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MIT MUSIK UM DIE WELT, NACH VORNE UND ZURÜCK, FRÜHER, JETZT, MORGEN — 60 JAHRE JAZZFEST BERLIN ENTDECKEN

MIT MUSIK UM DIE WELT, NACH VORNE UND ZURÜCK, FRÜHER, JETZT, MORGEN — 60 JAHRE JAZZFEST BERLIN ENTDECKEN

Das Jazzfest der Berliner Festspiele ist eine feste Institution des Veranstaltungskalenders – seit nunmehr 60 Jahren. Das Jubiläum muss selbstverständlich gebührend gefeiert werden: Vom 31.10.–03.11.2024 mit 24 Konzerten, wie jedes Jahr an diversen Orten des Westens der Stadt verteilt und wie immer mit dabei das Haus der Berliner Festspiele, das Quasimodo, der A-Trane und die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Fans des Free-Jazz werden schon mit strahlendem Gesicht dem Eröffnungsabend entgegenfiebern, wenn im Haus der Berliner Festspiele Joe McPhee nach dem Piano Solo von Marilyn Crispell auf der großen Bühne und Sun-Mi Hong auf der Seitenbühne das Festival eröffnen. In den folgenden Tagen ist dann die halbe Welt zu Gast: die 17-köpfige Special Big Band des Gitarren-Pioniers Otomo Yoshihide aus Japan, die New Yorker Pianistin Sylvie Courvoisier oder das Projekt Tropiques um den schwedischen Trompeter Goran Kajfeš, um nur einige zu nennen. In jedem Fall nicht verpassen sollte man das legendäre Sun Ra Orchestra am Samstag (02.11) und den gesamten Zeitraum über (28.10.–03.11.) bietet das Community Lab Moabit diverse kostenlose Veranstaltungen für Groß und Klein. 1964 in Westberlin als eines der ersten Jazz-Festivals der Welt gegründet, lohnt es sich nach sechs Jahrzehnten Musikgeschichte sowohl nach vorne als auch zurückzublicken. Nicht nur das Programm vereint in der diesjährigen Edition mühelos Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit. Auch die Jazzfest Labs für Research und Community bilden Formate, um Aus- und Rückblicke zu erkunden, zu formulieren und neu zu denken – für einen Aufbruch in die strahlende musikalische Zukunft weiterer 60 Jahre Jazzfest Berlin.

Text: Alina Herbel / Fotos: Elizabeth Leitzell, Jade Sastropawiro & Will Shore

Jazzfest Berlin 31.10.–03.11.2024. Programm, Tickets und mehr Informationen gibt es hier.

@berlinerfestspiele

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SEX. JÜDISCHE POSITIONEN — RELIGION, SEXUALITÄT UND IDENTITÄT IM JÜDISCHEN MUSEUM BERLIN

SEX. JÜDISCHE POSITIONEN — RELIGION, SEXUALITÄT UND IDENTITÄT IM JÜDISCHEN MUSEUM BERLIN

„Oh, give me the kisses of your mouth, For your love is more delightful than wine.“ Diese Zeilen klingen wie die eines romantischen Dichters aus dem 19. Jahrhundert, aber sie stammen tatsächlich aus dem letzten Abschnitt der hebräischen Bibel. Erotische Texte sind nur einige der überraschenden religiösen und kulturellen Artefakte, aus denen sich die Ausstellung Sex.Jüdische Positionen zusammensetzt – eine Ausstellung über Sexualität und Judentum, die demnächst im Jüdischen Museum Berlin zu Ende geht. Die Ausstellung (noch bis zum 06.10.2024) untersucht jüdische Einstellungen zum Thema Sexualität anhand alter und neuer Texte, Objekte und Kunstwerke. Wenn Du durch die Ausstellungsräume gehst, kannst Du das breite Spektrum der Sexualität entdecken, von der Sex-Positivität in Dr. Ruth Westheimers „Game of Good Sex“ über die feministische Kunst von Judy Chicago bis hin zu den von Sigmund Freud entwickelten Theorien der sexuellen Unterdrückung. An anderer Stelle kannst Du historische Texte neben zeitgenössischen Dokumenten betrachten, wie etwa eine aktualisierte Ketubah (traditioneller Ehevertrag), die das Bild eines frisch verheirateten gleichgeschlechtlichen Paares zeigt. Die Ausstellung, die nach ihrem Ende in Berlin in das Jüdische Museum Amsterdamverlegt wird, bietet Dir einen faszinierenden Einblick in einen komplexen und überraschenden Teil des jüdischen Lebens.

Text: Benji Haughton / Fotos: Jens Ziehe / Credit: Jüdisches Museum Berlin

Jewish Museum Berlin, Lindenstr.9-14, 10969 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Sex. Jüdische Positionen bis zum 06.10.2024.

@juedischesmuseumberlin

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LIVE RAP UND DANCE-OFFS: 50 JAHRE HIP HOP IN DER FOTOGRAFISKA BERLIN — ERÖFFNUNGSPARTY AM 20.09.2024

LIVE RAP UND DANCE-OFFS: 50 JAHRE HIP HOP IN DER FOTOGRAFISKA BERLIN — ERÖFFNUNGSPARTY AM 20.09.2024

Scratch-Battles und Breakdance – nicht gerade das, was man bei einer Vernissage erwartet, oder? Genau das steht bei der Opening Party von Hip Hop: Conscious, Unconscious bei Fotografiska Berlin auf dem Plan (20.09.2024 ab 19.30 Uhr). Die Ausstellung feiert ein halbes Jahrhundert Hip-Hop nicht nur mit über 200 Bildern, sondern auch mit jeder Menge Live-Performances, DJ-Sets und Dance-Offs. Ein Flashback zu den Ursprüngen der Kultur, die 1973 auf einer Blockparty in New York ihren Anfang nahm und sich seitdem zu einem weltweiten Phänomen entwickelt hat. Der Fokus bei der Eröffnung liegt nicht nur auf der Geschichte des Hip-Hops, sondern auch auf den Frauen, die das Genre entscheidend geprägt haben. Musikalisch wird einiges geboten: Freu Dich auf einen Turntable-Showcase von Jazzmin und Marc Hype, Live Rap von Layla und energiegeladene Sets von DJ Jenesis in der Fotografiska Café Bar. Doch das ist noch nicht alles – die Beats und Rhymes gehen weiter bis in die Nacht, wenn Dimitra Zina auf der Bar Verōnika-Bühne übernimmt. Nach 50 Jahren ist der Hip Hop auch im musealen Kontext angekommen – mit einer echten Hommage an die Kultur dahinter. Man könnte es poetische Gerechtigkeit nennen.

Text: Benji Haughton / Credit: Catherine McGann; T. Eric Monroe & Jannette Beckman

Fotografiska Berlin, Oranienburger Str.54, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan

Hip Hop: Conscious, Unconscious präsentiert von Fotografiska und Mass Appeal 20.09.2024–26.01.2025. Opening Party am 20.09.2024.

@fotografiska.berlin

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ENDSPURT BERLIN ART WEEK: UNSERE HIGHLIGHTS ZUR BERLINER KUNSTWOCHE

ENDSPURT BERLIN ART WEEK: UNSERE HIGHLIGHTS ZUR BERLINER KUNSTWOCHE

Die Berlin Art Week ist für manche von uns die schönste Woche des Jahres – und wir sind schon wieder mittendrin. Falls Du vor lauter Arbeit noch gar nicht dazu gekommen bist, ins Programm zu schauen, kein Problem: Hier kommen die Höhepunkte der nächsten Tage. Auffällig und toll ist in diesem Jahr die Präsenz starker weiblicher Positionen. Heute Abend eröffnen gleich mehrere davon. In der Berlinischen Galerie kann man tief in Mariechen Danz‚ zeitgenössische künstlerische Forschung an der Schnittstelle von Performance und Wissenschaft eintauchen. Im Georg-Kolbe-Museum eröffnet einer der Teile der multi-institutionellen Retrospektive von Choreografin und Bildhauerin Gisèle Vienne. Besonders schön ist hier die Gegenüberstellung ihrer Arbeiten mit den Werken anderer weiblich gelesener Puppenbauerinnen der Avantgarde des letzten Jahrhunderts (Don’t miss Sophie Taeuber-Arps Bär <3). Wer gleich lieber kaufen statt gucken will, kann das ebenfalls heute Abend (12.09.2024 18h) tun: 50 fürs Flussbad heißt die Auktion, die, wie der Titel schon sagt, mit den Verkäufen dafür sorgen will, eines Tages in der Spree schwimmen zu können. In der unteren Preislage lohnt es sich durchaus auf ein Druck von Something Fantastic zu schielen. Es darf ein bisschen mehr sein? Wie wäre es dann mit einer kleinen gläsernen Skulptur der fantastischen Künstlerin Karin Sander? Kaufen, kaufen, kaufen und in jedem Fall gucken kann man natürlich auch am Freitag (13.09.) – dieses Jahr erstmalig bis 22 Uhr. Die Gallery Night lädt zum Entdecken in der ganzen Stadt, wer Malerei liebt, sollte unbedingt reinschauen bei Societe mit Conny Maier, Meyer-Riegger mit Caroline Bachmann, Trautwein Herleth mit Rebecca Morris und Sprüth Magers mit Oliver Bak. Wer lieber nach Performance sucht, ist sicherlich bei Isabella Bortolozzi gut aufgehoben. „A hole is a hole“ heißt Lily Mcmenamys Performance, die dort zu sehen ist.

Am Samstag (14.09.) gehts weiter. Das Zehlendorfer Fluentum richtet einen Artist Talk mit Calla Henkel und Max Pitegoff (14 Uhr) aus und Ewa Dziarnowskas Performance “This Resting Patience” ist in den Sophiensaelen (15–18 Uhr) zu sehen. Abends gehen die Eröffnungen weiter, unter anderem zeigt das Neuköllner Kindl Zentrum Nina E. SchönfeldSamuel Fosso und Alfredo Jaar. Den Sonntag könnte man dann perfekt in den Wilhelmhallen vertödeln, wo sich bei „Hallen 05“ erneut einige Galerien zur Gruppenausstellung zusammen gefunden haben. Außerdem haben diverse Sammlungen wie die Kienzle Art Foundation Open House. Abends zeigt das KW in der Auguststraße ein letztes Mal die Performance „Mean Time“ von Amina Szecsödy. Und dann ist die schönste Woche des Jahres schon wieder vorbei.

Text: Hilka Dirks / Credit: Samuel Fosso & JM Patras, Paris; Sarker Protic; Maix Mayer

Berlin Art Week, 11.–15.09.2024, in der ganzen Stadt verteilt. Das gesamte Programm der Art Week gibt es hier.

@berlinartweek

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VORHANG AUF — PREMIEREN UND PUBLIKUMSLIEBLINGE IM MAXIM GORKI THEATER

VORHANG AUF — PREMIEREN UND PUBLIKUMSLIEBLINGE IM MAXIM GORKI THEATER

Im September erwachen die Berliner Theaterbühnen wieder zum Leben, und wenn Du auf progressives und zeitgenössisches Theater stehst, gehört das Maxim Gorki Theater definitiv zu den Hotspots. Das Schauspielhaus in Mitte bringt frischen Wind mit einer neuen Runde von Premieren und Dauerbrennern – und das Beste: Bei allen Stücken laufen englische Übertitel mit. Hier sind unsere Highlights der Spielzeit 2024/25: Los geht’s mit Oliver Frljićs Neuinterpretation von Kafkas Der Prozess, die am 21.09. Premiere feiert. Die Inszenierung zieht spannende Parallelen zwischen Kafkas bürokratischem Albtraum und heutigen Machtstrukturen und verleiht dem Klassiker eine aktuelle spätkapitalistische Relevanz. In der darauffolgenden Woche erwartet Dich die Weltpremiere von Wiedergutmachungsjude, der Bühnenadaption des gleichnamigen Buches von Dichter Daniel Arkadij Gerzenberg (27.09., Studio Я). Die intime Auseinandersetzung mit Trauma und Identität ist Teil der Reihe Fяemde Poesie, die eben diese für die Bühne inszeniert. Im Oktober folgt dann eine weitere Premiere: Linkerhand, die Geschichte der jungen ostdeutschen Architektin Franziska Linkerhand, die ihre bürgerlichen Wurzeln hinter sich lässt, um sozialistische Ideale in einer Modellstadt zu verwirklichen.

Die Premiere ist am 18.10. – eine Reise durch Desillusion und gesellschaftliche Ideale. Neben diesen Premieren kehren auch Publikumslieblinge zurück, wie In My Room, ein Stück von Regisseur und Autor Falk Richter, das moderne Männlichkeit seziert. Das Stück wurde 2020 bei den 45. Mülheimer Theatertagen nominiert und ist ab dem 11.10. wieder zu sehen. Das komplette Programm und Tickets findest Du auf der Website des Gorkis.

Text: Benji Haughton / Fotos: Nils Tammer, Judith Buss & Gorki

Maxim Gorki Theater, Am Festungsgraben 2, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
Das ganze Programm kannst Du online einsehen.

@maxim_gorki_theater

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