MUSIKTHEATER TRIFFT ANARCHISTISCHE PHILOSOPHIE — „DER EINZIGE UND SEIN EIGENTUM“ IM DEUTSCHEN THEATER

MUSIKTHEATER TRIFFT ANARCHISTISCHE PHILOSOPHIE — „DER EINZIGE UND SEIN EIGENTUM“ IM DEUTSCHEN THEATER

Man nehme ein philosophisches Werk, das so trost- und hoffnungslos ist, dass daneben selbst Nietzsche einfühlsam erscheint, und verwandle es in ein Musiktheaterstück. Ziemlich gewagt, oder? Genau das hat der Theaterregisseur Sebastian Hartmann mit Der Einzige und sein Eigentum getan – seinem neuesten Stück, das an diesem Sonntag (04.09.2022) im Deutschen Theater Premiere feiert. Die genreübergreifende Aufführung basiert auf dem gleichnamigen Werk des Philosophen Max Stirner aus dem 19. Jahrhundert und verspricht so einiges: Schauspiel, Video, 3-D-Projektionen und Musik von Künstler PC Nackt, der unter anderem schon für einen Grammy nominiert war. Wow! Stirners radikale Ideen, die er 1844 in seiner theoretischen Schrift vorstellte, sind Ausgangspunkt für den Theaterabend. Seiner These nach ist die Welt ein anarchistischer Ort, an dem die Menschen ein durch und durch egoistisches Leben führen, frei von Gewissen oder gesellschaftlichem Engagement. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die heutige Gesellschaft Stirners zynischer Sichtweise immer mehr annähert. Ob dem so ist oder nicht – ein weiterer Grund, im Deutschen Theater Hartmanns opulente Inszenierung mit viel Tanz und Musik zu erleben.

Text: Benji Haughton / Fotos: Arno Declair

Deutsches Theater, Schumannstr.13A, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

Der Einzige und sein Eigentum feiert am 04.09.2022 Premiere – Tickets gibt es online.

@deutschestheaterberlin

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