Zwischen all den Flagshipstores in Mitte muss man mitunter genauer hinschauen, um die nur noch wenigen kleinen, feinen Boutiquen zu entdecken. Eine Anlaufstelle für handverlesene Mode und Accessoires ist auf der Auguststraße aber ganz sicher verblieben: April First. Der Name ist kein Aprilscherz, sondern schlicht eine Referenz an das Geburtsdatum von Gründerin Carolin Dunkel. Sie hat in der Medien- und Modewelt gearbeitet, bevor sie ihren Store eröffnete, und trägt seitdem internationale Brands und Accessoires zusammen, die es sonst nur selten in Berlin zu kaufen gibt – Labels aus Los Angeles beispielsweise: Agolde hat jede Menge angesagte Denim Styles, Xírena lässige Blusen in diversen Farben. Bunter, aber ebenfalls alltagstauglich sind die Looks von Alémais: Die bedruckten Seidenshirts und -hosen sehen nach italienischer Landvilla aus und sind nicht nur für das Wetter im Herkunftsland Australien passend, sondern auch für die verbleibenden Berliner Sommertage. Die schönsten Blazer für Office und Evening bietet Blazé Milano. Highlights sind aber auch die ikonischen Bucket Bags von Mansur Gavriel.
Außerdem bietet Carolin eine große Auswahl an raren Düften wie von Coqui Coqui aus Tulum an. Also, egal ob saisonales Eyecatcher-Piece oder ein eleganter Look, bei April First findest Du Mode, die besonders ist – egal für welchen Anlass. Apropos Anlass: Für ganz besondere könntest Du Dir hier auch einfach ein Kleid leihen. Mit April Second hat der Store sein ganz eigenes Ausleihkonzept für die Kleider der New Yorker Brand Ulla Johnson. Und falls Textilien allein Deinen Look noch nicht komplettieren: Es gibt auch eine hauseigene Fine Jewelry Line und ausgewählte Möbel aus Messing und Marmor, wie Du sie auch im Store siehst, zu kaufen. Die April First Selektion findest Du natürlich online, aber im Store zu stöbern macht besonders viel Spaß, denn mit der Beratung vor Ort entdeckst Du bestimmt Pieces, die Du alleine nie anprobiert hättest. Und damit zeigt Carolin Dunkel die Magie der Mode: Sie kann Deinen Charakter nach außen tragen, Dir Selbstvertrauen verleihen und einfach glücklich machen.
Text: Maria Mayer / Fotos: Alicia Kassebohm, Georg Roske & Josefine Meier
April First, Auguststr.77, 10117 Berlin–Mitte; Stadtplan
@aprilfirststore
Es ist endlich August und die Reise ans Mittelmeer steht bevor. Was nicht fehlen darf: Mein heißgeliebtes „Hamamtuch“. Bisher hat sich dieses bunte Stück Baumwolle als Allround-Talent im Urlaub erwiesen: Abgesehen von der hervorragenden Qualität, trocknet es besonders schnell und ist nicht nur am Strand ein treuer Begleiter. Entdeckt habe ich mein Lieblingshamamtuch allerdings nicht am Mittelmeer, sondern mitten in Berlin, in einem kleinen Laden namens Hello Turco, den Secil Arlat im Jahr 2022 eröffnet hat. Die Grafikdesignerin aus Adapazari hat mit Hello Turco (noch) ein Stück türkisches Leben nach Berlin gebracht: In ihrem Laden dreht sich alles um das Handwerk und die türkische Badekultur. Dort ist Hamam nämlich Tradition und Alltag zugleich – gleichbedeutend mit sowohl körperlicher als auch seelischer Reinigung. Tücher, Bademäntel, Accessoires, Peeling-Handschuhe und Seifen: Bei Secil findest Du alles, was Du für Deine nächste Entspannungs-Session benötigst. Die Badetextilien werden von traditionellen türkischen Familienbetrieben aus 100% Baumwolle gewebt und hergestellt, und auch der Recycling-Aspekt ist für die Hersteller:innen wichtig: Aus Baumwollstoff-Restbeständen entstehen neue Kollektionen.
Beim Betreten empfängt Dich der reine Duft von Baumwolle, Leinen und Seife. Im Laden türmen sich Badetücher, Pestemals und Hamamtücher in allen Farben und verschiedenen Mustern. Das klassische „Diamond“-Muster weist auf seine Herkunft hin – es kommt aus der Stadt Buldan, der Region Denizli. In der Region rund um Antakya dominieren die Streifenmuster – diese gefallen mir besonders gut. Seit diesem Jahr gibt es bei Hello Turco auch die erste eigene Hamamtuch-Kollektion von Secil – mit ihren eigenen Designs. Und wer mag, kann den einmaligen Service (in Berlin) in Anspruch nehmen und sich sein eigenes Tuch gleich im Shop personalisieren lassen, zum Beispiel mit Initialen oder einem eigenen Spruch!
Text: Milena Kalojanov / Fotos: Robyn Steffen
Hello Turco, Raumerstr.27, 10347 Berlin–Prenzlauer Berg; Stadtplan
@helloturco
Es ist Freitag und mein Weg führt mich zum Markt am Maybachufer. Gerade haben Tomaten Hochzeit: Meine Lieblingssaison. Jede Woche durchforste ich Märkte nach neuen Sorten, interessanten Farben und Aromen. Fündig werde ich jedes Mal am üppigen Stand von Landware. Hier finde ich alles, was mein Herz begehrt: Frisches, regionales Obst und Gemüse – aus nachhaltigem Anbau in Groß Beuchow im Spreewald. Fenchel, Blumenkohl, Zucchini, exotische Auberginensorten, Dill, Mangold und Kartoffeln. Und die Tomaten: gelbe, grüne, rote, Ochsenherzen, Reisetomaten. Beim Stand schwelge ich in Erinnerung an meine Kindheit, bei den Großeltern auf dem Bauernhof in Brandenburg. Die Gärtnerei von Landware liegt auf Feldern mitten im Spreewald. 2020 startete Steven Raabe – selbst aus Lübbenau – mit seinem Team und betreibt inzwischen die Gärtnerei mit Innen- und Außenflächen für traditionellen nachhaltigen Anbau, sowie seit 2022 die vertikale Tower Farm für Vertical Farming. Damit kultiviert Landware eine neue Methode, die das Potenzial birgt, viele Probleme der zukünftigen Lebensmittelversorgung kreativ anzugehen.
Für jene, die aus alltäglichen Gründen den Weg zum Markt nicht schaffen, bietet Landware saisonale Gemüsekisten, die in verschiedenen Größen und zu flexiblen Laufzeiten gebucht werden können. Und auch diese sind erntefrisch aus dem Spreewald: Für Selbstabholer:innen (Depot in Lübbenau und Berlin) oder sogar bis direkt vor Deine Haustür – jede Woche, das ganze Jahr über. Besuche Landware auf dem Hof im Spreewald oder auf dem Markt am Maybachufer und überzeuge Dich selbst von dem frischen Obst und Gemüse!
Text: Milena Kalojanov / Fotos: Landware
Landware, Markt am Maybachufer, Maybachufer, 10347 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Landwarenhaus Groß Beuchow, Beuchower Hauptstr.10, 03222 Lübbenau–Spreewald; Stadtplan
@landware.de
Kaum eine Tasche erregt so viel Aufmerksamkeit wie meine Lea Roesch. Auf sie angesprochen zu werden gehört mittlerweile zum Alltag. Ein anscheinend universelles Erlebnis für meine Freund:innen und mich (ja, wir tragen sie alle). Auch wenn unsere Lea Roesch im Vergleich eher minimalistisch daherkommt, bekommt man doch manchmal eine Art erschwingliches Berliner Birkin Bag Feeling: ein zeitloser Klassiker, heiß begehrt. Ich selbst trage die Nr.7 in Braun und habe sie überall mit dabei, ob in den Straßen von Paris, beim morgendlichen Cafébesuch ums Eck oder vollgepackt als Handgepäckstück auf Reisen. Gefühlt unkaputtbar, ist sie doch handgefertigt aus LKW-Planen und dadurch besonders formstabil, robust und wasserfest. Lea – Namensgeberin ihres eigenen Labels, studierte Modedesignerin und Model – beschreibt die Taschen als erweitertes Kleidungsstück, durch die Formgebung fast einem Objekt gleich. Der erste Entwurf entstand 2013 vor einem Besuch in Japan, damals noch aus einem leicht glänzenden beschichteten Stoff und ganz in Weiß. Geblieben sind die Form und der Wunsch, Designs zu kreieren, die funktionell und universal tragbar sind. Inspiriert sieht sich Lea von ihrem Alltag unterwegs in Berlin – immer im Hinterkopf, was sie sich in ihrem Kleiderschrank wünscht.
Offizieller Launch für das Label war im November 2019 – damals mit einem Mantelmodell und der Tasche Nr.1. Dann kam allerdings Covid dazwischen – Schließung der Kitas inklusive. Lea, selbst Mutter einer kleinen Tochter, sah sich gezwungen, erstmal eine Pause einzulegen und es langsam angehen zu lassen. Über die letzten fünf Jahre ist eine bewusst reduzierte, durchnummerierte Kollektion entstanden, die aktuell neben den in Größe, Farbe, Form und Material variierenden Taschen aus drei wasserabweisenden Mantelmodellen, einer Steppweste zum Schnüren und zwei recycelten Schalversionen besteht. Während die LKW-Planen für die Taschen aus Belgien und Spanien gesourct werden, gibt es auch eine made-to-order Ledervariante (Nr.1) aus europäischem Deadstock, einem Abfallprodukt der Lebensmittelindustrie. Produziert wird derzeit von einem kleinen Team an Täschner:innen in Berlin und Lea selbst. Allerdings ist zukünftig auch eine Zusammenarbeit mit der Stephanos Betriebsstätte in Kyritz (Brandenburg) geplant. Wie sich die Kollektion weiterentwickeln und ergänzen wird, ist im Moment noch offen. Angedacht ist einiges, aber Lea will aufgeschlossen bleiben und sehen, was auf sie zukommt. So viel sei allerdings verraten: Für das eine oder andere Kleidungsstück mehr räume ich schon mal Platz in meinem Kleiderschrank frei.
Text & Fotos: Sophie Doering
Lea Roesch
@learoesch
Das nächste Event steht bevor, ich treffe alte Bekannte, denen ich mit perfekt gemachten Nägeln vorgaukeln kann, alles in meinem Leben unter Kontrolle zu haben. Oder ich finde voller Euphorie eine kleine Lücke zwischen Terminen und To-Dos für einen kurzfristigen Besuch ins Nagelstudio: So oder so kommt zu selten und meist nur für besondere Anlässe Farbe auf meine Nägel. Zu schade, denn während in meinem Kleiderschrank das ganze Jahr über die Devise „Black is the new Black“ lautet, bekenne ich bei meinen Nägeln eigentlich nur allzu gerne Farbe. Hier kommt Abstract ins Spiel, denn Pauline Norden – Gründerin der in diesem Frühling 2024 gelaunchten Brand – verspricht genau hierfür eine Lösung: Mit ihren Gel-Nagel-Aufklebern bietet sie eine einfache, vor allem aber langanhaltende und zeitsparende Alternative zu herkömmlichem Nagellack und Gelnägeln. Die Anwendung ist einfach: Zugeschickt wird Dir ein Set von 20 Aufklebern, die Du Dir nach Passform aussuchst und auf Deine natürlichen Nägel aufträgst. Den Überschuss feilst Du ab und dann geht’s für 60 Sekunden unter die UV-Lampe – done.
Rausgewachsene Gelnägel musst Du mit Abstract auch nicht mehr kaschieren, denn die Aufkleber kannst Du nach Bedarf wieder abpeelen (halten tun sie mindestens zwei Wochen). Am besten beginnst Du mit dem Starter Kit – dieses beinhaltet eine UV-Lampe und zwei Sets, die Du frei von der kompletten Farbpalette wählen kannst. Und was für eine! Soleil Soleil, Silver Surfer, Pepsi Red, Heatwave, Sugar High: Klingt ganz nach Sommer, oder? Adieu Unterlack, Überlack und alle Lacke dazwischen – ich bin mit Refills bis zum Sommerende gewappnet und warte schon sehnsüchtig auf den F/W Drop, der dunklere Töne, neue Muster und spannende Kollaborationen verspricht.
Text & Fotos: Robyn Steffen
Abstract
@abstractnaildrops