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ASTRID BRUCKMANN EMPFIEHLT: CAFÉ 9 IN DER MARKTHALLE NEUN

ASTRID BRUCKMANN EMPFIEHLT: CAFÉ 9 IN DER MARKTHALLE NEUN

Dieses Kaffee-Kleinod hat mir bereits zwei Stiche ins Herz versetzt. Das erste Mal, als ich im August 2013 wahrnahm, dass jemand meine Vision eines Cafés neben der Markthalle Neun tatsächlich wahr gemacht hatte. Das leere Ladenlokal hatte ich bereits früh entdeckt – nur leider ohne Mut, den Traum zu verwirklichen. Ich bin allerdings nachhaltig froh, dass Philipp Reichelt sich dem damals so ungastlich wirkenden Raum mit hoher Glasfront angenommen hat und hier einen der besten Kaffees zaubert, den es im Dunstkreis der Oranienstraße zu erstehen gibt. Keine Coffeebar in bekannter Manier soll es sein, sondern eine Spezialitätenbar, in der ein ganz eigener Blend angeboten wird; die Crema verursachte den zweiten Stich ins Herz. Wer nett fragt oder schon Stammgast ist, kann die wechselnden Mischungen anderer etablierter Baristas testen oder den handgebrühten Filterkaffe probieren. Dazu schmecken die Leckereien der italienischen Bäckerei von Alfredo Sironi, die nebenan in der Markhalle zu finden sind. (Fotos: Aina Estruch Perlas)

Café 9 in der Markthalle Neun, Eisenbahnstraße 42, 10997 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan
Mo-Sa 7–17.30h

Astrid Bruckmann lebt seit sechs Jahren in Berlin und fährt viele Kilometer per Rad quer durch Berlin für guten Kaffee.

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CHRISTIANE KREISEL-BÜSTGENS EMPFIEHLT: DU BONHEUR

CHRISTIANE KREISEL-BÜSTGENS EMPFIEHLT: DU BONHEUR

Am Ende der leichten Steigung liegt auf der rechten Seite der Brunnenstraße das „Du Bonheur“, eine Mischung aus Café und Bistro. Stephan Zuber und Anna Plagens betreiben dieses Kleinod der kulinarischen Handwerkskunst. Er, ehemals Küchenchef im Uma, sie, Konditorin mit Ausbildung bei berühmten französischen Patissiers, beherrschen ihr Handwerk und bringen inzwischen selbst köstliche Kreationen auf den Tisch: Unglaublich leckere Croissants aus selbstgeknetetem und gefaltetem Plunderteig, liebevoll gestapelte Millefeuilles, kleine Küchlein mit leicht salzigem Karamell und vor allem die zart schmelzenden Macarons, in allen möglichen Farben und Geschmacksrichtungen, sind perfekt gestaltet. Dies ist nur eine kleine Auswahl, sie wird ergänzt durch herzhafte Leckereien wie verschiedene Quiches, Tartines und pikante Suppen. Bei schönem Wetter kann man lange im Sonnenschein auf dem Bürgersteig sitzen und sonst in den angenehm unspektakulär eingerichteten hohen Räumen, von wo aus man die Chefin bei der Arbeit beobachten kann. (Fotos: Alexander Brunner)

Du Bonheur, Brunnenstr.39, 10115 Berlin-Mitte; Stadtplan
Mi-Fr 8-19h, Sa&So 9-19h

Christiane Kreisel-Büstgens ist Ärztin, lebt im kleinen Dorf Barenburg im Landkreis Diepholz und freut sich auf ihre Entdeckungstouren in und um Berlin.

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DENIZ JULIA GÜNGÖR EMPFIEHLT: OSMANS TÖCHTER

DENIZ JULIA GÜNGÖR EMPFIEHLT: OSMANS TÖCHTER

Eigentlich gebührt Arzu Bulut und Lale Yanık der Titel Sultansköniginnen, doch der Name ihres Restaurants „Osmans Töchter“ passt: Delikate türkische Hausmannskost mit einem Hauch exquisiter mediterraner Cuisine kommt hier auf den Tisch – bodenständig und zugleich experimentell, gekocht von „türkischen Mamis“ und internationalen Köchen. Auf diese Mischung legen Arzu und Lale großen Wert. Dies spiegelt sich auch im Interieur wieder: Die Einrichtung ist gemütlich-mediterran, aber ohne Orient-Kitsch. Nur poetische, orientalische Elemente weisen dezent auf das kulinarische Angebot hin, denn das Menü ist das reinste Gedicht! Nach dem Genuss der köstlichen Vorspeisen, wie saftiger Zucchini-Creme mit Walnüssen oder den zarten Lammspießen in hauseigener Marinade mit geräuchertem Auberginenpüree kommt man gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Mein Lieblingsgericht sind die Garnelen im Engelshaarmantel (auf türkisch „kadayıf“) gereicht mit Portulaksalat oder Babymangold – je nach Saison. Dazu ein Glas „Terraa Öküzgözü, Kayra“, Jahrgang 2009, mit reichen Brombeeraromen und einer leichten Zimtnote, gefällig? Himmlisch! In diesem Sinne: Afiyet olsun (Guten Appetit)! (Fotos: Luke Abiol / Ugur Orhanoglu)

Osmans Töchter, Pappelallee 15, 10437 Berlin-Prenzlberg; Stadtplan
Mo-So 17.30-0h

Deniz Julia Güngör ist deutsch-türkische Berlinerin und unterrichtet seit Oktober 2012 Türkisch für Feinschmecker.

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KAROLINA ROSINA EMPFIEHLT: VINERIA FRASCHETTA

KAROLINA ROSINA EMPFIEHLT: VINERIA FRASCHETTA

Mitten im touristischen Trubel Friedrichshains habe ich ein verstecktes Juwel italienischer Koch-Kultur entdeckt: die Vineria Fraschetta. In dem auf den ersten Blick unscheinbaren Lokal im Simon-Dach-Kiez werden von Koch Vito feinste neapolitanische Köstlichkeiten liebevoll, und nach alten Familienrezepten, zubereitet. Pasta, Brot und Antipasti werden selbstverständlich eigenhändig hergestellt und ausgewählte Zutaten dafür direkt aus Italien geliefert. Tolle italienische Weine begleiten die Gerichte wie „Polpettone“, Fleischbällchen gefüllt mit Spinat und Schafskäse, oder Fettuccine alla Bolognese. Nach Dolci und Espresso gibt’s von der herzlichen Bedienung Teresa, die die Gäste mit Humor und italienischer Gastfreundlichkeit durch den Abend begleitet, zum Abschied einen Rucola-Likör an der Bar. Hier essen zu gehen, fühlt sich an, wie bei guten Freunden zu Hause zu sein. Das Restaurant ist klein, die Küche einfach und gerade deshalb unglaublich gut. Ich empfehle die Stuzzichini, eine Variation warmer und kalter Häppchen von Fleisch und Fisch mit einem Glas weißem „Grillo“. Allora ragazzi, buon appetito! (Fotos: Karolina Rosina)

Vineria Fraschetta, Gabriel-Max-Str.19, 10245 Berlin-Friedrichshain; Stadtplan
Di-So 17-23h

Karolina Rosina lebt seit 2009 in Berlin und arbeitet als freischaffende Grafikdesignerin.

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EUGENIE SCHMIDT EMPFIEHLT: DIE TADSHIKISCHE TEESTUBE

EUGENIE SCHMIDT EMPFIEHLT: DIE TADSHIKISCHE TEESTUBE

Es stand einmal ein Pavillon auf der Leipziger Messe und repräsentierte die Sowjetunion. Mit Samowar, Tee und atmosphärischer, tadschikischer Einrichtung. In die Hauptstadt Duschanbe sollte der Pavillon nach der Messe nicht zurück, daher wanderte er weiter, an die Gesellschaft der deutsch-sowjetischen Freundschaft (DSF) und so existiert seit er 1976 als „Tadshikische Teestube“ in Berlin-Mitte. Bedauerlicherweise musste diese jüngst aus dem schönen Palais am Kupfergraben in die Touristenmeile Oranienburger Straße umziehen — das Interieur aber blieb zum Glück unverändert erhalten. Geschnitzte Säulen und Decken aus Sandelholz. Smaragdgrüne Wände und traditionelle Gemälde. Teppiche, Kissen und Kurpatschas, das sind feine tadschikische Matratzen aus bunten Baumwollstoffen, verleihen der Teestube Flair und Gemütlichkeit. Man kann sich die Schuhe ausziehen und es sich auf dem Boden an kleinen Tischen gemütlich machen. Im Mittelpunkt steht die große Auswahl an feinem Tee – natürlich aus dem Samowar-Kessel. In Ostberlin einst von Russen geführt, bietet die Speisekarte eher russische Küche, mit Piroggi, Pelmeni, Bliny und Wareniki – auch sehr als Nachtisch zu empfehlen; mich hat der usbekische Plov beeindruckt, ein Reisgericht mit Kichererbsen und Lammfleisch, das auch dem Tadschikischen ähnelt.

Tadshikische Teestube im KunstHof, Oranienburger Str.27, 10117 Berlin-Mitte; Stadtplan
Mo-Fr ab 16h, Sa & So ab 12h

Eugenie Schmidt ist in Dushanbe geboren, lebt seit 15 Jahren in Berlin und arbeitet als Modedesignerin (Schmidttakahashi).

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