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HOT, HOTTER, HOU TANG — HOTPOT TEILEN AUF DER WOHL HISTORISCHSTEN FLANIERMEILE DES WESTENS

HOT, HOTTER, HOU TANG — HOTPOT TEILEN AUF DER WOHL HISTORISCHSTEN FLANIERMEILE DES WESTENS

Zwischen Luxusboutiquen und anreihenden Hotels, historischen Einkaufszentren und internationalen Restaurants gibt es seit Ende letzten Jahres (2023) einen Zwischenstopp mehr auf meiner Ku’damm Liste: das Hou Tang. Hier wird Hotpot à la Chengdu serviert – ein Feuertopf, der vor allem im Winter ein wahrer Klassiker in Ostasien ist. Die Einrichtung erinnert an Teestuben und belebte Marktplätze, eng ist der geflieste Flur, den Du Dir mit dem Service und deren Servierwägen teilst. Traditionelle Kunsthandwerke, wie Bambusgeflecht und Guo Hua-Malereien, rote Lampions und Neon-Schriftzeichen schmücken den Raum. Das Hou Tang kommt quasi straight aus China, denn dort stehen die Leute schon längst Schlange, um einen Tisch zu ergattern. Was es so begehrt macht? – Gründe gibt es viele. Hier musst Du aber vor allem keine Kompromisse eingehen: schon bei der Basis des Hotpots kannst Du zwischen mehreren Brühen entscheiden – musst aber nicht, denn mithilfe von kleinen Trennwänden lässt sich der Hotpot nach Belieben unterteilen, so sparst Du Dir das ewige Kopfzerbrechen, wer’s in Deiner Gruppe scharf mag (und wer überscharf), wer sich nur vegan ernährt oder wer alles Allergien hat. Am Ende landen bei uns drei verschiedene Brühen im Topf: die scharfe Variante, bei der Du selbst den Schärfegrad aussuchen kannst, mit Szechuanpfeffer, getrockneten Chilis, Sternanis, Gewürznelken und Kumin, eine Knochenbrühe vom Schwein und eine vegane Variante auf Tomatenbasis.

Und dann fängt das wahre Zusammenpuzzeln erst so richtig an, denn die Liste der Zutaten ist lang: Rind, Lamm, Schwein, Shrimps, Fleischbällchen, Nudeln, Wachteleier, Pilze, Pak Choi, Tofu-Haut – Klassiker findest Du so einige, aber auch viel Neues habe ich hier für mich entdecken können. Dazu stellst Du Dir Deine eigenen Saucen an einer Theke zusammen: Sojasauce, Sesamöl, Austernsauce, fermentierte Tofu-Paste, Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Ingwer – Du kannst Dir alles nach Belieben zusammenmischen, zur Orientierung hängt aber auch das Einmaleins der traditionellen Saucen über der Theke. Für Getränke und Desserts ist ebenfalls ausgesorgt: die hausgemachte Zitronenlimonade sorgt für den perfekten Ausgleich zum scharfen Essen und auch der Jasmin-Milchtee lässt sich hervorragend kombinieren und ist fast schon Dessert zugleich. Aber eben auch nur fast: auf die Desserts solltest Du hier nicht verzichten, denn das Shaved Ice verpasst Dir zum Beispiel die perfekte Abkühlung nach dem heißen Feuertopf. Jede Straße hat ein Ende, nur der Ku’damm hat (gefühlt) keins – Hou Tang bringt das Chengdu der 1930er auf den Boulevard des Berliner Westens – und mit ihm auf Deiner Liste ist sogar hier auch mal ein Ende in Sicht. 

Text & Fotos: Robyn Steffen

Hou Tang, Kurfürstendamm 175, 10707 Berlin–Wilmersdorf; Stadtplan
Mo–So 12–23h

@houtang_hotpot

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WEISSES BIBIMBAP, TRADITIONELLE KRÄUTERTEES & MONATLICHE SPECIALS — DAS NEUE KOREANISCHE TEEHAUS SOOPOOLLIM IN MITTE

WEISSES BIBIMBAP, TRADITIONELLE KRÄUTERTEES & MONATLICHE SPECIALS — DAS NEUE KOREANISCHE TEEHAUS SOOPOOLLIM IN MITTE

Manchmal passiert das Schreiben wie von selbst, und manchmal gibt es diese Orte, die mich erst mal umhauen und ich gar nicht so richtig weiß, womit ich anfangen soll. Der Kopf ist leer und voll zugleich – ein großes Wow würde es eigentlich schon auf den Punkt bringen. So ging es mir mit Soopoollim, einem koreanischen Teehaus, das im Oktober letzten Jahres (2023) in der Ackerstraße neu eröffnet hat. Inspiriert von den Wäldern Ostasiens, zwischen viel Holz und Grün, serviert Yurim, die Besitzerin, traditionell koreanische Kräutertees, hausgemachte Desserts und Speisen – fast schon intim fühlt es sich, wenn Du ihre liebevoll zubereitete Tees und Speisen probierst, denn sie erzählen ohne Worte: über Traditionen, Rezepte ihrer Mutter, die Dich in ihr Zuhause einladen, über ihre Kochanfänge als junges Kind. Zum Ersteren gehört zum Beispiel der „Ssanghwacha“ Tee – kombiniert aus zehn verschiedenen Heilkräutern, ist er in Korea ein beliebtes Getränk, um Dir und Deinem Körper Energie zu verschaffen, weshalb er auch besonders gern nach einer Erkältung getrunken wird. Auch bei allen anderen Tees auf der Karte wird ausgiebig beschrieben, welche Wirksamkeit sie auf Dein Wohlbefinden haben können. Und dann gibt es noch die Speisen, bei denen Du alles bestellen kannst, ohne enttäuscht zu werden.

Neben den Gerichten, die Du das ganze Jahr über bestellen kannst, gibt es zusätzlich monatliche Specials: Wir empfehlen noch schnell im Januar vorbeizuschauen und eine Portion vom Cheese Dakkalbi zu probieren – scharfes, gegrilltes Hähnchen mit einer ordentlichen Portion geschmolzenem Käse obendrauf. An Yurims weißem Bibimbap – quasi die vegane Variante der klassischen Reisbowl mit Seidentofu – kannst Du Dich in jeder Jahreszeit erfreuen und auch „Bossam“ hat seinen wohlverdienten Platz auf der festen Speisekarte: Schweinebauch serviert mit Doenjang, einer koreanischen Sojabohnenpaste, dazu hausgemachtes Kimchi und Reis. Bei den Vorspeisen gibt es die üblichen Klassiker wie Mandus und fermentiertem Gemüse, wir empfehlen aber das „Yangbaechu Ssambap“ auszuprobieren: kleine gedämpfte Kohlrollen, gefüllt mit Reis und einer Chili-Sojasauce obendrauf. Falls bei Dir am Sonntag Toast, Eier und Käse festes Programm sind, dann schau auch mal zum Sunday Brunch vorbei: Hier erwartet Dich eine koreanische Umwandlung des Shakshukas, Toast à la Korean Streetfood Style mit Kohl und Omelett oder ein klassisches French Toast. Wer sich eine kleine Pause nach seiner Mitte-Tour wünscht, kann es sich mit Tee und Dessert gemütlich machen, unsere Favoriten: der „Seoul Roll Cake“, eine Biskuitrolle gefüllt mit Schlagsahne, und Chapsaltteok, Mochi mit Matchacrème und roter Bohnenpaste. Wir wissen alle: Essen kann man nicht mit Worten schmecken und Bilder zeigen nur das halbe Vergnügen. Mir fallen jedenfalls genügend Gründe ein, mich für einen Besuch bei Yurim aus dem eigenen Kiez bei Schnee und Minusgraden zu trauen.

Text & Fotos: Robyn Steffen

Soopoollim, Ackerstr.149, 10115 Berlin–Mitte; Stadtplan
Mo, Do–Sa 12–15h & 17–21h, So 11–17h

@soopoollim

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SILVESTER — MENÜS, KONZERTE & MEHR FÜR DAS JAHR 2024

SILVESTER — MENÜS, KONZERTE & MEHR FÜR DAS JAHR 2024

Kaum ist Weihnachten vorbei, steht schon wieder die Frage im Raum: Und, was machst Du zu Silvester? Die Hälfte Deiner Freund:innen ist nicht in der Stadt, die andere Hälfte fragt im Gruppenchat was geht. Stressen musst Du Dich nicht, denn wir haben recherchiert und hier ein paar Optionen zusammengestellt. Du hast Lust auf Dinner und Party in einem? Die Listening Bar Anima feiert ihr erstes Neujahrsfest nach der Eröffnung in diesem Jahr mit einem 4-Gänge-Menü und einer Weinbegleitung von Ritual Wine. Nach dem Dessert werden die Türen für alle geöffnet, um gemeinsam ins Jahr 2024 zu tanzen (Du hast allerdings Dibs auf den ersten Cocktail als passende Begleitung für das Feuerwerk). Bei Oh, Panama gibt’s auch Dinner und Party als Kombi: Das Restaurant bietet moderne deutsche Küche und zu Silvester ein 5-Gänge-Spezialmenü. Es gibt zwei Optionen: das reguläre Menü mit Zander und Reh mit Briocheknödel oder das vegetarische Menü mit Kürbis mit Sellerieknödel und Sellerieschnitzel mit Schwarzkohl. Für die Afterparty geht’s dann nach nebenan in die Tiger Bar.

Dein Fokus ist eher das Silvesteressen als die Party? Das St. Bart bietet zum Jahreswechsel ein 4-Gänge-Menü mit Sekt, Wein und Cocktails an. Wenn Du die Nacht mit Michelin Stern ausklingen lassen möchtest, bietet Bonvivant ein 6-Gänge-Menü für Veganer:innen und Vegetarier:innen an. Buffet ist eher Deins? Dann bist Du bei Open House genau richtig. Für einen musikalischen Ausklang sorgt die Berliner Philharmonie mit ihrem Neujahrskonzert, das live übertragen wird. Für alle, die vor allem eins wollen (tanzen): Die Torte-Bar veranstaltet eine Party mit Nadine Hemming und Imad. Durch die Straßen schlendern und dem Feuerwerk folgen ist natürlich auch eine Option – egal, wie Du Dich entscheidest, Spaß hast Du hoffentlich überall!

Text: Savannah van der Niet / Fotos: Robyn Steffen & Carmen Triana

@anima.berlin
@oh.panama
@st.bart.pub
@bonvivantberlin
@openhouse.berlin
@berlin.phil
@torte.ber.berlin

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LEBERKÄSSEMMELN, EMMENTALER UND KAMINWURZ IM GLEIMKIEZ — TRANSALPINE FEINKOST IM TERESE

LEBERKÄSSEMMELN, EMMENTALER UND KAMINWURZ IM GLEIMKIEZ — TRANSALPINE FEINKOST IM TERESE

Mittags um 12 Uhr treffen sich die Prenzelberger:innen nicht nur zum Flat White oder der Green Quinoa Bowl, sondern auf eine frische Semmel mit warmen Leberkäse und süßem Senf im Terese: ein uriges, transalpines Feinkostgeschäft im Gleimviertel. Hier serviert die sympathische Inhaberin die Semmeln persönlich, gibt ausführliche Beratungen und scheint zu jedem Produkt die passende Anekdote parat zu haben – allerdings heißt sie nicht Terese, sondern Martina. Terese ist Martinas Großmutter: Bei ihr am Bodensee verbrachte sie einen großen Teil ihrer Kindheit. Terese war eine ausgezeichnete Köchin: Ganz nach dem Motto „Liebe geht durch den Magen“ kochte sie regelmäßig für ihre Liebsten, immer mit einer Extraportion Behaglichkeit on top. Ein passender Name für den kleinen Laden also, denn Behaglichkeit ist das Erste, was einem hier in den Sinn kommt. In den Regalen finden sich getrocknete Blumengestecke, Naturweine, Tonplatten, Fondue Sets, Tomatensugo, Bricelet Kekse aus der Savoie, Kaminwurz, Speck und Alpenkäse. Aber auch Emaillegeschirr, Grissini, getrocknete Steinpilze, Gin und Schokolade.

Martina weiß, wie und wo jedes der Produkte hergestellt wurde – allesamt kleine Handwerksunternehmen und Manufakturen aus dem Alpenland. Ein perfekter Ort also, um Deine Vorratskammer mit Heim- oder Fernweh zu erfüllen oder Freund:innen zu beschenken. Wenn Du nicht abwarten kannst, bis Du zu Hause bist, kannst Du auch direkt vor Ort Knödel- oder Flädlesuppe, eine Käseplatte oder Raclette-Semmel mit selbst eingelegtem Biogemüse genießen. Laut Martina gibt es aber einen eindeutigen Favoriten unter den Besuchenden: der Leberkäse – nach eigener Aussage der beste der Welt – der ihr jede Woche frisch vom lokalen Fleischer aus dem bayerischen Trostberg geliefert wird. Wie schön, dass Martina keine Mühen gescheut hat, auch uns Berliner:innen ein bisschen bayerisches Wochenmarkt-Feeling zu servieren.

Text: Laura Luisa Iriondo / Fotos: Robyn Steffen

Terese, Rhinowerstr.10, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Di–Fr 11–19h & Sa 10–17h

@terese_transalpin

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LOUMI: EINE FINE DINING ENTDECKUNG IN KREUZBERG — EMPFOHLEN VON SANDRA

LOUMI: EINE FINE DINING ENTDECKUNG IN KREUZBERG — EMPFOHLEN VON SANDRA

Bei Loumi dreht sich alles um essbare Erlebnisse, allerbeste Zutaten und coole Vibes. Viele kennen Mical und Karl-Louis, die beiden Freunde und Macher hinter Loumi, bereits durch ihre legendären Private-Dining-Events. Anfang Oktober haben sie endlich ihr erstes eigenes Restaurant in Kreuzberg eröffnet. Der minimalistisch designte Raum bietet Platz für 14 Gäste. Wenn Du mit Glück einen dieser Plätze ergatterst, kannst Du in ein spektakuläres 7-Gänge-Menü abtauchen. Winzige Schwertmuschel-Tacos, japanische Yuzu, Dashi, Bouillabaise oder unfassbar buttriges Brioche sind nur einige der aufregenden Dinge, die Dich auf dem Teller erwarten. Mach Dich bereit, um ultra-frisches Seafood aus der Bretagne oder handgetauchte Jakobsmuscheln aus Norwegen zu schmecken. Auch bei Fleisch macht Loumi keine Kompromisse, Milchkuh aus nachhaltiger Zucht, und saisonale Produkte von lokalen Höfen runden das spannende Tasting Menu ab. Eins sei vorweggenommen, Loumi ist weit mehr als Fine Dining, Loumi ist ein Erlebnis. Unprätentiös, beeindruckend einfach und alles gemixt mit einer coolen Playlist. Besser kann ein Abend nicht werden! Übrigens: Der Chefs‘ Table direkt an der Küche ist der perfekte Ort, um ohne Reservierung einen Negroni zu bestellen, den Köchen bei der Arbeit zuzuschauen und Dir eine Auswahl der köstlichen Bar Snacks zu gönnen.

Berlin.Gal.Eats liebt es, neue Lokale und die Menschen dahinter zu entdecken. Meist findet man sie in der Nähe der Küche, wo sie sich mit Köch:innen, Landwirt:innen und all denen, die sich ums Essen kümmern, unterhält. Vor Berlin reiste sie beruflich als kulinarische Nomadin durch Europa, die USA und Asien.

Text: Sandra / Fotos: Steffen Sinziger & Alexander Gnädinger

Loumi, Ritterstr.2, 10969 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Do–Sa 19h30–23h

@loumidining
@berlin.gal.eats

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