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ANOHA: DIE KINDERWELT DES JÜDISCHEN MUSEUMS — EMPFOHLEN VON MARIANNA HILLMER

ANOHA: DIE KINDERWELT DES JÜDISCHEN MUSEUMS — EMPFOHLEN VON MARIANNA HILLMER

Anoha ist das wohl coolste Kindermuseum Berlins und definiert das etwas eingestaubte Wort Museum dabei völlig neu. Diesen Sommer eröffnete die Kinderwelt des Jüdischen Museums in Kreuzberg und ist ein grandioser Ort zum Entdecken, Erforschen und Spielen für Kindergarten- und Grundschulkinder. Sie dürfen klettern, rennen, rutschen und alles anfassen. Mittelpunkt der Kinderwelt ist die Erzählung der Arche Noah, ein riesiges Boot, mit dem sich Noah, seine Familie und alle Tiere vor der Sintflut retteten. Und so beginnt die permanente Ausstellung mit Dauerregen, dem Besteigen der Arche – gemeinsam mit Eisbären, Kamelen und einer Giraffe, die ihren Hals als Rutsche für die Kleinen zur Verfügung stellt und vielen anderen Geschöpfen. Alle Tiere sind Upcycling Kunstwerke von ausgewählten Künstler:innen. Auf der Arche leben viele Tiere, große, kleine, laute, leise, nacht- und tagaktive auf engem Raum zusammen. Die Kinder werden eingeladen die tierischen Passagiere zu begleiten, sie zu füttern, ihren Mist wegzuräumen und auch mit ihnen gemeinsam am Ende wieder das Schiff auf verschiedenen Wegen zu verlassen. Spielend werden Kinder für ein respektvolles Miteinander von Mensch, Tier und Natur angeregt. Dabei lenken bereits ausgestorbene Tiere wie das Riesenfaultier und bedrohte Arten wie der Orang-Utan die Aufmerksamkeit auf Umweltprobleme, unsere Verantwortung und wie wir zukünftig damit umgehen wollen. Das US-amerikanische Büro Olson Kundig Architecture and Design entwarf den Bau und ein eigens initiierter Kinderbeirat arbeitet aktiv an der Entwicklung des Museums mit.

Text: Marianna Hillmer / Fotos: Yves Sucksdorff

Marianna Hillmer lebt mit ihrer Familie in Schöneberg. Die gebürtige Hamburgerin mit griechischen Wurzeln lebt bereits seit insgesamt 14 Jahren in der Hauptstadt und ist Co-Gründerin des unabhängigen Reisebuchverlags Reisedepeschen.

Anoha – Die Kinderwelt des Jüdischen Museums Berlin, Fromet–und-Moses–Mendelssohn–Platz, 10969 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
Di–Fr 9–13h, Sa–So 10h30–16h

@anohaberlin
@reisedepeschen

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VON SEOUL, NAGOYA UND TAIPEI NACH BERLIN: ASIATISCHE KUNSTBÜCHER IN DER GALERIE UND BUCHHANDLUNG EINBUCH.HAUS — EMPFOHLEN VON NAYEON KIM

VON SEOUL, NAGOYA UND TAIPEI NACH BERLIN: ASIATISCHE KUNSTBÜCHER IN DER GALERIE UND BUCHHANDLUNG EINBUCH.HAUS — EMPFOHLEN VON NAYEON KIM

Immer, wenn ich die Galerie und Buchhandlung EinBuch Haus betrete, verliebe ich mich aufs Neue in die handgefertigten Regale, in denen sorgfältig kuratierte Kunstbücher perfekt zur Geltung kommen. In diesem August kannst Du Dich besonders auf einen Besuch freuen: Es erwartet Dich nicht nur die Ausstellung Assemble, sondern auch die Mini-Kunstbuchmesse Asian Artbook House (beide bis 28.08.2021). Wie der Name schon verrät, wird hier normalerweise nur ein einziges Buch vorgestellt – in diesem Monat hat Direktorin Jae Kyung Kim beschlossen, sich gleich mehreren Büchern von Künstler:innen aus dem asiatischen Raum zu widmen. Wie Kunstobjekte sind die Ausgaben von vier kreativen Plattformen in einer Gruppenausstellung versammelt, während im anderen Teil der Galerie Kunstbücher darauf warten, von Besucher:innen betrachtet zu werden: Im Asian Artbook House zeigen 24 seltene Exemplare und Drucke verschiedene Orte Asiens. Die Werke werden zum ersten Mal in Berlin gezeigt – nach einem Ausflug auf Social Media habe ich sie kurzerhand online bestellt. Aber ein Besuch in der Galerie lohnt sich darüber hinaus, um vor Ort in den Ansichtsexemplaren zu blättern und dabei Kims Geschichten zu den Büchern zu lauschen. Kunst und Bücher an einem Ort vereint – das EinBuch Haus ist die perfekte Inspirationsquelle für alle, die Kunstbücher mögen, sammeln, sich für Grafikdesign begeistern und vielleicht auf der Suche nach etwas Besonderem sind.

Text: Nayeon Kim / Fotos: Olivia Kwok & Mikyung Song

Nayeon Kim ist Kulturredakteurin für unabhängige Brands. Berlin ist bereits die siebte Stadt, in der sie lebt.

EinBuch Haus, Florastr. 61, 13187, Berlin–Pankow; Stadtplan
Assemble & Asian Artbook House, 05–28.08.2021
Do–Fr 13–19h, Sa 12–17h und nach Vereinbarung.

@einBuch.haus
@einBuch.shop

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„JOY OF LIFE“: ERSAN MONDTAGS ERSTE TANZ-INSZENIERUNG IM HAU EMPFOHLEN VON HARMONY LEVEQUE

„JOY OF LIFE“: ERSAN MONDTAGS ERSTE TANZ-INSZENIERUNG IM HAU EMPFOHLEN VON HARMONY LEVEQUE

Joy of Life“ – so heißt das Tanzstück, das in dieser Woche die Hauptbühne des Hebbel am Ufer wiedereröffnet. Gleichzeitig ist es die perfekte Botschaft, um den Neustart der Berliner Performing Arts Szene zu feiern. Wenn Du Dich den Türen des HAU 1 am Landwehrkanal näherst, hörst Du bereits die lebhafte Musik auf der Bühne. Das Publikum scheint glücklich über das Wiedersehen und gespannt auf das, was kommen wird: eine Tanzarbeit des Regisseurs Ersan Mondtag, der für seine experimentellen und interdisziplinären Arbeiten bekannt ist und professionelle Tänzer*innen, Schauspieler*innen und junge Talente der Berliner Kinder Ballett Kompanie für ihr erstes gemeinsames choreografisches Stück versammelt hat. Es ist eine engagierte Performance, die Themen wie Migration, Klimawandel und den Kampf neuer Generationen um ihre Zukunft berührt. Die Erzählung stützt sich auf Zeugnissen von Fridays for Future-Vertreter*innen und die Geschichten junger Menschen, die eine qualvolle Reise von Afrika über das Mittelmeer nach Europa erleben mussten.

Der Tanz entfaltet sich wie der Bogen von Mondtags Erzählung, geht von einfachen, übungsähnlichen Bewegungen zu einer harmonischen Choreografie über. Das faszinierende Bühnenbild mit Drehbühne, Videoprojektionen, schwebendem Hintergrund und farbenfrohen Requisiten versetzt Dich in die gleiche Schwebe wie die Tanzenden und lässt Dich nachdenklich zurück. Man muss kein*e Tanzliebhaber*in sein, um die hier vermittelten Emotionen zu spüren; die Aufführung stellt die sehr persönliche Frage danach, was Freude bereitet – eine der Antworten ist ganz sicher das Theater.

Text: Harmony Leveque / Credit: Armin Smailovic

Harmony Leveque hat als Projekt- und Produktionsmanagerin für verschiedene zeitgenössische Tanzkompanien, Theater und Festivals in Berlin und Bielefeld sowie in ihrer Heimat Frankreich gearbeitet.

HAU 1, Stresemannstraße 29, 10963 Berlin–Kreuzberg; Stadtplan
24. und 25.06.2021 um 20h. Die Tickets sind online erhältlich.

@hauberlin

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DIE KÖNIGLICHE GARTENAKADEMIE: GARTENKUNST ZUM INSPIRIEREN UND FÜR ZUHAUSE ― EMPFOHLEN VON ANNA THIELE

DIE KÖNIGLICHE GARTENAKADEMIE: GARTENKUNST ZUM INSPIRIEREN UND FÜR ZUHAUSE ― EMPFOHLEN VON ANNA THIELE

Betrete ich die Königliche Gartenakademie in Dahlem, bin ich auf einen Schlag weit weg aus der Stadt. Auf dem Gelände tauche ich in die Wunderwelt der Pflanzen ein, von Blühendem bis zu Essbarem, vom Zierahorn bis zu vielfältigsten Gräsern. Die Arrangements lassen mich an die schönen Gärten Englands denken, in denen sich lässige Natürlichkeit mit gestalterischer Kunst verbindet. Gartenkunst zu pflegen und zu verbreiten ist das Ansinnen der beiden Gartendesignerinnen Gabriella Pape und Isabelle Van Groeningen, die seit 2008 diesen Ort bespielen und seine Tradition fortführen. Ab 1903 befand sich dort nämlich die „Königliche Gärtnerlehranstalt.“ Für meine Balkon-Kräuterwelt habe ich hier die besten Anregungen bekommen. Wer kennt schon Herzblattsalat – optisch der Hit und dazu köstlich. Oder die wilde Strauchtomate, deren Mini-Früchte mich mit ihrer Aroma-Intensität schlicht umwerfen. Mit derlei Tipps haben sich die Mitarbeiter*innen bei mir verewigt – Du kannst spüren, dass ihr Fachwissen von der Leidenschaft für ihr Metier rührt. Auch wenn Du keine Pflanzen kaufen möchtest, ist dieser Ort wunderbar, um Deinen Blick und Deine Gedanken schweifen zu lassen. Für mich ein Muss: die Schwarzwälder Kirschtorte im dazugehörigen Café, am liebsten draußen unter den alten Bäumen.

Text & Fotos: Anna Thiele

Anna Thiele arbeitet als freie Fotografin in Berlin. Ihr 2020 veröffentlichtes Buch „tempelhof. metamorphosis“ wurde mit dem deutschen Fotobuchpreis in Silber ausgezeichnet.

Königliche Gartenakademie, Altensteinstraße 15a, 14195 Berlin–Dahlem; Stadtplan
Mo–Sa 8–18h, So 10–16h (aktuelle Hinweise zu Corona-bedingten Besonderheiten auf der Webseite)
 
@koeniglichegartenakademie
@annathiele_photography

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POMERANZE — DAS CAFÉ MIT SHOP FÜR REGIONAL-SAISONALE LECKEREIEN UND SCHÖNES FÜR GARTEN UND BALKON — EMPFOHLEN VON JANINA HACKMANN

POMERANZE — DAS CAFÉ MIT SHOP FÜR REGIONAL-SAISONALE LECKEREIEN UND SCHÖNES FÜR GARTEN UND BALKON — EMPFOHLEN VON JANINA HACKMANN

Von wegen Landei! Vom Land kommen bei Pomeranze nur die Zutaten, aus denen die beiden Betreiberinnen Katharina Herrlich und Marlene Modick saisonale und regionale Leckereien zaubern. Seit knapp zwei Jahren gibt’s die Kaffeebar im Schillerkiez. Hausgemachten Kuchen, wie eine saftige Kreation mit Zitrone und Joghurt oder die vegane Apfel-Streusel-Variante, haben sich längst im Kiez rumgesprochen. Aber auch für große und kleine Großstadtgärtner*innen oder diejenigen, die ihren grünen Daumen für die nächste Balkonsaison noch reaktivieren wollen, hat die Pomeranze allerhand Feines zu bieten: von besonderem Saatgut bis zu schicker Keramik lokaler Designer*innen. Einziger Wermutstropfen: Derzeit kann (noch) nicht vor Ort gestöbert oder auf einen Schnack mit den beiden herzlichen Betreiberinnen am Kamin verweilt werden. Mein Tipp: Im Webshop bestellen und vor Ort abholen – dazu ein Grilled Cheese Sandwich mit hausgemachtem Chutney, einen salzigen Schoko-Cookie auf die Hand und sich das Ganze beim anschließenden Picknick auf dem nahegelegen Tempelhofer Feld schmecken lassen. Lässt garantiert jede Lockdownmuffelei verfliegen und stärkt für das anschließende Ackern auf Balkonien.

Janina Heckmann ist freie Filmemacherin und Autorin und pendelt häufig zwischen ihrer alten Wahlheimat Berlin und neuen Wahlheimat Freiburg.

Text: Janina Heckmann / Fotos: Lena Fingerle

Pomeranze, Leinestr.48, 12049 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Derzeit zum Mitnehmen geöffnet: Di–So 10–17h

@pomeranze.kaffeebar

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