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WILLKOMMEN BEI DENIZEN: CO-WORKING MIT CONCIERGE, SELF CARE-STUDIO & HAUSEIGENEM CAFÉ

WILLKOMMEN BEI DENIZEN: CO-WORKING MIT CONCIERGE, SELF CARE-STUDIO & HAUSEIGENEM CAFÉ

Co-Working in Berlin – da muss ich direkt an weiße Tische in Räumen mit freigelegtem Mauerwerk denken, Telefonkabinen und nicht zu vergessen den obligatorischen Kicker. Dieses Konzept funktioniert – aber es geht auch anders, wie die Macher:innen von Denizen zeigen. Anders heißt im Fall von Denizen: stilvoller, einladender, zeitgenössischer und weitergehender im Sinne des Angebots. Gegründet von Michael End, Darja Gogunova, David Gregor und David Turnbull im Jahr 2022 ist Denizen ein Konzept, das Räume für Deine perfekte Work-Life-Balance schafft. Will sagen: Im Fokus steht hier nicht nur ein Raumangebot, sondern auch digitale und analoge Services und Mehrwerte. Dazu gehört unter anderem ein Concierge-Desk; Du kannst also Dein Paket einfach in den Denizen Space bestellen und sicher sein, dass es in Empfang genommen wird, während Du gerade im Kund:innen-Call bist. Und abgesehen von analogen Features ist das Konzept natürlich 100 Prozent digital gedacht: Ein Teil der Macher:innen kommt nämlich aus dem Tech-Bereich. Die hauseigene App bietet von Essens- und Getränkebestellungen direkt an den Platz bis zum Community-Event-Kalender alles, was Du brauchst. Für Verpflegung ist inhouse ebenso gesorgt: „Meal Prep“ kannst Du also skippen und stattdessen auf Snacks aus der „Kitchen“ zurückgreifen.

Hier stehen neben Kleinigkeiten, wie „Banana Bread“ oder „Chia Pudding“, wechselnde moderne Mittagsgerichte wie „Soba Noodles Salad“ oder der „Grilled Paneer & Tomato Salad“ auf dem Menü. Und damit das Wellness-Programm nicht zu kurz kommt, bietet das „Self Care Studio“ auch Duschkabinen (kleiner Run in der Mittagspause?) und Umkleiden an sowie einen hauseigenen Yoga-Space, der aber auch als abgetrennter Workshop- oder Meetingraum genutzt werden kann. Und weil es hier eben mehr gibt als nur einen Raum zum Arbeiten oder Abhängen, heißt das Konzept “The House”. Möbeldesign-Klassiker und wertige Materialien wie Holz an den Wänden, lange Vorhänge an den Fenstern, erdige Farben und verschiedene Stuhlmodelle schaffen einen gediegenen, warmen, „entschleunigten“ Look. Lange Tische mit eingebauten Leuchten schaffen Nähe, Einzeltische und Orte für Calls Rückzugsräume. Man merkt, dass das Team um Denizen auch Erfahrung aus der Hospitality-Welt mitbringt (sie waren u. a. für 25hours-Hotels und Design Hotels tätig) – Denizen ist ein bisschen wie ein Hotel, nur dass Du nicht hier übernachtest. Aber das ist auch besser für Deine Work-Life-Balance…

Text: Nina Trippel / Fotos: Mathilde Karrèr

Denizen, Köpenicker Str.40, 10179 Berlin–Mitte; Stadtplan
Mo–Fr 8–20h. Einen Tagespass erhältst Du für 19€ und eine monatliche Mitgliedschaft ab 79€.

@denizen.eiswerk

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REFUGIEN AN DER KÜSTE USEDOMS — FERIENWOHNUNGEN UND -HÄUSER VON PINEBLUE VILLAS

REFUGIEN AN DER KÜSTE USEDOMS — FERIENWOHNUNGEN UND -HÄUSER VON PINEBLUE VILLAS

Vor Dir erstreckt sich die goldene Strandpromenade. In der Ferne glitzert die Sonne über der Ostsee. Ein Kiefernwald mit hohen Bäumen bietet Schutz bei jeder Windrichtung. Aber eigentlich gar nicht nötig, denn Du kannst dem unbeständigen Wetter an der Küste einfach ausweichen, Dich ins Haus begeben und es Dir vor dem knisternden Kaminfeuer gemütlich machen. Das einzige Risiko bei einem Aufenthalt in den Pineblue Villas? Dass Du die Unterkunft überhaupt nicht mehr verlassen möchtest. Die drei Ferienhäuser und sieben Ferienwohnungen in Seebad Heringsdorf auf der Ostseeinsel Usedom bieten die drei „W“s, die uns glücklich machen: Wasser, Wälder, weißer Sand. Seit Anfang 2023 kommen hier Gäst:innen unter, die eine ruhigere Alternative zum klassischen Luxushotel suchen – und zwar stilvolle Oasen für Design- und Naturfans. Herzstück der Anlage ist ein restauriertes Landhaus aus dem 19. Jahrhundert, das in sieben Apartments mit Bad und Küche für jeweils bis zu vier Personen unterteilt ist. Um das Hauptgebäude herum befinden sich drei modernistische Ferienhäuser – umringt von einem Hektar traumhafter Parklandschaft mit Bäumen.

Ach, und eigentlich ist der „Luxushotel“-Vergleich ein bisschen irreführend, denn der Ort hat nicht viel mit opulenten Frühstücksbuffets oder mit Blattgold überzogenen 5-Sterne-Hotel-Lobbys gemeinsam. Pineblue wartet mit zwei Saunen zum Wohlfühlen und hochwertigen Badezimmern auf und legt großen Wert auf kleine Details: gemütliche Lesezimmer, Schaukelstühle und elegante BBQ-Terrassen. Die meisten Unterkünfte eignen sich für Familien oder befreundete Paare – aber es gibt auch kleinere Wohnungen für den Urlaub zu zweit. Du sehnst Dich nach frischer Luft? Auch dafür ist hier mit Naturlehrpfaden, Baumkronenwanderungen, Bootstouren und natürlich der Ostseeküste mit Sonne und Meer gesorgt. Die ist nur ein paar Schritte entfernt. Versprochen… 

Text: Benji Haughton / Fotos: Pineblue

Pineblue Villas kannst Du online buchen. Mindestaufenthalt 4-6 Nächte, je nach Unterkunft.

@pinebluevillas

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KURZ MAL PRIVATSPHÄRE: PERSY BOOTHS MACHT TELEFONKABINEN MIT DESIGN-ANSPRUCH

KURZ MAL PRIVATSPHÄRE: PERSY BOOTHS MACHT TELEFONKABINEN MIT DESIGN-ANSPRUCH

Seit Beginn des Jahres arbeiten – oder sagen wir lieber – residieren wir mit Cee Cee und Cee Cee Creative in wunderbaren Räumlichkeiten in Kreuzberg. Da sich der Umzug schnell ergab, haben wir noch keine Meetingraumtüren, aber trotzdem schon ein ganz neues Level an Privatsphäre: Zwei PersyOne Phone Booth Kabinen von Persy Booths sind mit uns eingezogen und machen uns das Leben zwischen Zoom Call und Google Meet angenehmer. Da wir unserem Team aktuell 100 Prozent Freiheit geben, ob sie im Büro oder Home Office arbeiten, sind Hybrid-Calls das neue Ding und gleichzeitig das problematischste an der neuen Freiheit: Die einen Hälfte sitzt im Studio im gleichen Call nebeneinander – und die andere daheim. Alle versuchen sich immer schnell zu muten und hören sich doch doppelt. Also ab in die Kabine! Aber wie muss die eigentlich sein, hatten wir uns zu Beginn unserer Suche gefragt? Quadratisch, praktisch, schalldicht – klar! Für uns als Agentur mit Design-Kompetenz, aber bitte auch formschön. Wir hatten eine kleine Competitor-Analye gemacht und die Kosten, Schalldämmung, Lüftung und Lieferung sorgsam abgewägt, die PersyOne Phone Booth dann auch vorab getestet. Am Ende fiel unsere Wahl auf Persy Booths eine Brand, die 2019 – drei Monate vor Corona – in Berlin von Remo Buschkötter und Zygi Krupskis gegründet wurde. Die Brand hat sich darauf spezialisiert, “private Räume” zu schaffen – neben dem Modell für eine Person gibt’s auch Vierer-Kabinen und ab März eine für zwei Personen.

Alle Kabinen sind mit fünf Schichten Dämmmaterial ausgestattet und über 80% davon sind recycelbare Materialien. Stolze 300 Kilogramm bringen die Kabinen auf die Waage, aber sind wahre doch Rollwunder: An vier Schrauben gedreht, lässt sich die Kabine ohne Möbelpacker an einen neuen Ort bringen. Die matte Außenhaut und der schlanke formschöne Griff sowie das softe Plopp-Geräusch beim Schließen haben uns begeistert. Das massive Holzbrett (FSC-zertifiziert und schadstoffgeprüft) im Inneren entpuppt sich als wirklich funktionale Design-Lösung. Unsere dritte Kabine bekommen wir bald – und freuen uns schon – denn sie wird mit einem Dimmschalter ausgestattet sein, sodass wir die Lichtsituation etwas individueller abstimmen können. Für perfekte Video-Calls auf allen Ebenen. #Cabinlife hat für uns eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Text: Massimo Hartmann / Fotos: Robyn Steffen

Um die Booths zu testen, kannst du einen Termin bei Persy Booths buchen.

@persy_booths

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VERLOREN IM JETZT: MIT LITERATUR VON DREI AUTORINNEN DURCH DEN WINTER

VERLOREN IM JETZT: MIT LITERATUR VON DREI AUTORINNEN DURCH DEN WINTER

Anders als der Titel vermuten lässt, spielt Helene Hegemanns Erzählband „Schlachtensee“ nicht im Berliner Südwesten. Ihre fünfzehn neuen Geschichten nehmen uns mit an verschiedene Orte auf der Welt zu verschiedenen Menschen, die alle lose miteinander verbunden sind. Da ist Esther, die an der französischen Atlantikküste surft und über vieles, vor allem die Krebserkrankung ihres Vaters, nachdenkt. Da ist Ketti, die am Weihnachtsmorgen übernächtigt mit dem Zug durch die oberösterreichische Provinz irrt. Die Geschichten führen an die Wolga, nach Kitzbühel, zu einem Garten in South Carolina und in ein Hotelzimmer am Nil. Klug und klar beschreibt Hegemann die Widersprüche und den Schmerz, aber auch die Verletzlichkeit und Offenheit, mit der ihre Figuren durch das Leben treiben. Treiben lässt sich auch die Protagonistin in Sloane Crosleys neuem Roman „Cult Classic„: Lola, Journalistin, Ende 30 und frisch verlobt, läuft in Chinatown einem ihrer Ex-Freunde in die Arme und denkt sich nicht viel dabei. Bis sie am nächsten Tag eine andere verflossene Liebe trifft und am übernächsten Tag noch eine. Dass diese Begegnungen kein Zufall sind, wird spätestens klar, als ihr ehemaliger Chef (früher Redakteur, heute selbsterklärter Health-Guru und Millionär) ihr eröffnet, er habe ein neues Start-up gegründet. Es soll Menschen über Trennungen hinweghelfen – und Lola wurde unfreiwillig als erste Testperson auserkoren.

Dass die Erzählung nicht an eine schlechte Folge von Black Mirror erinnert, liegt an Lolas Witz, ihrer Skepsis und den herrlich bösen Alltagsbeobachtungen, die mit allem abrechnen, was hip und gegenwärtig ist. Am Ende, so scheint es, bleibt die einzige Konstante in Lolas Leben ohnehin nur die Stadt, die sie liebt: New York. Die Verlorenheit teilt Lola mit den Figuren in Hanna Bervoets‘ neuem Roman „Dieser Beitrag wurde entfernt„. Als Schauplatz dient hier das fiktive Unternehmen Hexa – ein Dienstleister, der Inhalte für eine große Online-Plattform evaluiert und moderiert. 2017 hatte der Guardian enthüllt, nach welchen Kriterien Facebook-Beiträge und Hasskommentare online löschen lässt, wie belastend diese Arbeit für die Angestellten ist und damit weltweit Entsetzen ausgelöst. Hier setzt Bervoets‘ Geschichte an: Sie zeigt in beeindruckend unbeeindruckter Sprache eine Welt aus verstörenden Bildern, menschlichen Abgründen und unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Mittendrin: Kayleigh, eine junge Frau, die nicht so sehr die schrecklichen Videos und Fotos beunruhigen, sondern vielmehr das Verhalten ihrer Kolleg:innen. Je mehr die Grenzen der virtuellen und analogen Welt verschwimmen, desto mehr drängt die Frage: Ist auch Kayleigh so verloren im Jetzt, dass sie nicht einmal merkt, wie sie sich von Verschwörungserzählungen mitreißen lässt?

Text: Laura Storfner / Cover: Cult Classic / Fotos: Cottonbro, Tima Miroshnichenko & Francesca Meni

Helene Hegemann: Schlachtensee. Stories, Kiepenheuer & Witsch, 2022, 266 Seiten, 23 Euro

Sloane Crosley: Cult Classic. Farrar, Straus and Giroux MCD, 2022, 304 Seiten, 29 Euro

Hanna Bervoets: Dieser Beitrag wurde entfernt, Hanser Berlin, 112 Seiten, 20 Euro

@kiwi_verlag
@fsgbooks
@hanserberlin

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STADT. LAND. KIEZ — DIE ONLINE-ANTHOLOGIE NACHBARSCHAFTEN DES ZFL BERLIN

STADT. LAND. KIEZ — DIE ONLINE-ANTHOLOGIE NACHBARSCHAFTEN DES ZFL BERLIN

„Die erste Wand war dünn. Sie hat nicht viel gesehen. Weil es so finster war. Man hat vom Fenster in den Hof geschaut.“ Paul Bokowskis Worte sind die ersten Zeilen, die ich auf ZfL Nachbarschaften lese – auf meinem Telefon, morgens im Bett, unter meinem eigenen Fenster. Die Kurzgeschichte spielt im Afrikanischen Viertel im Wedding, ich lese sie komplett. Wohin nun? Ich entschließe mich, hinter Mirna Funk die Bahnhofsstufen am Alexanderplatz hinunter zu laufen. Im Anschluss sitze ich neben Jan Brandt an einem Küchentisch in der Reichenberger Straße und lausche dem Dialog einer Wohnungsbesichtigung. So treffend niedergeschrieben, dass ich mich beim Lesen unwohl fühle. Ich denke an das Haus, in dem ich wohne, an die Menschen nebenan. Einer von ihnen hat mich auf den Nachbarschaften-Blog aufmerksam gemacht. Seit 2020 herausgegeben von Christina Ernst und Hanna Hamel, versammelt die am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung entstandene Online-Anthologie zeitgenössische Texte aus Literatur und Theorie und bietet sich zum digitalen Flanieren durch Berlin und Umland an.

Die Autor:innen-Liste ist lang. Einen ganzen Vormittag lang folge ich noch Joshua Gross, Donna Stonecipher, Pascal Hugues und Lea Streisand von der Hufeisensiedlung bis nach Hellersdorf. Anschließend blicke ich aus meinem Fenster. Hier ist mehr Licht als bei Bokowski, viel Aussicht noch dazu. Bauarbeiter im Dachstuhl gegenüber, die frühen Spätikund:innen unten an der Ecke, der neu beschnittene Straßenbaum dazwischen. Alles erscheint ein bisschen poetischer, farbiger – das Haus, der Kiez, die Stadt. Danke Internet, denke ich, für diesen Nachbarschaften-Blog, der mir meine eigene Stadt so wunderschön bewusst gemacht hat, dass ich auf einmal ganz liebevoll für sie empfinde. Zumindest an diesem Samstagmorgen.

Text: Hilka Dirks / Fotos: Jonas Michel, Merle Büttner & Philipp Schlögl

Die Anthologie Nachbarschaften, herausgegeben von Christina Ernst und Hanna Hamel, ist eine Publikation des Interdisziplinären Forschungsverbunds (IFV) „Stadt, Land, Kiez“. Nachbarschaften in der Berliner „Gegenwartsliteratur“ am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin.

Die Texte sind in Originalsprachen veröffentlicht: Englisch und Deutsch. Der Blog wird fortwährend ergänzt.

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