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INTERVENTION DER KUNST: DIE GRUPPENAUSSTELLUNG MENTAL HOT SPOT BEI OOW ARCHITEKTEN — EMPFOHLEN VON LOUIE VAN NIEUWENBORGH

INTERVENTION DER KUNST: DIE GRUPPENAUSSTELLUNG MENTAL HOT SPOT BEI OOW ARCHITEKTEN — EMPFOHLEN VON LOUIE VAN NIEUWENBORGH

Stell Dir vor, du kommst an einen Ort, um eine Ausstellung zu sehen und findest Dich in einem Büro wieder, in dem sich zwischen ausgestellter Kunst Mitarbeiter:innen befinden, die ihrem Daily Business nachgehen. So oder so ähnlich wird es im Architekturbüro OOW in der Leipziger Straße sein (09.11.2023): Die Architekten Sebastian Blancke und Mathis Malchow baten Künstler und Kurator Tim Plamper eine Ausstellung zusammenzustellen und gaben ihm Carte blanche dafür. Dieser trug für die Ausstellung Mental Hot Spot sechzehn, sehr spannende Künstler:innenpositionen aus Berlin zusammen. Die Werke sollen nicht in einem leeren Raum zu sehen sein, sondern in einer alltäglichen Umgebung. So findet man beispielsweise ein Parfum von Christian Kölbl, der auf einem Bildschirm sein Neuwagen-Parfum (Edition für 250 Euro) anbietet, das nach Pfeffer, Veilchen, Lack, Leder, Plastik und Ozon riecht.

Die Künstlerin Billie Clarken hat eine zwei Meter hohe und viereinhalb Meter breite PVC-Spahnholz-Hecke auf Tische gelegt und stört den Arbeitsprozess bzw. das Kommunizieren zwischen den Büroarbeiter:innen. Es nehmen auch Arbeiten direkt auf die Architektur Bezug, wie das von Philip Topolovac geschaffene Korkmodell eines sozialistisch-klassizistischen Gebäudes in Berlin, das strenge Proportionen aufweist mit länglichen Fenstern: Schaut man genau hin, erkennt man auch um welchen Bau es sich handelt – den Tanztempel Berghain. Für viele der ultimative “Mental Hot Spot”. Weitere Arbeiten sind zu sehen von Emma Adler, Patrick Alt, Maxime Ballesteros, Rebekka Benzenberg, Lukas Glinkowski, Jason Gringler, Charlotte Klobassal, Anna Nezhnaya, Tim Plamper, Alona Rodeh, Fette Sans, Yorgos Stamkopoulos und Lisa Tiemann.

Der belgische Berliner Louie Van Nieuwenborgh entdeckte seine Leidenschaft für Architektur, Kunst und das Backen als Teenager. Sein Mental Hot Spot ist Flouxus Food, ein von ihm gegründetes Kollektiv, das Lebensmittel und Intermedia vereint – Inspiriert von der Fluxus-Kunstbewegung, gesprenkelt mit dem aktuellen Zeitgeist veröffentlichen sie Zines und Musik.

Text: Louie Van Nieuwenborgh / Credit: Alona Rodeh, Christian Kölbl & Maxime Ballesteros

Mental Hot Spot bei oow, Leipziger Str.56, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
Mo–Fr 9–18h bis 08.12.2023. Eröffnung 09.11.2023 18– 21h.

@oow.berlin
@timplamper 
@flouxusfood
@louievn

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DIE UNSICHTBARE POESIE HINTER DER TECHNOLOGIE: DIE KONFERENZ POETICS OF ENCRYPTION VON KW DIGITAL — EMPFOHLEN VON ANNIKA VON TAUBE

DIE UNSICHTBARE POESIE HINTER DER TECHNOLOGIE: DIE KONFERENZ POETICS OF ENCRYPTION VON KW DIGITAL — EMPFOHLEN VON ANNIKA VON TAUBE

Auch wenn Kunst und Technologie toll zusammenpassen in ihrer Neugier auf Neues und ihrem Streben danach, menschliche Vorstellung in etwas Greifbares zu übersetzen: Das inhaltliche Interesse von Kunst an Technologie ist gerne mystisch gefärbt und freut sich, wenn diese möglichst dunkel und unzugänglich daherkommt, als Black Box, Black Site oder Black Hole – je entrückter, desto besser. Im Zuge der Erkundung dieses Dunkels kann Kunst erhellende Einsichten zur Wirkweise von Technologie liefern. Sie kann sich dabei aber auch in okkulten Nebelschwaden verlieren. Dem ambivalenten Verhältnis der Kunst zur Technologie widmet sich die Konferenz Poetics of Encryption (27. & 28.10.2023), ausgerichtet von den KW Institute for Contemporary Art und organisiert von Nadim Samman, dort Kurator für die digitale Sphäre, mit einem Speaker-Line-up, das so interessante Persönlichkeiten umfasst wie die Künstler Trevor Paglen und Jon Rafman oder die Digitalkulturwissenschaftlerin Orit Halpern. Der Veranstaltungsort, das alte Stummfilmtheater Delphi in Weißensee, wo einst die Magie der Technik Bilder als Portale in eine andere Welt erzeugte, könnte nicht passender sein, geht doch der ethymologische Ursprung des englischen Wortes encryption (Verschlüsselung) auf das griechische Verb kryptein (Verbergen) zurück. Von dort ist es nicht weit zur Krypta als Bezeichnung für ein unterirdisches Gewölbe oder eine Gruft in einem Sakralbau – das Verschlüsselte als verborgener spiritueller Ort, in der Tat ein poetischer Gedanke.

Wer sich für KI, VR oder NFTs interessiert, ist bei anderen Konferenzen besser aufgehoben, denn bei „Poetics of Encryption“ geht es nicht um Technologie als künstlerisches Medium. Wer sich aber für die unsichtbare Infrastruktur von Technologie (Serverfarmen, Netzwerkverbindungen, im Verborgenen operierende Datenarbeiterhorden usw.) interessiert und nebenbei das eigene Verhältnis zu Technologie hinterfragen und besser verstehen will, kann sich auf das ein oder andere Aha-Erlebnis einstellen.

Text: Annika von Taube / Fotos: Christian Werner / Credit: Andrea Khora; Most Dismal Swamp

Annika von Taube ist vieles, und unter anderem Gründerin der Plattform Modern Meta für Kunst und Technologie. Über dies und Themenverwandtes schreibt sie dort und anderswo, entwickelt Formate zu Kunstvermittlung und berät Unternehmen hinsichtlich der Integration von Kunst als strategischer Wegbegleiter im Bereich technologischer Entwicklungen.

Theater im Delphi, Gustav–Adolf–Str.2, 13086 Berlin–Weißensee; Stadtplan
Poetics of Encryption 27. & 28.10.2023. Eröffnung am 26.10.2023. Programm und Tickets (Tagespass 10 Euro) gibt’s hier.

@kwinstituteforcontemporaryart
@modern_meta 
@electricpigeon

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WAS MACHE ICH EIGENTLICH HIER? MEDITATION, SELBSTFINDUNG & SPIRITUALITÄT IM PODCAST „DIE KUNST DU SELBST ZU SEIN“ — EMPFOHLEN VON JULIA VUKOVIC

WAS MACHE ICH EIGENTLICH HIER? MEDITATION, SELBSTFINDUNG & SPIRITUALITÄT IM PODCAST „DIE KUNST DU SELBST ZU SEIN“ — EMPFOHLEN VON JULIA VUKOVIC

Wie zufrieden bist Du wirklich – also mit Dir und Deinem Leben? Welche Transformation wünschst Du Dir? Und warum hältst Du Dich zurück? Michaela Aue unterrichtet und praktiziert seit mehr als 20 Jahren Yoga und Meditation. In ihrem Podcast „Die Kunst du selbst zu sein“ teilt sie mit Hörer:innen ihre persönlichen Erfahrungen, Transformationsgeschichten und wie die Kunst der Meditation ihr Leben von Chaos zu Ordnung verwandelt hat. Sie teilt ihre Tricks und Tipps, mit denen Meditation und Spiritualität bei Deiner Transformation treue Begleiter:innen werden. Dazu gibt es spannende Interviews von Menschen, die sich trauen, ihren eigenen Weg zu gehen und sie selbst zu sein – und dem jeden Tag aufs Neue Ausdruck verleihen. Mich begleitet und bereichert Michaela als multipassionierter Mensch nun seit mehr als drei Jahren: Sie hat mich mit ihrer Stimme und ihrem Wesen sofort abgeholt. Wenn Du diese kraftvolle und wunderbar warme Frau kennenlernen möchtest, dann höre unbedingt in ihren Podcast rein und nähere Dich der Kunst, Du selbst zu sein.

Julia Vukovic ist freie Artdirektorin und lebt im Graefekiez. Sie gestaltet für die Berliner Kunst- und Kulturszene, liebt Bücher, Magazine und Podcasts, praktiziert Yoga und taucht ihren Kopf regelmäßig unter Wasser.

Text: Julia Vukovic / Fotos: Alicia Minkwitz, Cottonbro Studio & Julia Vukovic

Die Kunst du selbst zu sein“ von Michaela Aue gibt es überall, wo es Podcasts gibt.

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ROOTY PLANT HUB: BERLINS HIDDEN GEM FÜR PFLANZENLIEBHABER:INNEN — EMPFOHLEN VON JEROEN OTTE

ROOTY PLANT HUB: BERLINS HIDDEN GEM FÜR PFLANZENLIEBHABER:INNEN — EMPFOHLEN VON JEROEN OTTE

Rooty Plant Hub ist einer der Gründe, weshalb ich Berlin so sehr liebe – eine Stadt mit unzähligen versteckten Dingen. Selbst nachdem ich seit vier Jahren hier wohne, entdecke ich immer wieder neue Orte und neue Läden. Rooty Plant Hub findest Du in der Warthestraße, einer sehr eigenartigen Straße, die auf zwei Seiten von verlassenen Friedhöfen mit Bäumen umgeben ist. Der Laden ist nur einen Steinwurf vom Tempelhofer Feld entfernt. Seit ich in der Nachbarschaft wohne, bin ich öfters schon an dem Laden vorbeigeradelt, aber bemerkt habe ich ihn nie so richtig. Doch an einem Tag, beim Vorbeilaufen entdeckte ich einige neue Pflanzen im Fenster, die meine Aufmerksamkeit erregten. Ich begann mit der Herstellung von Terrarien, nachdem ich an einem Workshop des Prinzessinnengarten Kollektivs gleich um die Ecke teilgenommen hatte. Und als ich auf einmal wieder vor dem Rooty Plant Hub stand, dachte ich mir, dass ich genau hier auch das richtige Material für mein neues, riesiges Terrarium-Fass finden könnte.

Überwältigt von der riesigen Auswahl an gut gepflegten Pflanzen in allen Größen, frage ich mich, weshalb ich nicht schon früher hier war. Der Laden ist eine Kombination aus Pflanzen-, Geschenk- und Coffeeshop und hat auch ein veganes Mittagsangebot auf der Karte. Die Besitzerin heißt Shania und kommt aus Hongkong. Du kannst sofort sehen, dass sie ein Gespür für Qualität hat. Wenn Du also das nächste Mal auf dem Tempelhofer Feld bist, solltest Du unbedingt bei Rooty vorbeischauen, denn die Liebe zu Pflanzen wächst, wenn Du sie mit anderen teilst.

Jeroen Otte leitet das Berliner Büro von Koos, einer globalen Design- und Innovationsagentur. Vor 4 Jahren ist er von Amsterdam nach Berlin gezogen. Manche behaupten, dass Jeroen die einzige Person ist, die den Berliner Winter als „ein Upgrade“ bezeichnet. Vielleicht deswegen, weil er stets optimistisch durch Berlin wandert.

Text: Jeroen Otte / Fotos: Rebecca Schatz

Rooty Plant Hub, Warthestr.4, 12051 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Do–Mo 11–18h30 & Fr 10h30–19h

@rootyplanthub

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ROSAROTE UNWETTER: KATHARINA ZIEMKE IN DER HUMBOLDT UNIVERSITÄT – EMPFOHLEN VON TINA ROEDER

ROSAROTE UNWETTER: KATHARINA ZIEMKE IN DER HUMBOLDT UNIVERSITÄT – EMPFOHLEN VON TINA ROEDER

Bilder aus Katastrophengebieten ereilen uns täglich in den Nachrichten, meist auf dem Smartphone. Sie brennen sich ein in unser kollektives Auge. Bilder über Bilder von Katastrophen gibt es nun in der Humboldt Universität zu Berlin zu sehen. Die Malerin Katharina Ziemke zeigt dort in ihrer Ausstellung „Unwetter“ eine Reihe von Öl- und Aquarellbildern, die schön und schrecklich zugleich sind. Traumhaft katastrophal: pinke Palmen, die im Starkwind fächern oder zum Ornament werdende Verwüstungen und Wasserströme. Wind und Wasser werden zu Peitschenhieben. Eine ästhetische Herangehensweise an den Klimawandel und gleichzeitig ein Weckruf. Katharina Ziemke verfolgt verschiedene Formen künstlerischer Praxen wie Performance, Videokunst und Theater und nutzt Wissenschaft als Material für ihre Arbeit. Die in der Ausstellung zu sehenden Videos werden von der Künstlerin auch als Live-Painting-Performance aufgeführt. Ähnlich tat sie dies bereits an der Schaubühne für die Inszenierung von Thomas Ostermeiers “Professor Bernhardi”. Eben diese Kollaboration inspirierte sie zu der Methodik der „Aufführung“ von Aquarellgemälden vor der Öffentlichkeit, bei der Zeit eine wichtige Rolle spielt und der Prozess aufgezeichnet wird. Die Vergänglichkeit wohnt der Arbeit inne, nach dem Entstehen werden sie wieder weggewischt. Ganz so erbarmungslos wie es Stürme tun. Eine poetische Betrachtung, die Klimakrise als Brandthema vor Augen, an einem Ort des Wissens und der Forschung. 

Tina Roeder ist Designerin, Künstlerin und Kuratorin in Berlin. Ein Highlight des diesjährigen Gallery Weekends war ihre Ausstellung „Conceptual Substance“ im Eternithaus. Aktuell initiiert sie die interdisziplinäre Talk-Reihe „Conceptual Conversations“, bei der konzeptuelle Praxen und Projekte vorgestellt und neue Synergien gewoben werden.

Text: Tina Roeder / Credits: Katharina Ziemke

Unwetter im Lichthof Ost der Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

Mo–Fr 09–21h, Sa 09–17h. Die Ausstellung läuft bis 10.11.2023. Ein Überblick zum Begleitprogramm findest Du hier.

@katharina_ziemke
@humboldt.uni
@tinasroeder

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