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KURZURLAUB AM HELMHOLTZPLATZ: MIESMUSCHELN AUF DREIERLEI ART, POUTINE UND SELLERIE SPRITZ

KURZURLAUB AM HELMHOLTZPLATZ: MIESMUSCHELN AUF DREIERLEI ART, POUTINE UND SELLERIE SPRITZ

Zwei Dinge, die für mich vor Kurzem noch nicht zusammenpassten: Blauschimmelkäse und Muscheln oder Sellerie und Spritz. Jetzt weiß ich es besser – und will mehr davon. Am Helmholtzplatz gibt’s seit Januar 2023 die Muschel Bar. Und der Name ist Programm: Es gibt Muscheln – genauer gesagt Miesmuscheln! Und sonst (fast) nichts. Sehr konsequent und auf den Punkt. Macher Martin, ist ein erfahrener Gastronom und betrieb vorher u.a. das Gasthaus Figl in der Urbanstraße. Danach schwebte ihm ein anderes Konzept vor – klein und reduziert auf ein Produkt: Moules Frites! Serviert werden die Muscheln auf schlichten Emaille-Tellern, gegessen wird an hölzernen Hochtischen – Bar-Feeling eben. Draußen darf man es sich an einem der Bistrotischchen gemütlich machen. Eigentlich wollte Inhaber Martin zusammen mit einem Freund hier ein Bistro mit levantinischer Küche eröffnen, aber das Leben kam dazwischen und stattdessen gibt’s nun die Muschelbar in Eigenregie.

Kleine Deko-Objekte hinter dem Tresen und in den Regalen sind Zeug:innen des vorherigen Konzepts – nebst gusseisernen Töpfen, in den Muscheln typischerweise zubereitet werden. Zusammen mit dem gekachelten Boden und dem eklektisch matten-erdigen Farbspiel wirkt die Muschel Bar, als wäre sie schon immer hier gewesen: authentisch gewachsen. Am besten triffst Du Dich hier mit Freund:innen – aber nicht zu vielen, denn der Platz ist begrenzt! – oder besser gesagt befreundeten Moules Frites Fans! Denn so ist es ja: Man liebt sie oder nicht. Wir haben uns durch alle drei Miesmuschel-Optionen probiert – es ist dennoch schwer zu sagen, welche der Favorit war. Die leichte Weisswein-Vermouth-Variante oder die klassisch provenzalische Version mit Tomate, Fenchel, Sellerie und Safran. Am Ende begeisterte uns auch die Blauschimmel-Option, die – wie wir dort lernten – keine Neuerfindung, sondern ebenfalls ein Klassiker ist. Wir waren wohl einfach lange nicht mehr an der französischen Küste. Alle drei Teller machen Spaß und sind eine eigene Haus-Variante der klassischen Rezepte, wie man sie kennt. Nichts daran ist ausgefallen, neu oder wild – im Gegenteil: Das Menü der Muschel Bar ist unprätentiös, auf authentische Art rustikal, lässig und lecker. Wir haben dazu (natürlich) nicht einfach die (Pommes) Frites bestellt, sondern auch die Poutine, von denen eine Portion glatt mehr als eine Person satt macht. Im Zweifel wird damit auch ein:e Vegetarier:in glücklich. Statt Bratensauce gibt es auf diesem franco-kanadischen Comfort Food einen hausgemachten Blauschimmelkäse. Food-Koma danach? Nicht ausgeschlossen! Aber Barmann Sven serviert Dir gerne das säuerlich-herbe Sellerie-Kombucha (auch als Sellerie-Spritz mit Sekt) – für uns schon jetzt der Apero-Trend 2023! Wenn’s klassischer sein soll: von frisch gezapften Bier (wahlweise mit Kräuterlikör) bis zum lässigen Weisswein (nein, kein Naturweine) gibt’s die passende Wahl je nach Tageszeit und Temperatur. Und falls Du jetzt denkst: „ja, aber…“ – die Muschelmonate sind jetzt nicht mehr nur mit R – dieses Credo ist längst überholt. Fazit? Ab jetzt gehen diese Dinge für mich immer zusammen: Muscheln mit Blauschimmelkäse, Sellerie mit Spritz und Helmholzplatz mit Meeresbrise – auf dem Teller.

Text: Nina Trippel / Fotos: Savannah van der Niet

Muschel Bar, Dunckerstr.10, 10437 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
Mi–So 17–22h

@muschelbar

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FRISCH GEFISCHT: SAISONALER FISCH & MEERESFRÜCHTE FÜR ZUHAUSE ODER VOR ORT

FRISCH GEFISCHT: SAISONALER FISCH & MEERESFRÜCHTE FÜR ZUHAUSE ODER VOR ORT

Seit Dezember 2022 kannst Du in der Markthalle Neun Frisch Gefischt ansteuern – hier findest Du so ziemlich jede hochwertige Leckerei aus dem Meer: Bei Andreas und Lars wird auf nachhaltige Fangmethoden und kurze Lieferwege geachtet: Angeboten werden nur Fisch und Meeresfrüchte aus regionalen Fanggebieten, die nicht durch Überfischung bedroht sind. Entsprechend abwechslungsreich ist das Angebot in der Theke: von Wildfisch, Krustentieren, Muscheln und Algen bis hin zu Kaviar. Wenn Dir mal wieder die Ideen für das Abendessen ausgehen, solltest Du vorbeikommen und Dich beraten lassen. Das Schöne an der Markthalle ist natürlich, dass Du auch alle anderen Zutaten an den Ständen finden kannst. Falls Du keine Lust hast, selbst zu kochen und trotzdem nicht auf saisonalen Fisch verzichten magst, dann komm zwischen Donnerstag und Samstag vorbei: An diesen Tagen gibt’s bei Frisch Gefischt Gerichte mit Seafood, die Du direkt vor Ort genießen kannst – wie etwa die hauseigene „Seafoodpladde“, Fischspieße mit Spargel und Berglinsen oder Fischbrötchen mit Graved Lachs, gegrillter Zucchini und Tahin-Senf. Und falls Du für den Ostertisch noch nach dem passenden Fisch suchst: Wie wäre es mit Zander und dazu Bärlauch, der jetzt wieder draußen wächst? Oder doch lieber eine Portion Streifenbarsch, angerichtet als Ceviche? Falls Du Scheu vor Gräten hast, gäbe es auch noch Kaiserhummer im Angebot! Aber egal, wann, wie und wo, ob Du Leidenschaft fürs Selberkochen mitbringst oder eher Streetfood-Flaneur:in bist: Bei Frisch Gefischt kannst Du mit gutem Gewissen das ganze Jahr lang die Frischetheke stürmen.

Text: Robyn Steffen / Fotos: Luna Schaffron & Uta Gleiser

Frisch Gefischt in der Markthalle Neun, Eisenbahnstr.42/43, 10997 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Di–Mi 12–18h, Do 12–22h, Fr 11–18h (Karfreitag geschlossen) & Sa 10–18h

@frischgefischt

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TRIO — DAS WIRTSHAUS MIT CHARME UND BESTEN ZUTATEN

TRIO — DAS WIRTSHAUS MIT CHARME UND BESTEN ZUTATEN

In Berlin steht neuerdings ein Wirtshaus. Natürlich ein modernes, das nicht auf Klischees einzahlt und deswegen direkt zum Lieblingsort geworden ist. Es hört auf den Namen Trio und hat – passenderweise – drei Betreiber:innen. Eva Alken, Clemens Roesch und Vadim Otto Ursus – bekannt vom Restaurant Otto im Prenzlauer Berg – bespielen das Ladenlokal mit den großen Fenstern „hinter der Volksbühne“. In den dezent-gemütlich gestalteten Räumen mit dunkelroten Tischen, Holzstühlen und einem großen Tresen im Herzen fühlt man sich sofort aufgehoben. Der Name spielt vielleicht nicht nur auf das Inhaber:innen-Trio und den netten Nachbarn, die Bar Drei, an. Hier gibt’s keine Viele-Gänge-Menüs, sondern à la carte Küche quasi den Dreiklang auf dem Teller: Vorspeise, Hauptspeise, Dessert. Beginnen könntest Du Dein Mahl mit einem Klassiker wie Wurstsalat, der in keinem Wirtshaus fehlen darf. Aber auch der erfrischende Chicorée-Salat mit feiner Vinaigrette und Walnüssen hat uns begeistert. Alleine der Geschmack der kleinen Walnüsse beweist, dass die Macher:innen viel Wert auf beste Zutaten legen und auf Chichi verzichten. Als Hauptspeise stehen Klassiker der süddeutschen und alpenländischen Küche auf der Karte wie Pilz- oder Wildgulasch nebst Backhendl.

Zum Schluss gibt’s den allseits beliebten Apfelstrudel, wie man es sich erträumt, aber zu selten eintritt. Aber auch wenn der ganz große Hunger nicht da ist, hat Trio das perfekte Plätzchen: Am schönen Tresen im Zentrum des Lokals könntest Du beispielsweise den Feierabend mit einem Teller Frittatensuppe einläuten. Dazu ein Bier oder ein Glas leichten Rotwein – apropos Wein: die slowenischen Weine auf der Karte machen Spaß und gehen mit ihrem frischen Charakter eine moderne Partnerschaft mit den Speisen ein. Alles in allem ein Ort für Leib und Seele, wo herzhaft und herzlich bestens zusammenkommen. Und der Name Trio ist wohl auch einfach als explizite Erinnerung daran zu verstehen, dass man hier immer in guter Gesellschaft ist: Denn „three“ ist bekanntlich „a party“.

Text: Laura Storfner & Nina Trippel / Fotos: Robert Rieger

Trio, Linienstr.13, 10178 Berlin–Mitte; Stadtplan
Fr–Mo 18–23h

@trio.berlin

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FRANZÖSISCHE KÄSESPEZIALITÄTEN ZUM MITNEHMEN UND WEIN UND KLEINE GERICHTE ZUM VERWEILEN — CAMIDI BISTRO

FRANZÖSISCHE KÄSESPEZIALITÄTEN ZUM MITNEHMEN UND WEIN UND KLEINE GERICHTE ZUM VERWEILEN — CAMIDI BISTRO

Während im Sommer das kleine Bistro im Schillerkiez nach einem Ausflug am Tempelhofer Feld einlädt, den lauen Tag mit Käse und Wein auf der Terrasse ausklingen lassen, bietet das Camidi an kälteren Tagen eine Wohnzimmeratmosphäre mit gemütlicher Bar und Kamin. Aber nicht nur wegen seiner unprätentiösen und ehrlichen Atmosphäre sollte man diesen Ort ins Herz schließen, vor allem wegen der köstlichen Käseauswahl. Die große Vitrine im Vorderraum bietet eine umfangreiche Auswahl an meist französischen Käsespezialitäten, gesalzener Butter sowie Schinken und Salami. Alle Produkte können zum Mitnehmen für zu Hause erworben werden. Wir empfehlen jedoch, einen Moment dort zu verweilen und sich entweder die Käseplatte selbst zusammenzustellen oder von Niusha, der sympathischen Gastgeberin und Inhaberin von Camidi, kombinieren zu lassen. Niusha und ihr Geschäftspartner Français kennen sich seit gut zehn Jahren. Français hatte eine kleine Crêperie im Herzen Kreuzbergs und Niusha war dort Restaurantleiterin. Gemeinsam entstand die Idee eines authentischen Käse-Bistros.

Die beiden gingen nach Paris, um dort in einer Fromagerie Wissen und Inspirationen rund um die Welt des Käses zu sammeln. Wir freuen uns, dass sie dieses französische Lebensgefühl und die Liebe zum Käse nun auch mit uns in Neukölln teilen. Wir empfehlen den im Ofen gebackenen St. Marcellin und Salat, eine Käseplatte mit frischem Baguette und gesalzener Butter sowie die Charcuterie Platte. Dazu einen Crémant oder Naturwein aus deren kleinen, aber liebevoll ausgewählten Getränke Selektion. Und wer das Camidi mit Käse und Wein am Feuer für gut befunden hat, sollte erst mal im Sommer kommen, wenn die Terrassentüren geöffnet sind und die kleine Straße voller Trubel sich ein wenig an Paris anfühlen lässt.

Text: Laura Iriondo / Fotos: Robyn Steffen

Camidi, Leinestr.54, 12049 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Mi–Sa ab 12h, So ab 14h. Für einen Tisch am besten telefonisch reservieren unter 030 91469209.

@camidi_berlin

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INNOVATIVE FUSION-GERICHTE AUF OFFENEM HOLZFEUER ZUBEREITET — KRAMER

INNOVATIVE FUSION-GERICHTE AUF OFFENEM HOLZFEUER ZUBEREITET — KRAMER

Wenn Du auf der Suche nach einem Restaurant bist, das Deinen Gaumen in Wallung bringt, bist Du bei Kramer genau richtig: Das Essen ist eine Mischung aus japanischer und philippinischer Küche mit mexikanischem Einschlag und in der Küche steht ein großes offenes Feuer, das Aromen und Geschmacksnoten erzeugt, wie es nur brennendes Holz kann. Fünf Köch:innen aus Argentinien, Italien, Japan und Deutschland arbeiten hier, mitten im Schmelztiegel Kreuzkölln, unter der Leitung von Fabian Kramer, der ein experimentelles Menü voller Holzkohle- und Raucharomen kreiert hat. Was die Gerichte betrifft: Wie wäre es mit sanft geräucherter Sellerie-Pilz-Lasagne oder verkohlter Roter Bete mit Avocado-Habanero-Creme? Oder Entenknödel in eigener Brühe mit Kimchi und Hollandaise?

Die Speisen werden auf Keramikgeschirr serviert, das der Chefkoch selbst geformt hat. Die Einrichtung ist modern – lila Töne treffen hier auf ein abwechslungsreiches Spiel aus Licht und Dunkelheit. Die zusätzlichen Pflanzen, die von einem automatischen Bewässerungssystem bewässert werden, lassen das Restaurant an ein Gewächshaus erinnern. Zu den Speisen gibt es fassgereiften Wein vom Sommelier Ben Tobis sowie Mezcal Negronis und Mezcal Sours. Kramer nimmt Reservierungen entgegen, aber man kann auch nur auf einen Drink, ein paar leichte Happen oder – unser Favorit – ein komplettes Abendessen mit Getränken vorbeikommen. Wärme aus dem Holzofen, um unsere Knochen zu wärmen? Ja, bitte! 

Text: Dave Alcantara / Fotos: Robyn Steffen

Kramer, Pannierstr.41, 12047 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Mi–Sa 18h–23h

@kramerrestaurant

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