Yuval Belhans kommt ursprünglich aus Israel, wo er in einer jüdisch-marokkanischen Familie aufgewachsen ist. Seit 2015 lebt er in Berlin und hat bereits in den unterschiedlichsten Restaurants gearbeitet – unter anderem stammt die Speisekarte für das Kitten Deli von ihm. Aber Yuval steht niemals still und wir können uns auf ein neues Projekt freuen: Kiddush, ein Supper Club – inspiriert vom traditionellen jüdischen Familienessen am Freitagabend. Für die verbleibenden Sommerwochen kannst Du am Freitag im Cantine Collective La Vie en Toast in Neukölln vorbeischauen. Aufgetischt wird hier an einem langen Tisch, idyllisch unter einer Linde mit glühendem Grill – ein Essen im Freien wie im Film quasi. Zum hausgemachten Challah – noch warm und frisch aus dem Ofen – werden Tahini, Harissa und S’chug, eine scharfe Sauce mit Paprika, Knoblauch und Koriander sowie eine Auswahl von Yuvals herzhaften Salaten gereicht. Besonders lecker: das mit Rinderhack gefüllte und S’chug übergossene Challah. Als Hauptgang kommen unter anderem marokkanisches Huhn, Wolfsbarsch, verkohlter Kohl und gefüllte Weinblätter auf den Tisch. Die Atmosphäre ist nicht nur entspannt gemütlich, sondern lädt dazu ein, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. So werden aus Fremden schnell nette Sitznachbar:innen mit denen Du gerne Deine Teller tauschst. Gefühlt ein richtiges Familienessen mit simplen und unglaublich köstlichen Gerichten. Eine neue Tradition für den Freitagabend? Wir denken schon.

Text: Kate Foran / Fotos: Kiddush & Café Bravo

Kiddush bei La Vie en Toast, Harzer Str.39, 12059 Berlin–Neukölln; Stadtplan

Das nächste Dinner findet am 12.08.2022 statt. Tickets kannst Du hier buchen.

@kiddushberlin

Gute Laune ist hier inklusive. Der große goldene Smiley auf der Scheibe des kleinen Ladenlokals ist nicht zu übersehen. Er prangt als kleine Gravur auch auf den Weingläsern des sympathischen Handels; siehe auch unseren Beitrag von 2020. Bisher konntest Du bei Treat im Neuköllner Schillerkiez sogenannte Specialty Wines bekommen: Low Intervention und biodynamische Varianten wie orangene Tropfen aus Tschechien bis zu portugiesischen Pet Nats. Inhaberin Julia Böning bietet ihren Schätzen und uns nun bereichernde Gesellschaft: Sie hat das Team von Feed the Ponyeingeladen, am Wochenende hier zu kochen. Hannah – ehemals im Palsta tätig und aktuell auch in der Brasserie Lamazère – ist das Mastermind in der Küche. Marty als Front of House führt mit Expertenwissen und viel Leidenschaft durch den Abend; Maja die Dritte im Bunde ist gerade in Elternzeit. Die drei teilen die Leidenschaft für exzellente Zutaten, die natürlich im besten Fall saisonal regional sind und in jedem Fall von feinster Qualität. Auf kleinen Tellern und in kleinen Bowls gibt es im Laufe des Abends hausgebackenes dunkles Roggenbrot mit geschlagener cremiger Butter. Der erfrischende Sommertomatensalat begeistert mit Dressing aus Rhabarber und Holundernoten. Die Vichyssoise wird als knallgrüne Variante mit knackigen Erbsen und Einlage von Fisch aus dem Stechlinsee serviert und zum Lieblingsgericht des Abends.

Aber auch die fermentierten Kartoffelwaffeln mit Crème fraîche und unreifen Stachelbeeren sind überraschend und machen Spaß. Die Topfenknödel-Adaption zum Dessert, die als leichte Variante mit Mandelsplitter-Umhüllung kommt, ist nun ja: ein Träumchen. Der Abend ist also kulinarisch äußerst unterhaltsam, aber Clou ist natürlich die Partnerschaft von Treat und Feed the Pony. Viele Gäst:innen von Treat hatten sich gewünscht, dass man vor Ort zum Wein auch etwas essen kann und Julia hat die Wünsche erhört. Essen zum Wein oder Wein zum Essen – die Frage stellt sich nicht. Hier geht alles Hand in Hand. Das Treat Team stellt nicht nur die Weinkarte des Abends zusammen, sondern führt mit durch den Abend. Wir durften Portugiesisch-Moussierendes im Champagner-Stil entdecken und haben dabei unseren Liebling des Abends gefunden. Wobei der „Aparte Amber Orange“ mit seinen funky Aromen ebenso ein Favorit ist. Essen und Trinken bei Treat x Feed the Pony haben uns begeistert, aber das Beste ist, dass das super sympathische Team sein unglaubliches Wissen und Können mit uns teilt. Das macht ziemlich viel Spaß! Wir verlassen Treat x Feed the Pony also mindestens so gut gelaunt wie der große Smiley.

Text: Nina Trippel / Fotos: Nina Trippel & Julia Böning

Treat Berlin, Okerstr.35, 12049 Berlin–Neukölln; Stadtplan
Feed the Pony Fr & Sa ab 18h; Anfragen per E-Mail

@treatberlin
@feed_thepony