YAYOI KUSAMA UND HELLA JONGERIUS: IMMERSIVE KUNST UND INTERAKTIVES DESIGN IM GROPIUS BAU ERLEBEN

YAYOI KUSAMA UND HELLA JONGERIUS: IMMERSIVE KUNST UND INTERAKTIVES DESIGN IM GROPIUS BAU ERLEBEN

Du sehnst Dich nach Inspiration? Dann nichts wie auf in den wiedereröffneten Gropius Bau. Los geht’s mit einer Reise durch die Gedankenwelt Yayoi Kusamas (bis 15.08.2021). Noch heute zählen die Werke der japanischen Künstlerin zu den Meilensteinen der immersiven Installationskunst. Die umfassende Retrospektive zeigt rund 300 Werke aus den Jahren 1952 bis 2021 auf 3000 Quadratmetern und beginnt mit einem Farbfeuerwerk im Lichthof des Museums: Überdimensionale Tentakel in leuchtendem Pink mit schwarzen Punkten begrüßen Dich hier – und es scheint, als würde die aufblasbare, raumgreifende Skulptur die Decke berühren. Insgesamt 20 Räume zeigen das geniale Schaffen von Kusama, die sich mit ihren Werken zwischen Installation und Performances bewegt. Auch der berühmte „Infinity Mirror Room – Phalli’s Field (or Floor Show)“ ist hier zu sehen – ein verspiegelter Raum, in dem Skulpturen in Rot und Weiß ein fantastisches immersives Erlebnis bieten. Die Themen Isolation und Unendlichkeit ziehen sich wie ein roter Faden durch Kusamas Werk. Im „Infinity Mirror Room – Love Forever“ schaust Du durch ein kleines Fenster und findest Dich in einem Lichtspektakel wieder, das ohne Pause fortwährend läuft. Die Retrospektive versetzt Dich in eine Zukunftsvision – eine Art Schwebezustand, in dem verspiegelte Flächen und ständig wechselnde Farb- und Lichtspiele das Hier und Jetzt auszuhebeln scheinen. Ein schöner und intensiver Weg, das beeindruckende Schaffen und einmalige Talent der 92-jährigen Kunstpionierin zu erfahren.

Aber im Gropius Bau erwartet Dich noch mehr: Die Ausstellung Hella Jongerius: Kosmos weben greift das umfangreiche Werk der niederländischen Designerin (bis 15.08.2021)auf. Auch hier erwartet Dich ein interaktives Erlebnis: Während des Besuchs kannst Du genau nachvollziehen, wie Jongerius experimentiert und neue Ansätze und Verfahren entwickelt, die Tradition und Technologie miteinander verbinden. Auch ihr Studio Jongeriuslab ist Teil der Ausstellung: Bereits Monate vor der Eröffnung bezog Jongerius mit ihrem Team Räumlichkeiten im zweiten Stock, um Webtechniken zu erforschen und weiterzuentwickeln. Vor Ort werden Objekte gewoben, die dann als „Skizzen“ von der Decke baumeln. Seile und farbige, wolkenähnliche Gebilde aus Baumwolle drehen und winden sich. In anderen Räumen sind größere Skulpturen wie der „Kosmische Webstuhl“ zu finden – eine Arbeit, die sich künstlerisch mit Spinn- und Webtechniken auseinandersetzt. Nach monatelanger Abstinenz von der Berliner Kulturszene haben wir Nachholbedarf – warum also nicht einen kompletten Nachmittag mit dem Œu­v­re dieser zwei großartigen Frauen im Gropius Bau verbringen?

Text: Lottie Mac / Credit: Gropius Bau, Hella Jongerius, VG-Bildkunst 2021; Yayoi Kusama, Courtesy: Ota Fine Arts / Photos: Laura Fiorio & Luca Girardini

Tickets für Yayoi Kusama: A Retrospective (bis 15.08.2021) und Hella Jongerius: Woven Cosmos (bis 15.08.2021) gibt es online.

Gropius Bau, Niederkirchnerstr.7, 10963 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Yayoi Kusama Mi–Mo 9–21h & alle anderen Ausstellungen Mi–Mo 10–19h Di geschlossen
@gropiusbau

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