Cee Cee Creative Newsletter Book Neighborhood Map Lessons
Stadtplan
Information
archive temp
loop temp
LEBERKÄSSEMMELN, EMMENTALER UND KAMINWURZ IM GLEIMKIEZ — TRANSALPINE FEINKOST IM TERESE

LEBERKÄSSEMMELN, EMMENTALER UND KAMINWURZ IM GLEIMKIEZ — TRANSALPINE FEINKOST IM TERESE

Mittags um 12 Uhr treffen sich die Prenzelberger:innen nicht nur zum Flat White oder der Green Quinoa Bowl, sondern auf eine frische Semmel mit warmen Leberkäse und süßem Senf im Terese: ein uriges, transalpines Feinkostgeschäft im Gleimviertel. Hier serviert die sympathische Inhaberin die Semmeln persönlich, gibt ausführliche Beratungen und scheint zu jedem Produkt die passende Anekdote parat zu haben – allerdings heißt sie nicht Terese, sondern Martina. Terese ist Martinas Großmutter: Bei ihr am Bodensee verbrachte sie einen großen Teil ihrer Kindheit. Terese war eine ausgezeichnete Köchin: Ganz nach dem Motto „Liebe geht durch den Magen“ kochte sie regelmäßig für ihre Liebsten, immer mit einer Extraportion Behaglichkeit on top. Ein passender Name für den kleinen Laden also, denn Behaglichkeit ist das Erste, was einem hier in den Sinn kommt. In den Regalen finden sich getrocknete Blumengestecke, Naturweine, Tonplatten, Fondue Sets, Tomatensugo, Bricelet Kekse aus der Savoie, Kaminwurz, Speck und Alpenkäse. Aber auch Emaillegeschirr, Grissini, getrocknete Steinpilze, Gin und Schokolade.

Martina weiß, wie und wo jedes der Produkte hergestellt wurde – allesamt kleine Handwerksunternehmen und Manufakturen aus dem Alpenland. Ein perfekter Ort also, um Deine Vorratskammer mit Heim- oder Fernweh zu erfüllen oder Freund:innen zu beschenken. Wenn Du nicht abwarten kannst, bis Du zu Hause bist, kannst Du auch direkt vor Ort Knödel- oder Flädlesuppe, eine Käseplatte oder Raclette-Semmel mit selbst eingelegtem Biogemüse genießen. Laut Martina gibt es aber einen eindeutigen Favoriten unter den Besuchenden: der Leberkäse – nach eigener Aussage der beste der Welt – der ihr jede Woche frisch vom lokalen Fleischer aus dem bayerischen Trostberg geliefert wird. Wie schön, dass Martina keine Mühen gescheut hat, auch uns Berliner:innen ein bisschen bayerisches Wochenmarkt-Feeling zu servieren.

Text: Laura Luisa Iriondo / Fotos: Robyn Steffen

Terese, Rhinowerstr.10, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Di–Fr 11–19h & Sa 10–17h

@terese_transalpin

cee_cee_logo
LOUMI: EINE FINE DINING ENTDECKUNG IN KREUZBERG — EMPFOHLEN VON SANDRA

LOUMI: EINE FINE DINING ENTDECKUNG IN KREUZBERG — EMPFOHLEN VON SANDRA

Bei Loumi dreht sich alles um essbare Erlebnisse, allerbeste Zutaten und coole Vibes. Viele kennen Mical und Karl-Louis, die beiden Freunde und Macher hinter Loumi, bereits durch ihre legendären Private-Dining-Events. Anfang Oktober haben sie endlich ihr erstes eigenes Restaurant in Kreuzberg eröffnet. Der minimalistisch designte Raum bietet Platz für 14 Gäste. Wenn Du mit Glück einen dieser Plätze ergatterst, kannst Du in ein spektakuläres 7-Gänge-Menü abtauchen. Winzige Schwertmuschel-Tacos, japanische Yuzu, Dashi, Bouillabaise oder unfassbar buttriges Brioche sind nur einige der aufregenden Dinge, die Dich auf dem Teller erwarten. Mach Dich bereit, um ultra-frisches Seafood aus der Bretagne oder handgetauchte Jakobsmuscheln aus Norwegen zu schmecken. Auch bei Fleisch macht Loumi keine Kompromisse, Milchkuh aus nachhaltiger Zucht, und saisonale Produkte von lokalen Höfen runden das spannende Tasting Menu ab. Eins sei vorweggenommen, Loumi ist weit mehr als Fine Dining, Loumi ist ein Erlebnis. Unprätentiös, beeindruckend einfach und alles gemixt mit einer coolen Playlist. Besser kann ein Abend nicht werden! Übrigens: Der Chefs‘ Table direkt an der Küche ist der perfekte Ort, um ohne Reservierung einen Negroni zu bestellen, den Köchen bei der Arbeit zuzuschauen und Dir eine Auswahl der köstlichen Bar Snacks zu gönnen.

Berlin.Gal.Eats liebt es, neue Lokale und die Menschen dahinter zu entdecken. Meist findet man sie in der Nähe der Küche, wo sie sich mit Köch:innen, Landwirt:innen und all denen, die sich ums Essen kümmern, unterhält. Vor Berlin reiste sie beruflich als kulinarische Nomadin durch Europa, die USA und Asien.

Text: Sandra / Fotos: Steffen Sinziger & Alexander Gnädinger

Loumi, Ritterstr.2, 10969 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Do–Sa 19h30–23h

@loumidining
@berlin.gal.eats

cee_cee_logo
SAMMELN, FERMENTIEREN, EXPERIMENTIEREN — BEI AERDE FINDEN HEIMISCHE ZUTATEN, ALTE TECHNIKEN & NEUE IDEEN ZUSAMMEN

SAMMELN, FERMENTIEREN, EXPERIMENTIEREN — BEI AERDE FINDEN HEIMISCHE ZUTATEN, ALTE TECHNIKEN & NEUE IDEEN ZUSAMMEN

Auf der Webseite von Aerde ist nicht viel über das Restaurant zu lesen – abgesehen von einem schlichten Satz: „aerde is a twenty-seat research restaurant with a special focus on the flavours of our local forests and fields.“ Außerdem ist neben dem Berliner Standort von einem zweiten im brandenburgischen Wendisch Rietz die Rede: Hier fermentiert, sammelt und experimentiert das Team von Aerde – im besten Falle mit dem, was die direkte Umgebung zu bieten hat. Mich erstaunte das zunächst: Geht es bei einem Restaurantbesuch nicht in erster Linie um das Erlebnis, das Menü, das Ambiente? Das Team von Aerde belehrt uns eines Besseren: Bevor der fein komponierte und geschmacklich abgestimmte Teller vor uns serviert werden kann, bedarf es Recherche, einige Testläufe, viel Fantasie und ein umfangreiches Wissen über die Verarbeitung von Produkten. Genau dieses Repertoire bringt der junge Küchenchef Igor Kazakov, zuvor Sous Chef im Cordo, mit. Der Fokus liegt dabei auf der Fermentation regionaler Produkte – ein roter Faden, der sich in der ganzen Vielseitigkeit dieser Technik durch das Menü zieht.

Das Fischgarum aus eigener Produktion verleiht der Forelle mit gepufftem Quinoa – beides aus der Region – an geräuchertem Paprika-Öl seine verdiente Komplexität. Garum ist übrigens eine antike römische Gewürzsauce, die bei der Zersetzung von Proteinen ensteht. In der Antike war Garum also, was heute Fisch- oder Sojasauce ist. Unser persönliches Highlight: gerösteter Austernpilz an eingelegten Wunderlauch-Knospen, die nur bei uns in Berlin wachsen, auf einer schaumigen „Heu Hollandaise“ – die so buttrig ist, wie der Name es vermuten lässt. Das uckermärkische Reh-Tatar mit eingelegten Johannisbeeren, Rindergarum und Knoblauchbrot aus der Domberger Brotwerk Bäckerei hat uns die Sprache verschlagen. Zu den fein harmonierenden Komponenten passt die gut abgestimmte Weinbegleitung von Hillevi Hövelmann mit spannenden Naturweinen und vielen neuen Geschmacksfacetten. Schlichtes, rötliches Ocker ist der dominierende Farbton des gesamten Gastraumes und bietet sowohl dem Konzept als auch dem Namen des Restaurants den passenden Schliff. Das Menü liest sich schlicht und zurückhaltend, das Team ist leger und herzlich. Gastgeber Justus Will hat uns an diesem Abend auf eine wunderbare Art deutlich gemacht, dass es Aerde um das Produkt und die Technik geht. Alles andere ist sekundär.

Text: Laura Luisa Iriondo / Fotos: Raaago

Aerde, Am Lokdepot 6, 10965 Berlin–Schöneberg; Stadtplan
Di–Sa ab 18h

@aerde.berlin

cee_cee_logo
SCHILLERKIEZ WEINBAR MIT FRANZÖSISCHEM BISTRONOMY-ANSATZ: SACREBLEU!

SCHILLERKIEZ WEINBAR MIT FRANZÖSISCHEM BISTRONOMY-ANSATZ: SACREBLEU!

In Frankreich ist „Sacrebleu!“ ein französischer Ausdruck der Überraschung oder des Schocks – im Neuköllner Schillerkiez Namensgeber von Restaurant und Bar Sacrebleu!. Das blaue Neonschild des Ladens ist übrigens an den dunkelblauen Fleck angelehnt, den Rotweine nach einigen Stunden der Oxidation hinterlassen. Die Räumlichkeiten reichen weit nach hinten, mit hohen Rattansesseln an schwarzen Marmortischen und einem niedrigen, längeren Tisch für Gruppen. Die Gründer:innen Léna Gessner, Philipp Mogwitz und Sven Breitenbruch wollten Anfang 2023 eigentlich nur eine Weinbar mit kleinen Snacks eröffnen. Sommelier Alexander Fleck ist mit der Entwicklung und Leitung des Projekts betraut und erzählt uns stolz über die Geschichte, das Konzept und – seinen Lieblingsbereich – die Weine des Restaurants. Bei der Auswahl der Low-Intervention-Weine stehen Terroir und Handschrift der Winzer:innen im Vordergrund. Die Weine sind meist aus Europa sehr geradlinig und mit etwa 20 glasweise angebotenen Weinen ist für jede:n etwas dabei (und für jedes Gericht!).

Die Speisekarte des Sacrebleu! orientiert sich an der Bistronomie: Klassische Pariser Bistroküche trifft auf einen modernen gastronomischen Ansatz. Das saisonale und monatlich wechselnde Menü von Chefkoch Marc Bierstedt zeigt sein Talent für Marinaden, Konservierungsformen, Fermentierungen – und ausschließlich kreative, farbenfrohe und exquisit angerichtete Gerichte. Tief hängende Lichter schimmern auf die Teller, als unsere Bestellung gebracht wird. Der gedämpfte Kabeljau, der auseinanderfällt, sobald er die Gabel berührt, wird in einer Muschel-Escabèche-Sauce mit Butter, Estragon, Fenchelsamen und Pastis serviert – ein absolutes Highlight. Dazu empfiehlt Alexander den Beaujolais Séléné. Wir probieren auch die Terrine mit Kürbis und Ziegenkäse und den Sellerie-Waldorf mit Sellerie-Mousse, marinierten Trauben, Haselnüssen und zarten Flocken von jungem schwarzem Trüffel. Was auch immer Du wählst, ein „Sacrebleu!“ könnte Dir leise über die Lippen kommen.

Text & Fotos: Savannah van der Niet

Sacrebleu!, Kienitzer Str. 95, 12049 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Mo–Do 18–00h & Fr 18–01h. Reservierungen empfohlen.

@sacrebleu.berlin

cee_cee_logo
SANDWICHES AUS SEOUL: DAS KOREANISCHE LOKAL „PERHAPS TODAY“ ZU GAST BEI UNKOMPRESS

SANDWICHES AUS SEOUL: DAS KOREANISCHE LOKAL „PERHAPS TODAY“ ZU GAST BEI UNKOMPRESS

Einer meiner Lieblingsorte in Seoul ist das Lokal „Perhaps Today“ in Hannam. Leicht versetzt zur Hauptstraße serviert die liebenswerte Besitzerin Heejin dort Naturwein, Sandwiches, Eiscreme und Snacks. Heejin ist die geborene Gastgeberin, die alle im Viertel kennen: Wenn sie in der kleinen Küche zusammen mit ihren Mitarbeiterinnen kocht, fühlt man sich gleich wie zu Hause. Aber keine Sorge: Um ihre Kreationen zu probieren, musst Du kein Flugticket nach Südkorea buchen. Ein Besuch bei Unkompress in Kreuzberg am nächsten Samstag reicht aus. Hier gastiert Heejin nämlich am 11.11.2023 einen Tag lang mit ihrem Pop-up-Projekt „All Good Things“. Mit dabei hat sie die Bestseller aus Seoul: drei Focaccia-Sandwiches – eines mit Lachs, eines mit Schinken und eines mit eingelegter Karotte. Ihr veganes Tomaten-Ragu – mein Favorit – wird als Dip zu Focaccia-Chips serviert. Wer sichergehen will, eines ihrer leckeren Brote zu probieren, bestellt am besten über ihren Instagram-Kanal vor. Und wer nach dem Essen ein genauso großer Fan ist wie ich, kann sich auch gleich ihre Perhaps-Today-Merch-Artikel sichern – um ein Stück Seoul noch etwas länger in Kreuzberg präsent zu halten. Nach Berlin zieht Heejin übrigens noch weiter: Am 25. und 27.11.2023 kocht sie bei La Station in Lausanne. Und wer weiß… vielleicht kommt sie danach für eine zweite Runde nach Berlin zurück!

Text: Laura Storfner / Fotos: Perhaps Today Hannam / Posterdesign: Soyeon Seung

Sandwich-Pop-up „All Things Good“ bei Unkompress, Fichtestr.23, 10967 Berlin-Kreuzberg; Stadtplan
11.11.2023 ab 17h

@unkompress
@perhaps.today.hannam

cee_cee_logo