Leben verspricht und dessen Rezept sich irgendwo zwischen den Dokumenten eines absurd komplexen, seit hundert Jahren andauernden Erbschaftsstreits befindet. Die inhaltliche Zusammenfassung Leoš Janáčeks Oper „Die Sache Makropulos“ liest sich so wild und emphatisch wie die für ihn charakteristischen Klänge seiner Musik. Inszeniert von Claus Guth und unter der musikalischen Leitung von Finnegan Downie Dear werden die Zuschauenden in der Staatsoper Unter den Linden förmlich eingesogen, so dicht sind die Melodien, Handlungsstränge und tiefgreifenden Fragen der Metaoper über Sinn und Unsinn von ewigem Leben.

Unterstützt wird die suggestive Kraft und der phantastisch-leichtfüßige Eindruck durch Etienne Pluss’ Bühnenbild und die Choreographien der Tänzer:innen: Der Querschnitt eines Wes-Anderson-Assoziationen erweckenden Ameisenhaufens, in welchem die Protagonist:innen durch Hotelflure, Theatergänge oder zwischen den Regalen einer Kanzlei herumirren, geplagt von den großen Fragen des Lebens: nach Sinn, Tod und Endlichkeit, Liebe, ihre Abwesenheit und den vielen sich bedingenden Verknüpfungen dazwischen. Der Dvořák Freund Janáček, der lange in Österreich und Deutschland arbeitete und die Sprache fließend beherrschte, bevorzugte in panslawistischer Tradition zeitlebens stets das Tschechische. Und so ist auch seine vorletzte Oper auf Tschechisch (mit englischen und deutschen Übertiteln): komponiert im Einklang mit der einzigartigen Harmonie der Sprache.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Monika Rittershaus & Marcus Ebener

Staatsoper Unter den Linden, Unter den Linden 7, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

Die Sache Makropulos 21.01.–02.02.2023. Tickets kannst Du hier buchen. Mit dem Code „Hallo2023“ sparst Du 20 Prozent beim Ticketkauf (maximal vier Karten pro Buchung im Rahmen eines begrenzten Kontingents. Einfach am Ende des Buchungsvorgangs im Webshop eingeben.)

@staatsoperberlin

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DER KLANG DER FREIHEIT — RADIOLAND IN DER NEUKÖLLNER OPER

DER KLANG DER FREIHEIT — RADIOLAND IN DER NEUKÖLLNER OPER

Es war einmal eine Zeit, in der das Private politisch wurde und die Jugend sich gegen die Elterngeneration auflehnte. Eine Zeit, in der Rockmusik so revolutionär war, dass man ihretwegen eigene Staaten gründete: Wir befinden uns in Großbritannien Ende der 1960er-Jahre. Die BBC verweigert sich dem Pop. Doch die Jugend will sich ihren wilden musikalischen Aufbruch nicht nehmen lassen. Die Lösung? Unabhängige Piratensender auf hoher See. Und so errichtet auch Familie Bates auf einer verlassenen Flakplattform im internationalen Gewässer ihre eigene Radiostation. Als die etablierten Radiosender endlich auf den Zug aufspringen und die neue Musik spielen, kommt Vater Roy Bates auf eine Idee: Was ist schon die Freiheit der Musik gegen die Freiheit eines eigenen Staates? Und so gründet er kurzerhand Sealand. Eine Utopie, ein Ideal, eine Idee der Freiheit, deren Staatsbürger:innenschaft bis heute im Internet für jede und jeden gegen wenig Geld erwerbbar ist. Mit ihrer neuen Inszenierung „Radioland — Die meist wahre, aber immer unglaubliche Geschichte vom Fürstentum Sealand“ gelingt der Neuköllner Oper erneut ein einprägsames, unterhaltsames und tiefgründiges Stück über jüngere (Pop)Musikgeschichte. Voll Tragik und Komik erzählt es von Radiopiraterie und Freiheit und davon, wie Visionen Realität werden. Und so verlässt man den Abend nicht nur mit der einmaligen Erfahrung Zeug:in einer Staatsgründung gewesen zu sein, sondern auch mit dem köstlichen Klang in den Ohren, der entsteht, wenn Utopien Realität werden.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Thomas Koy für Neuköllner Oper

Neuköllner Oper, Karl-Marx-Str.131–133, 12043 Berlin–Neukölln; Stadtplan

Radioland Premiere 26.01.2023, reguläre Spielzeiten 27.01.–26.02.2023.

@neukoellneroper

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WO DIE FÄDEN ZUSAMMENLAUFEN: NÄHSESSIONS MIT STEPHANIE IMBEAU IM BÄRENZWINGER

WO DIE FÄDEN ZUSAMMENLAUFEN: NÄHSESSIONS MIT STEPHANIE IMBEAU IM BÄRENZWINGER

Die Künstlerin Stephanie Imbeau interessiert sich dafür, wie Menschen Verbindungen aufbauen, Zuflucht finden und Netzwerke bilden. Verknüpfungen im textilen Wortsinn untersucht sie als Artist in Residence bis Ende Februar im Bärenzwinger. Jeden Donnerstagnachmittag lädt sie hier zu offenen Nähsessions: Gemeinsam soll an einem Kunstwerk gearbeitet werden, das den Ausstellungsort wie eine zweite Haut verhüllt. Angebracht wird es auf dem von Imbeau entworfenen Hausgerüst, das sie im Rahmen der parallel laufenden Ausstellung „Roaming Winters“ präsentiert. In der Schau will sie gemeinsam mit dem Künstler und Residence-Kollegen Sujatro Ghosh in performativen Installationen Gemeinschaften und kollektive Ansätze sichtbar machen. Während es in ihrem Nähprojekt momentan noch ums gemeinsame Entwerfen und Experimentieren des Stoffwerks geht, werden in den kommenden Stunden kleinere Handarbeiten entstehen. „Ich hoffe, dass diese Zeiten sowohl produktiv als auch gemütlich sein können“, sagt Stephanie Imbeau. „Zumindest in der Art von Nähkreisen, die eine Zeit bieten, um mit anderen zu arbeiten, während man Geschichten und Ideen und die Zeit miteinander teilt.“ Willkommen ist bei ihren Sessions jeder und jede – wer will, darf seine eigene Nähmaschine mitbringen, für alle anderen hält Imbeau Nadel und Faden bereit.

Text: Laura Storfner / Fotos: Juan Saez

Bärenzwinger, Rungestr.30, 10179 Berlin–Mitte; Stadtplan

Nähsessions mit Stephanie Imbeau, donnerstags im Januar und Februar, 15–18h, keine Voranmeldung nötig. Roaming Winters bis 26.02.2023.

@baerenzwinger.berlin
@stephanieimbeau
@anotherhere.residency

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INSTITUTIONALISIERTE FREMDHEIT — MOSHTARI HILAL & SINTHUJAN VARATHARAJAH IM GESPRÄCH BEI CCA

INSTITUTIONALISIERTE FREMDHEIT — MOSHTARI HILAL & SINTHUJAN VARATHARAJAH IM GESPRÄCH BEI CCA

Die Künstlerin, Kuratorin und Forscherin مشترى هلال (moshtari hilal) und der/die politische Geograf:in und Essayist:in சிந்துஜன் வரதராஜா (sinthujan varatharajah) sind schon lange kein Instagram-Phänomen einer kleinen Kunst- und Kulturblase mehr. Seit sie vor einigen Jahren ihr Instagram-Live-Gesprächsformat etablierten, in dem sie sich über spezifisch deutsche Gesellschaftsthemen und Phänomena austauschen und diese analysieren, haben sie sich zu wichtigen Stimmen im deutschen und Berliner Kunst- und Kulturdiskurs etabliert. Ihre letzte Print-Veröffentlichung „Englisch in Berlin“ setzt sich mit dem hegemonialen Charakter der englischen Sprache in der Hauptstadt auseinander. CCA holt das Gesprächsformat nun vom Social Media Screen in den Ausstellungsraum. Das Thema des Abends: „Wer hat Angst vorm Ausländeramt?“ eröffnet eine kulturhistorische Analyse der Institution, welche in den letzten Monaten durch Memes, Fernsehen und Social Media einen ungewohnten popkulturellen Bekanntheitsgrad erhält. Woher kommt das plötzliche Interesse an einer Behörde, welche für Deutsche bisher eher Teil des Hintergrundrauschens der lokalen Berichterstattung war? Und welche Bedeutung hat ebenjene für alle Menschen ohne deutschen Pass in diesem Land?

Text: Hilka Dirks / Fotos: Zain Ali

مشترى هلال (moshtari hilal) & சிந்துஜன் வரதராஜா (sinthujan varatharajah) „Wer hat Angst vor dem Ausländeramt“ – bei CCA Berlin, Kurfürstenstraße 145, (Eingang via Frobenstraße), 10785 Berlin–Schöneberg; Stadtplan

16.01.2023 19h. Das Gespräch findet in deutscher Sprache statt.

@ccaberlin
@varathas
@mooshtariii

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